6. Kapitel: Conan Edogawa

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 Als wir den Tatort verließen, unterhielt ich mich noch eine Weile mit den Kindern. Dabei erfuhr ich, dass Conan tatsächlich in der Detektei Mori wohnte.
"Du kennst also Shinichi?!", meinte ich beiläufig.
Er nickte: "Ja, wieso?"
Ich lächelte: "Ach naja, ich habe ihn lange nicht mehr gesehen und eigentlich wollte ich ihn fragen, ob ich in seinem Haus wohnen darf, da ich gerade erst zurück in Japan bin. Aber dann habe ich ihn nicht erreicht. Und Tante Yukiko und Onkel Yusaku sind gerade nicht zu Hause gewesen, als ich bei ihnen in L.A. vorbei schauen wollte."
"Du bist also echt mit Shinichi verwandt?!", fragte Conan, "Weil Ran nie erwähnt hat, dass Shinichi eine Großcousine hat."
"Ich wette, sie weiß Nichts davon!", gab ich zu, "Immerhin haben Shinichi und ich uns bis jetzt nur ein einziges Mal getroffen und das liegt schon einige Jahre zurück. Wahrscheinlich würde er mich nicht einmal wieder erkennen!"
Das war meine Strategie, um mich vorsichtig an ihn heran zu tasten.Doch ich hatte nicht damit gerechnet, dass ich so schnell eine Verbindung kriegen könnte.
"Ich könnte Shinichi fragen, ob er was dagegen hätte. Obwohl gerade jemand Anderes in seinem Haus wohnt.", meinte Conan schließlich.
Bitte Wie???
"Ach ja, tatsächlich?", fragte ich, "Wer denn?"
"Hast du nicht geklingelt?", fragte Conan.
Der Kleine war gut. Wenn ich jemandem diese Frage so ganz beiläufig in so einer Situation stellen würde, dann wäre es eigentlich eine ziemlich gute Falle. Aber ein Glück war ich Detektiv und merkte so etwas schnell.
"Ich kenne mich in Beika noch nicht so gut aus!", gab ich zu (was ja auch teilweise stimmte), "Also habe ich mich noch nicht auf den Weg zu ihm gemacht. Wer wohnt denn jetzt bei ihm?"
"Ein Student", meinte der Junge. Kein Name. Wer bitte war der Kleine?!
"Subaru ist richtig nett!", meinte nun Ayumi.
"Das stimmt!", das war Mitsuhiko, "und er hilft uns auch immer beim Lösen von Rätseln!"
"Aha!", meinte ich nur. Ein Glück scheint es auch noch normale Grundschüler zu geben. Ai allerdings, schien wirklich schüchtern zu sein. Sie hatte nach wie vor noch kein Wort gesagt.
Ich beschloss, ihr entgegen zu kommen: "Findest du ihn auch nett, Ai?", fragte ich daher.
Sie nickte nur und schwieg. Ein merkwürdiges Kind. Aber nicht so extrem wie Conan.
"Wie gesagt, ich frage Shinichi mal!", meinte er dann.
"Oh, hast du was dagegen, mir seine Handynummer zu geben?", fragte ich ihn, "Dann könnte ich das selbst regeln!"
"Ich weiß nicht, ob Shinichi will, dass ich seine Nummer so einfach weiter gebe!", hatte ich schon erwähnt, wie schlau der Junge war? Unfassbar!
"Ich bin ja nicht Irgendwer!", argumentierte ich, "Verwandtschaft zählt doch eigentlich doppelt, findest du nicht?" Ich musste jetzt unbedingt den Jungen überzeugen.
"Aber ich sollte ihn wirklich erst einmal fragen!", sagte Conan.
"Dann ruf ihn doch einfach jetzt gleich an!", meinte ich, "Und dann kannst du mir ihn gleich geben!".jetzt hatte ich ihn.
"Das geht leider nicht!", meinte er.
Ich verdrehte die Augen, das war jetzt nicht sein Ernst: "Und warum nicht?"
"Weil mein Akku alle ist. Aber ich könnte ihm deine Nummer geben. Dann kann Shinichi dich anrufen."
Verdammt. Jetzt hatte der Kleine wieder Oberwasser. Aber da das besser war, als Nichts, stimmte ich zu. Ich nannte ihm meine Nummer und er schrieb sie sich in ein Notizbuch. Dann waren wir an der Kreuzung zur fünften Straße angekommen. Ich bog in Richtung Bahnhof ab und die Kinder nahmen den anderen Weg. "Danke nochmal, ihr fünf!", meinte ich freundlich.
"Bis demnächst mal!", rief Ayumi übermütig.
Die anderen nickten. Nur Conan sagte nichts. Und natürlich Ai.
Wer bitte ist dieser Junge?  


Gina Amanasawa - Ihr Name und die OrganisationWo Geschichten leben. Entdecke jetzt