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Diegos Sicht

Ich weiß es war nicht die Absicht von Francescas Mutter, aber wenn es um meine Familie geht, dann rede ich normalerweise nicht drüber. Nur Fran und Ludmila habe ich davon erzählt, weil ich ihnen einfach zu 100% vertraue. Ich lehne mich an die Außenfassade des Restaurants und schließe meine Augen. Für einen Moment blende ich einfach alles aus. Dann spüre ich einen Arm um mich. Ich öffne meine Augen und schaue nach links, wo Fran mich ganz nachdenklich ansieht.
'Es tut mir leid, meine Mutter ist manchmal einfach unsensibel'
'Sie konnte es ja nicht wissen' sage ich und lächel Fran an.
'Diego hör auf.'
'Womit?'
'So zu tun als seist du stark genug...du bist genau so verletzlich und ich sehe dir an das du kurz davor bist alles rauszulassen was du jahrelang zurückgehalten hast'
'Francesca hör bitte auf sowas zu sagen...lass uns reingehen deine Familie macht sich bestimmt schon sorgen'
'Warum willst du nicht das dich jemand so sieht?'
'Was hat derjenige davon? Richtig, nichts und jetzt lass uns bitte reingehen'
Widerwillig folgt sie mir zurück ins Restaurant. Allerdings bleibt sie vor dem Tisch sehen.
'Wir würden gern noch ein wenig spazieren gehen' sagt Fran auf einmal zu ihrer Familie. Verwirrt schaue ich sie an, sage aber nichts. Ich verabschiede mich von allen und dann verlassen wir das Restaurant.
'Was sollte das denn jetzt?' frage ich als wir draußen sind.
'Ich sehe dir genau an wie es dir an die Nieren geht und einen Zusammenbruch dort drin wollte ich vermeiden und jetzt lass uns gehen' sagt Fran weiter und nimmt meine Hand. Wir laufen durch halb Buenos Aires. Keiner sagt etwas. Wir machen halt auf einer großen Wiese, keine Ahnung warum. Francesca nimmt ihren Cardigan und setzt sich darauf. Ich setze mich neben sie und wir beide schauen gerade aus. Man sieht ein bildschönes Panorama. Sonnenuntergang, eine kleine Landschaft mit See.
'Was machen wir hier?'
'Das ist mein Lieblingsort, hier bin ich wenn ich einfach mal Ruhe von all dem Stress im Studio brauche oder entspannen will'
'Francesca, was willst du?'
'Das du endlich mal deine Gefühle zulässt, deine Trauer über deine Mutter, vielleicht auch deine Wut über deinen Vater'
Ich schließe meine Augen und denke an meine Eltern...

Francescas Sicht

Nach ein paar Sekunden kullern wirklich ein paar Tränen über Diegos Gesicht. Es ist zwar ziemlich verhalten, aber immerhin lässt er es mal zu. Ich krame derweil ein Taschentuch aus meiner Tasche heraus. Nach ein paar Minuten schaut Diego mich mit roten Augen an. Ich reiche ihm das Taschentuch, was er dankend animmt.
'Und wie fühlst du dich jetzt?'
'Befreiter'
'Hab ich ja gesagt'
Diego lässt sich ins weiche Gras fallen. Ich tue es ihm gleich und lege mich neben Diego.
'Ich hoffe du verstehst jetzt warum ich mit dir hier her wollte'
'Damit keiner sieht wie ich rumflenne? lacht Diego.
'Das auch, aber ich wollte einfach Zeit mit dir verbringen an einem für mich besonderen Ort'
Diego legt seinen Arm um mich und zieht mich näher an sich.
'Du bist wundervoll' flüstert er und küsst meinen Kopf.

My Heart Skips A Beat ~ Diecesca FanFictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt