4. Kapitel: Fall 01 - Feuer und Eis

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  - Im hier und jetzt -

Ich war auf dem Rückweg von der Schule, gerade hatte ich meinen sechsten Schultag hinter mir, als ich den Streifenwagen hörte.
Ja, wir waren in der Großstadt, aber das war gerade um die Ecke. Also steuerte ich den Ort des Geschehens an und erblickte eine große Menschenmenge, die an einem abgesperrten Haus stand.
"Was ist hier los?", fragte ich den nächstbesten Mann, neben mir.
"Offenbar wurde darin jemand ermordet."
Super! Naja, nicht super für die Leiche, aber ich konnte so wieder in die Polizeiarbeit eintauchen und endlich wieder voran kommen.
Also tat ich das einzig unvernünftige, ich duckte mich unter der Absperrung durch. Als Erstes fielen mir die zuständigen Polizisten auf: Inspektorin Sato und Inspektor Takagi. Ich kannte sie durch meine Mutter, die bei der Streifenpolizei gearbeitet hatte. Für die Organisation. Natürlich für sie. Denn das war ihre Aufgabe.
Natürlich wollten mich die beiden sofort wegschicken, immerhin erkanten sie mich mit Brille, anderer Frisur und dezentem Make-Up nicht mehr, doch ich nannte einfach meinen neuen Namen und fügte hinzu: "Ich bin Detektivin!"
"Kudo?", fragte Takagi sofort.
"Ich bin Shinichis Großcousine!", gab ich zurück.
"Shinichis wer?" und da waren sie. Vier Kinder, neine Fünf sogar. Ein kleines, rothaariges Mädchen war dazugekommen, die mir aus irgendeinem Grund bekannt vorkam. Aber gesprochen hatte der Junge mit der Brille.
Ich wiederholte meine Worte. Er schien Kudo zu kennen. Jetzt musste ich aufpassen.
Merkwürdig war auch, dass Kinder an einen Tatort durften. Aber dann stellte sich heraus, dass sie die Polizisten kannten und selbst Detektive waren. Sie nannten sich "Die Detective Boys". Also gut. Kinder am Tatort ist durchaus neu, aber genau genommen, war ich auch noch ein Kind. Und die fünf konnten so einiges bei der Polizei lernen.
Ich durfte mir den Tatort ansehen. Ermordet worden war ein Mann, namens Takahiro Mizuho. Er lag in einer Wasserlache und war von vorne erschlagen worden. Mit einer Vase. In der zwar keine Blumen steckten, aber es war trotzdem Wasser darin. Und in der Ecke des Zimmers war ein Kamin an.
Als ich den Tatort besichtigt hatte, war ich mir einer Sache absolut sicher:
Es war ein Fall mit Feuer und Eis!  


Gina Amanasawa - Ihr Name und die OrganisationWo Geschichten leben. Entdecke jetzt