Chapter Twenty-Three - Hermines POV

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Horrortag! Einfach nur ein Horrortag! Den gesamten Tag war ich damit beschäftigt, mir nach der Aktion heute Morgen nichts anmerken zu lassen. Ständig nahm ich mir irgendein Buch zur Hand, welches in meiner Tasche greifbar war, damit ich beschäftigt wirke. Im Grunde hatte ich auch wirklich einiges an Schulaufgaben zu meistern, doch trotzdem stand ich mächtig unter Strom. Dementsprechend erschöpft ließ ich mich am Abend im Gemeinschaftsraum in den Sessel fallen. Harry, Ron und Ginny haben mal wieder Training, sodass ich riskanten Fragen aus dem Weg gehen kann. Für einen kurzen Moment schloss ich meine Augen, um ein wenig runterzukommen.

Auf einmal hörte ich ein nur allzu bekanntes Geräusch. Etwas flatterte auf mich zu und landete auf meinem Schoß. Mein Herz schlug mir bis zum Hals. Ich traute mich kaum, meine Augen zu öffnen. Doch dann rang ich mich dazu, ein Auge vorsichtig zu öffnen. Langsam schaute ich auf das, was auf meinen Schoß gelandet ist. Wie vermutet, es war eine Memo. Ich schloss das Auge wieder und seufzte laut. Wieso? Ich fasste neuen Mut und öffnete beide Augen und nahm die Memo in meine Hände, um sie zu öffnen. In der gleichen schönen Schrift, wie die letzten Memos, stand geschrieben:

Meine Schönheit,

ich kann dich einfach nicht vergessen! Besonders unser Kuss heute Morgen verstärkt meine Sehnsucht nach dir total. Komm bitte morgen Abend 20h zum Raum der Wünsche. Denk an unseren Kuss, dann wirst du zu mir finden. Bitte halte auch dieses Treffen geheim und erzähl es niemanden.

In Liebe

Draco

War das sein ernst? War das wirklich sein ernst? Ich kann nicht glauben, dass er mir das antut. Ich hätte nie gedacht, dass ich das mal sage, aber Draco Malfoy bringt mich noch um meinen Verstand und zwar... im positiven Sinne. Komischer weise muss ich auch zugeben, dass der Kuss in mir irgendetwas ausgelöst hat. Etwas, dass vorher noch nie dagewesen ist. Und dieses Etwas machte mir ein wenig... Angst?! Dennoch sollte ich der ganzen Sache genauer auf den Grund gehen, damit ich herausfinde, wie ich nun fühle. Deshalb fiel meine Entscheidung schnell. Ich würde mich auf dieses Treffen einlassen, aber es sollte das letzte sein. Hoffe ich.

Da der Abend für mich eh gelaufen ist, machte ich mich auf in den Schlafraum. Ich schmiss mich auf mein Bett, zerrte mich aus meiner Schuluniform und schlüpfte in einen gemütlichen Schlafanzug. Ich machte es mir unter meiner Decke bequem und zog sie bis zur Nasenspitze hoch. Da mein Kopf zu voll war starrte ich auf den Betthimmel. Oft stellte ich mir vor, dass er den Himmel draußen widerspiegelte, so wie in der großen Halle. Bei solchen Dingen hegte ich gerne eine rege Fantasie. Ich zählte im Kopf die Sterne auf meinen imaginären Himmel. Sogar ein paar Sternschnuppen schauten vorbei.

Langsam glitt ich in den Schlaf. Ich träumte von der letzten Begegnung mit Draco in der Kammer. Dass plötzlich die Tür aufgeht und ganz Hogwarts uns anstarrte und ein zischelndes Geflüsterfeuer entfacht wurde. Finger zeigten auf uns. Hinter vorgehaltenen Händen redeten Gruppen miteinander und starrten mich und Draco an. Professor McGonnagal kommt auf uns zu und zieht mir 100 Punkte ab. Für Vertrauensbruch des eigenen Hauses. Schließlich kommen Harry und Ron auf mich zu und schauen mich angewidert an. Sie hätten alles nur nicht das von mir erwartet und wenden sich von mir ab, sagen sie. Dann hörte ich ein hetzendes Lachen. Neben mir stand Draco und zeigte mit dem Finger auf mich und lachte. Er sagte, es sei alles sein Plan gewesen, mich auszutricksen und mich dumm vor meinen Freunden dastehen zu lassen. Dann wurde das Lachen lauter und schriller. Dann wachte ich auf und stellte meinen Wecker aus.

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