Chapter Eighteen - Draco's POV

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Die Person kam näher auf mich zu. Meine Nerven lagen blank. Dann erkannte ich die Person, die auf mich zukam. Und ein Lächeln machte sich auf meinem Gesicht breit. Es war Hermine. Sie war wirklich gekommen! Je näher sie kam schien auch sie mich zu erkennen. Und ihre Gesichtszüge versteinerten sich. „Hey Granger!", grüßte ich sie. „Ähm Draco, was machst du denn hier? Auf wen wartest du?", fragte sie mich. „Um genau zu sein Granger, ich warte auf dich. Wir wollten uns doch treffen. Weißt du nicht mehr? Die Memo?", antwortete ich ihr wahrheitsgemäß. Mit heruntergeklappter Kinnlade und großen Augen starrte sie mich entsetzt an. Anscheinend hat sie mit dieser Antwort nicht gerechnet. „Soll das etwa heißen... Du steckst hinter diesen Memos?", schoss es aus ihr heraus. Ich nickte ein wenig verhalten. Jetzt wo alles raus war, fühlte ich mich erleichtert, doch nun fing ich an, mir sorgen zu machen. Ich hoffte, dass das Gespräch eine gute Wendung bekommt.

„Ich habe versucht, dir ein paar Hinweise in den Memos zu geben. Und wegen der ganzen Sache möchte ich auch mit dir persönlich sprechen. Um Missverständnisse zu vermeiden, ist ein Gespräch von Angesicht zu Angesicht am besten.", erklärte ich ihr. Sie stand offensichtlich immer noch unter Schock. Nur langsam schien sie die Fassung wieder zu bekommen. „Okey, ich muss zugeben, dass ich damit echt nicht gerechnet habe. Ich habe die Memos gründlichst analysiert und versucht die Hinweise richtig zu deuten. Aber das hier haut mich echt um!", gab die zu. Ich musste schmunzeln. Sie so aus der Fassung zu sehen ist schon irgendwie niedlich. Ich ging einen Schritt auf sie zu. Vielleicht lässt sie jetzt meine Nähe zu. Außerdem wollte ich sie ein wenig beruhigen.

Sie sah mir tief in die Augen:"Wie kam es dazu?". Ich war irritiert:"Wozu?", fragte ich. „Na, dass du auf einmal... Gefühle für mich hast.", sagte Hermine. Ich lächelte. Diese Neugier schätzte ich so sehr an ihr. „Wie wäre es, wenn wir uns irgendwo hinsetzen, wo wir ungestört in Ruhe reden können?!", schlug ich vor. Immer noch leicht mitgenommen nickte sie. Schweigend gingen wir nebeneinander her und setzten uns abgelegen von der Straße auf eine Bank. Ich schaute sie von der Seite an. Unsicher verschränkte sie die Arme vor ihrer Brust und schaute um sich herum. „Ich hoffe für dich, dass das kein übler Scherz ist. Ich warne dich, leg dich nicht mit mir an. Deine Nase hat schon mal gelitten!", warnte sie mich. Mir entkam ein leises Lachen. „Keine Angst. Das soll keine Falle sein oder so. Die ganze Aktion ist vollkommen ernst gemeint und ohne bösen Hintergedanken.", beruhigte ich sie. Immer noch skeptisch schaute sie mir in die Augen. Wow! Mir lief ein Schauer über den Rücken und mein Herz machte einen Sprung.

„Ich denke, ich habe keine andere Wahl, als dir im Moment zu vertrauen.", gab sie zu. „Sehr gut. Schon mal ein Anfang. Dann können wir ja offen über alles reden.", strahlte ich. Sie schaute mich an. „Es ist so komisch, du bist grade so ganz anders, als ich dich kenne. So ruhig und sanft.", sagte sie. „Dann siehst du mal, wie ich hinter meiner Fassade bin. Und glaub mir, wie ich dich bisher behandelt habe, tut mir so unglaublich leid! Doch ich musste wegen meiner Familie meine Fassade aufrecht erhalten!", erklärte ich ihr. Hermine blickte zu Boden. Was ging ihr wohl gerade durch den Kopf? Dann schaute sie wieder hoch und in die Ferne. „Wie kam es nun dazu, dass wir hier beide sitzen und du mir deine wahren Gefühle offenbarst?", fragte sie.

Nun schaute ich zu Boden. Dies fiel mir jetzt sehr schwer. Noch nie zuvor habe ich so offen über meine Gefühle geredet. „Es war im vierten Jahr. Dort fing alles an, sich zu verändern. Immer wieder schlichst du in meine Gedanken, doch ich verdrängte diese. Dann kam der Weihnachtsball. Ich sah dich, wie wunderschön du aussahst und gestrahlt hast. Zum ersten Mal nahm ich dich ganz anders wahr. Ich habe dich den Abend über beobachtet. So losgelöst und lebensfroh habe ich dich vorher noch nie gesehen. Die Wochen danach waren echt hart für mich. Ich wusste nicht, was diese Gefühle zu bedeuten hatten. Doch seit längerem weiß ich es und versuchte sie vor allen zu verstecken. Ich halte es nur jetzt kaum noch aus!", ich schaute ihr in die Augen. „Hermine, es tut mir so im Herzen weh, dir immer wieder diese schlimmen Dinge angetan zu haben. Ich wollte dies alles nicht tun, doch dann wäre alles nur noch schlimmer geworden. Ich hoffe nur, dass du mir verzeihen kannst!", ich nahm ihre Hand in meine. „Bitte glaube mir. Mir ist es so ernst, wie noch nie zuvor! Diese Gefühle, die ich für dich habe, sind echt. Und ich möchte sie nicht mehr vor dir verstecken.", erwartungsvoll sah ich sie an. Sei blickte mir in die Augen und durch sie hindurch in meine Seele.


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