12. Kapitel: Die Wahrheit

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  -Ginas Sicht-

Es war schon Elf durch, als Kudo sich endlich meldete. Ich war schon sehr genervt, aber immerhin hatte er offenbar gerade einen Fall. Und wie ich aus eigener Erfahrung wusste, kann man den nicht so einfach abbrechen. Trotzdem begrüßte ich ihn mit den Worten: "Na endlich!"
"Hallo, Gina!", sagte er.
Mein Herz setzte einen Moment lang aus. Das. Konnte. Nicht. Sein.
"Woher weißt du das?", diese vier Worte waren aus meinem Mund gekommen, ehe ich sie aufhalten konnte. Ich biss mir auf die Zunge. Verdammt!
"Ich war ehrlich gesagt nicht sicher", gab er zu, "Aber du hast mir das gerade freundlicher Weise bestätigt."
"Wer weiß es noch?", frage ich atemlos, "Wem hast du es erzählt?"
"Niemandem. Versprochen. Ich habe mir lediglich von einem Spitzel in der Organisation einige Informationen geben lassen. Aber keine Sorge. Er weiß weder, dass du es wirklich bist, noch wird er deinen Namen vor den anderen Mitgliedern erwähnen. Das hat er mir versprochen."
Nun wusste ich, warum er so lange gebraucht hatte, um mich anzurufen. Er hatte gar keinen schweren Fall gehabt. Er hatte einfach nur Zeit gebraucht, um heraus zu finden, wer ich wirklich war. Doch wenn er es in dieser Zeit schaffen konnte, war Ich so leicht aufzuspüren?
Er schien meine Gedanken erraten zu haben, denn er meinte:
"Keine Sorge! Ich denke nicht, dass du so schnell auffliegen wirst. Wenn du mir nicht deutlich gemacht hättest, dass du irgendeine Verbindung zur Organisation hast, dann wäre ich niemals darauf gekommen. Du hast wirklich kaum noch Ähnlichkeiten, mit deinem früheren Aussehen. Obwohl das die Frage aufwirft, wo du das gelernt hast!"
Ich lächelte und entspannte mich wieder. Ich war also endlich bei ihm angekommen. Und er konnte mir offenbar helfen.
"Ich erzähle dir meine ganze Geschichte, wenn du mir deine erzählst!", versprach ich.
"In Ordnung! Sobald du fertig bist, erzähle ich dir meine Geschichte!"
"Meinetwegen! Aber nicht am Telefon! Sonst könntest du ja sonstwer sein! Es gibt da durchaus Leute in der Organisation, die das Ausnutzen können."
"Da hast du recht! Ich werde sehen, was sich machen lässt und dann melde ich mich bei dir!"
"Abgemacht! Und danke, Kudo! Wenn ich diesen Kampf alleine führen müsste, dann würde ich das vermutlich nicht schaffen!"
"Keine Sorge!", gab er zurück, "Du bist nicht alleine. Und wir schaffen das schon. Denke daran, es gibt immer nur eine Wahrheit!", dann legte er auf.

Recht hat er! Diese eine Wahrheit würde der Schlüssel sein. Wenn wir die richtige Tür fänden, dann hätten wir endlich einen Weg, um die Organisation endgültig zu vernichten!
Und mit dieser Gewissheit schlief ich endlich ein.  


Gina Amanasawa - Ihr Name und die OrganisationWo Geschichten leben. Entdecke jetzt