Chapter Twenty-Two - Dracos POV

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Jap, ich konnte mich schon als den glücklichsten Jungen der Schule behaupten. Ich habe Hermine geküsst! Es war einfach ein atemberaubendes Gefühl. Mit dieser Einstellung ging mir der Tag ganz leicht von der Hand. Jedoch musste ich ziemlich skeptische Blicke von Blaise einstecken. Ich hatte ein doofes Gefühl, dass wir beide später noch ein Gespräch führen werden. Und so kam es auch.

Nachdem der größte Teil des Tages zu Ende war, der Trubel im Schloss sich beruhigt hatte und wir vom Essen zurück im Gemeinschaftsraum waren, sprach Blaise mich an. „So mein Freund, du erzählst mir jetzt mal ganz genau, was passiert ist!", forderte er mich auf. Ich wusste genau, dass jegliche Ausrede zwecklos ist, also berichtete ich ihm alles, vom heimlichen Treffen vor Hogsmeade und der Begegnung in der Kammer heute Morgen. Ein Glück, war niemand unfreiwillig in Hörweite.

„Und wieso erfahre ich erst jetzt davon?", fragte Blaise mich, nachdem er seine Kinnlade wieder unter Kontrolle hatte. „Ich wollte einfach hundertprozentig sichergehen, dass niemand plötzlich beim Treffen auftaucht oder irgendwas davon Wind bekommt.", erklärte ich. Ihm schien die Antwort nicht zu gefallen, doch er konnte sie nachvollziehen. „Na gut, du wirst dir schon Gedanken gemacht haben. Apropos, wie soll es nun weiter gehen? Nach der Knutschaktion heute kannst du das nicht einfach so stehen lassen.", hakte er nach. „Natürlich werde ich das nicht einfach so stehen lassen. Ich denke, ich werde mich nochmal mit ihr treffen, heimlich natürlich. Doch ich möchte da nicht näher drauf eingehen. Eigene Sicherheit und so, ich hoffe, du verstehst das.", beschwichtigte ich ihn.

Er gab sich mit diesem Ende des Themas zufrieden und wechselte zu einem anderen Gesprächsthema. Dann wurde der Gemeinschaftsraum immer leerer und auch Blaise verabschiedete sich zum Schlafen. Ich wollte jedoch meinen neu entwickelten Plan in die Tat umsetzen. Ich wollte Hermine so schnell wie möglich wiedersehen. Und ich hatte schon eine Idee.

Ich kramte aus meiner Tasche ein kleines Blatt Papier und eine Feder mit Tinte heraus. Kurz überlegte ich, wie ich die Memo formulieren soll und dann schrieb ich ein paar Zeilen hin. Mehrmals las ich mir die fertig geschriebene Memo durch. Meinem kritischen Auge bestand diese Memo und ich schickte sie auf die Reise. Als ich ihr hinterher schaute musste ich grinsen. Ich kann es kaum erwarten, Hermine bald wiederzusehen.

Da es nun recht spät war und morgen wieder der Unterricht beginnt ging ich ins Bett. Die Hände hinter meinem Kopf verschränkt schaute ich an den Betthimmel. Dabei ging mir die wundervolle Begegnung von heute Morgen durch den Kopf. Ich konnte nicht anders, als leise vor mich her zu strahlen. Damit hätte ich locker das gesamte Schloss erstrahlen können. Ich drehte mich auf die Seite und schloss meine Augen. Sanft glitt ich in einen recht kurzen aber sehr erholsamen Schlaf. Und wieder träumte ich von Hermine. Von Hermine und mir. Wie wir einfach zusammen glücklich sind. Uns in den Arm nehmen. Viel Zeit miteinander verbringen. So konnte ich nicht anders, als mit einem Grinsen wach zu werden. Blaise schaute mich an und verdrehte die Augen.


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