want to be an actress

Der Sonntag morgen..

Ich mag den Sonntag nicht, wisst ihr. Er ist langweilig und der nächste Tag ist Montag und... naja ihr wisst schon wie das ist. Schule ist eben Schule und ist so gut wie nie spannend.

Klopf! Klopf!

"Liebling bist du schon auf?" ertönte mein Vater's Stimme hinter der Tür. Als ich hörte wie er den Türgriff langsam runterdrückte, schloss ich schnell meine Augen und tat so als würde ich noch schlafen.

Ich hab echt kein Bock auf meine Eltern. Diese Diskussionen, die wir immer führen, wegen meiner Zukunftsvorstellung von meiner Zukunft, ist ätzend und ehrlich gesagt hängt mir die eine Diskussion  vom Freitag immer noch zum Hals heraus.

Dazu kommt noch das ich heute auf nichts Bock habe, weil es Sonntag ist. Und dann habe ich auch noch schlechte Laune wegen meiner Tante.  Also wie ihr seht, heute ist echt ein beschissener Tag für mich und es gibt so gut wie nichts, was diesen Tag noch beschissener machen könnte, selbst meine Eltern nicht.

Ich spürte wie mein Vater sich auf meine Bettkante setzte. Er strich mit seiner Hand über mein Haar.
"Früher warst du so ein liebes Mädchen, hast nie ein Widerwort gehabt und immer das getan was deine Eltern von dir verlangten. Und jetzt ähnelt meine kleine Maus immer mehr meiner Schwester... Das ist so traurig, man sieht ja was aus ihr geworden ist.. Ich möchte nur das Beste für dich meine Kleine.. Ich liebe dich über alles es gibt niemanden den ich mehr lieben könnte." sagte er so leise, das ich mich richtig auf die Wörter konzentrieren musste.

Aber wieso spricht er so vor sich hin, wenn er denkt das ich schlafe? Ab gesehen davon, solche lieben Worte habe ich von meinem Vater noch nie zu hören bekommen, erst Recht nicht so liebevoll. Wenn meine Eltern 'ich liebe dich' sagen, klingt das immer so als würden sie diese Wörter umbringen..

Gerade sah ich meinen Vater mit ganz anderen Augen und entwickelte ein klitzekleines Verständnis für sein Verhalten. Aber so will ich ihn auf gar kein Fall sehen, als den lieben Vater der eigentlich, auf seine verkorkste Art, nur das Beste für seine Tochter will und sie Abgöttisch liebt.

Er saß weiter da und streichelte meinen Kopf. Früher als ich klein war tat er das auch immer, wenn ich nicht einschlafen konnte.

"George!!! Was machst du denn solange da oben?! Ist sie wach oder schläft die Prinzessin wie immer?!" rief meine Mutter von unten. Ich weiß nicht wieso, aber ich glaube meine Mutter hasst mich, hasst mich aus tiefsten Herzen. Von ihr habe ich noch nie eine andere Seite gekannt. Wenn ich nur wüsste wieso sie mich hassen würde...Ich glaube das würde auch nichts ändern.

Mein Vater stand auf und verschloss die Tür, von außen, hinter sich.
"Ja sie schläft noch." sagte er sanft.
Meine Mutter, die jetzt auch vor meiner Tür stand, sagte genervt:
"Ja, dann weck sie doch. Es ist schon 9 Uhr, sie hat lange genug geschlafen." Ich hörte wie ihre Hand schon den Griff umschlungen hatte, da hörte ich auch wie sie wieder weg gezogen wurde.
"Nein, Diana. Wir lassen sie ausschlafen." sagte mein Vater klipp und klar.

Eine Zeit lang war Stille und ich konnte mir meine Mutter's verwundertes Gesicht so gut vorstellen, dass ich mir ein Grinsen nicht unterdrücken konnte. Es freute mich so sehr, dass mein Vater mich vor ihr in den Schutz nahm. Das erste mal seid langem macht er seinen Mund auf und widersetzt sich ihren Wünschen.

"Wie bitte?! Wieso das denn?! Wir sind gleich zum Frühstück eingeladen. Und es ist ihre Pflicht mit zukommen! Was soll denn die Familie van Woolsen von und denken?!" sagte sie sehr wütend.
" Wir sind eingeladen, nicht unsere Tochter, sondern ausschließlich wir. Sie kann doch heute mal zuhause bleiben, sie kommt sonst immer mit." er hielt kurz inne.
"Merkst du denn nicht das wir sie mit unseren Verhalten wegstoßen? Wir haben sie bald völlig verloren! Sie ist 18 und bleibt nur noch hier, weil sie zur Schule geht! Merkst du das denn nicht Diana?!" brüllte er völlig entsetzt und verzweifelt.