Small talk

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Würde ich das schaffen? Vermutlich schon. Ich reiße mich einfach zusammen, schließlich brauchen wir das Geld mehr als je zuvor. Chris hieß er also. Nett ...
Ich liege auf dem Bett und starre an die Decke. Übermorgen würde ich anfangen zu arbeiten. Ich erzählte meiner Mutter nichts davon. War ihr vermutlich sowieso egal. Heute war sie zu meiner Erleichterung alleine da, ohne den Typen vom letzen Mal. Der, der mir eine gescheuer hatte. Ich führe mit dem Finger über über einen Arm. Spüre die Narben. Alte Narben und etwas frischere. Die waren ein Teil von mir .. Für immer.
Der Gedanke an Arbeit drängt meine üblichen selbstmordgedanken ausnahmsweise mal in den Hintergrund. Ich beschloss in den Park zu gehen. Dort angekommen setze ich mich vor dem Baum, den ich versucht habe zu Zeichnen. Er kommt mir noch größer und schöner vor. Ich sitze im Schneidersitz und bin so konzentriert, dass ich ihn nicht hinter mir bemerke. Wieso sagt er denn auch nichts. "Wunderschön". Ich erkenne seine Stimme und sage "Danke", ohne mich zu ihn zu drehen. Er hockt sich neben mich und betrachtet den Baum. Sein Parfum ist atemberaubend. "Zählt das zu Ihren Hobbys?" "Um genau zu sein, ist es mein einziges Hobby." Ich sehe wie er mich von der Seite betrachtet und lächelt. Sollte ich ihn nicht umwerfend, attraktiv und verführerisch finden? Vielleicht lag es daran, dass ich sowas noch nie für jemanden empfand und daher nicht weiß wie es sich anfühlt. Ich war noch nie verliebt unf kann daher nicht mit solchen Gefühlen umgehen. "Nennen Sie mich Alessia", sage ich und konzentriere mich weiter auf jeden Ast und jedes Blatt. "Nur wenn Sie mich Chris nennen". Ich schlucke und schaue zu ihm rüber. Sein Blick durchbohrt mich beinahe und plötzlich kommt dieses Gefühl wieder. Ich will mich verkriechen und mir die Hände vors Gesicht legen. "Was tun Sie hier eigentlich."  "Spazieren. Entspannen und die Natur genießen. Und sie ?"  "Vermutlich das selbe."  "Hören Sie. Ich würde unheimlich gerne einen Kaffee mit ihnen trinken gehen." Ich lasse den Stift fallen. "Weshalb?"  Irgendwie klingt diese Frage total bescheurt. "Um mein Personal besser kennenzulernen", antwortet er. Irgendwas sagt mir, dass er es nicht so meint. "Ich bestehe drauf Alessia." Sein Lächeln wird breiter. Ich nicke.
Das Café ist wunderschön. Es ist groß und hell. Die Einrichtung hat etwas altmodisches und gleichzeitig einen Touch Modernheit. Die Tische sind aus Holz und die Stühle sehr bequem. Er sitzt mir gegenüber. Was starrt er denn bloß so ..
Verdammt! Ich blicke auf meine Arme und sehe das die Ärmel hochgekrempelt sind. Erhat sie vermutlich alle einzelnd studiert. Ich blöde Kuh..
Ich ziehe sie ruckartig runter und er schaut höflich weg. "Verzeihung." Ich blicke verzweifelt hin und her. "Ich ehm.. nicht ihre schuld.''
Die Situation ist mir furchtbar peinlich, ich frage mich wie ich immer wieder diese hässlichen Narben vergessen kann und sie somit zur Schau stelle. vermutlich bin einfach derart an sie gewöhnt, dass sie für mich nichts besonderes mehr sind..
Chris schaut an die Decke, dann zu mir und dann wieder an die Decke. Ich lache..
'' Lassen sie das bitte. Ich weiss das sie es gesehen haben..'' 
''was gesehen?'' Fragt er beinahe sarkastisch. ''Ihre Vergangenheit interessiert mich nicht. Wir führen alle unseren Kampf.'' Wenn er bloß wüsste das dies auch ein Teil meiner Zukunft ist.

Ich lächle .. Nicht überzeugend..


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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 18, 2016 ⏰

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