Kapitel 4 - Der Spaziergang

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Ich beschloss es ihnen zu erzählen, schließlich sind sie ja meine besten Freundinnen. Als ich ihnen nach der Stunde alles erzählt habe, standen ihnen die Münder offen. „Was ist?“, fragte ich. „ Wieso denn ausgerechnet Damon?“, fragte Sarah. „ Er ist halt zufällig vorbei gefahren und ich war wirklich spät dran. Was hätte ich denn machen sollen? Zu spät kommen und den Test verpassen? Ihr wisst genau wie wichtig der Test für mich war!“, verteidigte ich mich. Die beiden sahen mich an als hätte ich aus einer Mülltonne gegessen. Genervt verdrehte ich die Augen und ging zur nächsten Stunde. Das die beiden es nicht verstehen wollten. Ich war in Not gewesen verdammt noch mal!

In der nächsten Stunde entschuldigten sie sich bei mir und alles war wieder gut. Kurz vor dem Klingeln zur nächsten Stunde kam Damon herein. Ich hatte bis dahin garnicht gemerkt, dass er weg war. Wieso war er nicht beim Test gewesen? Und ich musste ihn noch fragen woher er das mit der Uhrzeit so genau wusste. „Heii Damon, sag mal wieso kommst du erst jetzt?“, fragte ich gleich drauf los. „Ehm….nun ja ich….ehm ich wusste ja nicht das wir einen Test schreiben und als du mir dies dann im Auto sagtest, dachte ich mir halt das ich doch garnicht zu kommen brauchte.“. Wow so hatte ich ihn ja noch nie stottern gesehen und dazu noch so ein wirres Zeug. Ich hatte ihn mit meiner Direktheit wohl etwas überrumpelt. Das brachte mich zum grübeln, doch ich hatte noch andere Fragen im Kopf. Als ich ihn wegen der Sache mit der 1 Minute fragte, war er schon besser vorbereitet. Er meinte nur das sei gut geschätzt. Aus irgendeinem Grund glaubte ich ihm nicht. Dann fing die Stunde an und ich hatte keine Chance mehr ihm weitere Fragen zu stellen.

Ich warf ihm während der Stunde immer wieder heimliche Blicke zu und er lächelte mich jedes Mal an. Doch ich sah in seinen Augen einen Hauch von Angst. Hatte ich mir das nur eingebildet? Ich wusste es nicht. Ich beschloss ihm nach der Stunde ein paar weitere Fragen zu stellen, doch kaum hatte es geklingelt verschwand er, so als ob er gewusst hätte das ich ihn ausfragen wollte.

Ich blieb noch etwas enttäuscht sitzen und machte mich dann mit meinen Freundinnen auf den Weg zu meinem Spind. Ich musste mir ein paar Bücher für die nächsten Stunden holen und das Deutschbuch für zu Hause. In ein paar Tagen schreiben wir einen wichtigen Test.

Der Rest des Schultages ging relativ schnell vorbei und ich hoffte, Damon auf dem Schulparkplatz zu treffen. Ich hatte Glück. Er stand gelehnt an meinen Wagen und wartete auf mich. Ich verabschiedete mich von Sarah und Sandra, die mir fragende Blicke zuwarfen, doch ich ignorierte diese und lief stattdessen selbstbewusst auf Damon zu. Ich wollte ihn gerade eine weitere Frage stellen, doch er kam mir zuvor. „ Ich weiß du hast viele Fragen und ich werde versuchen sie dir zu beantworten, weil ich dich wirklich mag und du etwas Geheimnisvolles an dir hast. Darauf stehe ich.“. Er zwinkerte mir zu und ich lief prompt rot an. Bestimmt wegen meinen Augen, dachte ich mir. „ Na gut“, sagte ich „ dann gehen wir in das Café World“

„ Eigentlich hatte ich vor einen Spaziergang im Thinkpark zu machen. Da ist es ruhiger.“

Ich war einverstanden und so fuhren wir los. Während der Fahrt sprachen wir nichts und darüber war ich auch froh. So konnte ich mir alle Fragen überlegen, die mir auf der Seele brannten.

Im Thinkpark angekommen gingen wir den Weg entlang und ich begann mit meiner dringendsten Frage. „ Wieso bist du zu allen Mitschülern so gemein bis auf mir?“, fragte ich. Er überlegte eine Weile, dabei fielen ihm ein paar seiner pechschwarzen Haare in seine wunderschönen Augen. Ich versprühte den Drang sie zur Seite zu streichen, ich wollte allgemein sein Haar berühren. Es sah aus, als wäre es so weich wie Seide.

„Also“, begann er, „ ich vertraue dir noch zu wenig um dir das zu sagen, aber ich kann dir sagen warum ich dich so mag. „ Er grinste mich frech an. „ Ich weiß nicht, ich fühle mich bei dir sehr wohl und du bist für mich eine Herausforderung, da du versuchst mir aus dem Weg zu gehen und ich liebe Herausforderungen. Außerdem liebe ich deine Augen. Ich weiß das klingt komisch, aber ich habe das Gefühl das du… nun ja“. Oh man er begann wieder zu stottern und wenn ich ehrlich sein will, will ich garnicht hören, was er zu sagen hat. Ich hatte nämlich schon eine Ahnung und ich konnte mich nicht noch mehr in ihn verlieben. Warte, habe ich gerade wirklich gesagt, dass ich mich in ihn verliebt hatte?! Oh nein, unmöglich! Das bin ich nicht! Aber er sieht so gut aus und wie er mich ansieht, als wäre ich das liebste das er…. Nein Nein Nein! Ich bin nicht in ihn verliebt!

„Was ist deine nächste Frage?“, ich war noch etwas über meinen inneren Kampf überrumpelt. Mein Herz schrie JA, doch mein Verstand schrie NEIN.

„Ehm“, auf einmal waren alle Fragen weg. Mir fiel keine Einzige mehr ein und so fragte ich ihn einfach nach seiner Lieblingsfarbe.

So ging es dann die nächsten paar Stunden weiter und ich lernte ihn immer besser kennen. Ich hatte mich entschieden, dass ich ihn einfach sehr mochte, da er mir gegenüber so sympathisch war. Doch mein Herz schrie, dass ich mir selbst etwas vormachte, doch das war besser als mir einzugestehen, dass ich mich in ihn verliebt hatte.

So ging es die nächsten paar Tage weiter, wir gingen nach der Schule in den Thinkpark und lernten uns besser kennen. Ich hatte ihn richtig gern und er mich auch.

Doch meine Freundinnen hielten nicht viel davon, dass ist auch der Grund, warum ich ihnen von den nächsten Tagen nichts erzählte. Um ehrlich zu sein war ich etwas sauer, dass sie es nicht verstehen wollten.

Es war Freitag und ich lag nach einem Filmeabend mit Jeremy in meinem Bett. Ich dachte über Damon nach, als ich eine SMS von ihm bekam( wir hatten unsere Nummern ausgetauscht)

Nachricht : Damon

HeiiJ schläfst du schon?

Damon

Ich musste grinsen und schrieb ihm gleich zurück.

Nachricht an : Damon

Nein ;) und du?

Vicky

Ich weiß, eine dämliche Frage aber das war mir egal. Keine Minute später kam eine weitere SMS von ihm.

Nachricht : Damon

Nein ich auch nicht J ich muss nämlich ständig an dich denken ;)

Damon

Da fiel mir etwas ein.

Nachricht an : Damon

Sag mal, an den ersten Tag im Tinkpark hast du meine erste Frage ich fertig beantwortet. Du hast gesagt das ich dein…???

Vicky

Ich war wirklich gespannt auf seine Antwort, doch er schrieb mir keine SMS, sonder rief mich an.

„Heii Damon, sag mal warum rufst du an?“, fragte ich.

„ Ich wollte damals im Thinkpark sagen, dass ich das Gefühl habe, dass du mir gehörst.“, sagte er und legte gleich danach auf.

Ich hielt das Handy fest umklammert und starrte an die Wand. Das hatte ich nicht erwartet. Mein Herz schlug wie verrückt in meiner Brust. Das konnte doch nicht wahr sein.

War Damon vielleicht auch in mich verliebt?

Die ewige NachtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt