Chapter Four - Dracos POV

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Ein bisschen mulmig war mir schon zumute, als ich mich am Morgen auf den Weg in die Große Halle machte zum Frühstück. Das erste Mal, dass ich auf Hermine eventuell treffen würde. Und anschließend haben wir auch noch eine Doppelstunde Zaubertränke mit den Gryffindors zusammen! Oh man, das kann ja was werden. Ich atmete noch einmal tief durch und war schon vor der Großen Halle, als ich sie sah. Sie kam gerade die Treppe herunter und war mal wieder vertieft in ein Buch. Sie sah mich noch nicht einmal an. Wahrscheinlich hatte sie den Weg in die Große Halle so vertieft, dass sie ihn im Schlaf gehen könnte. Und aus einer Intuition heraus, hielt ich ihr sogar die Tür offen. „Granger.", sagte ich als Gruß. Sofort hätte ich mich dafür Ohrfeigen können. Granger? Ernsthaft? Oh verdammt bin ich ein Loser. Ich versuchte mir dennoch nichts anmerken zu lassen. Im vorbeigehen guckte sie kurz auf und beäugte mich sehr skeptisch. FUCK! Schöpft sie jetzt Verdacht wegen der Memos? Ouh, wieso kann ich nur nicht meine große Klappe halten! Dann richtete sie den Blick wieder auf ihr Buch und ging weiter zum Gryffindor-Tisch. Ein Glück. Ich setzte mich an den Slytherin-Tisch und hoffte so sehr, dass niemand etwas mitbekommen hat.

Schließlich entdeckte ich Blaise, während ich mir ein Toast nahm und es mit Marmelade bestrich. Er kam grad zur Großen Halle herein und steuerte geradewegs auf mich zu. „ Hi Draco. Na, was machen die Memos heute? Fliegen sie wieder?", fragte er mich mit einem schelmischen Grinsen. Mit großen Augen und drohendem Blick sah ich ihn an:"Nicht so laut verdammt! Ich habe keine Lust mein Gesicht zu früh zu verlieren. Und nein noch fliegen sie nicht wieder. Mir ist vorhin einfach was total bescheuertes passiert!". Ich berichtete ihm von der Begegnung. „Oha! Das habe ich ein bisschen anders von dir erwartet. Und sie hat nichts gesagt?", sagte Blaise. Ich schüttelte den Kopf:" Nein. Sie hat mich nur skeptisch angeguckt und sich wieder in ihr Buch vertieft. Ich denke nicht, dass sie irgendeine Vermutung hat.". Ich nahm einen großen Bissen von meinem Toast und trank ein Schluck Kürbissaft. „Na gut. Wir werden dann sehen, was das alles noch so ergibt. Was haben wir gleich nochmal für Unterricht?", fragte Blaise. „Doppelstunde Zaubertränke mit den Gryffindors!", antwortete ich. Ein breites Grinsen machte sich auf Blaise's Gesicht breit:" Dann kannst du ja zwei Stunden anhimmeln!". Ich kniff die Augen zu einem drohenden Blick zusammen:"Das ist nicht witzig! Ganz und gar nicht witzig. Sei du mal in meiner Lage, dann können wir weiterreden.".

Blaise lachte leise und machte sich anschließend über sein Frühstück her. Meine Blicke wanderten jedoch immer wieder zum Gryffindor-Tisch hinüber. Mittlerweile saßen auch Potter und diesen Wiesel bei ihr. Hermine diskutierte irgendetwas mit Potter, während sich dieser dämliche Rotschopf die Würstchen und Speck regelrecht in den Mund stopfte. Mich würde nur allzu gern interessieren, worüber sie wohl gerade sprechen. Ich hoffe, nicht über die Memo. Das wäre nur zu peinlich, wenn Hermine Potter die Memo zeigt und er sofort weiß, von wem sie sein könnte. Aber das kann eigentlich unmöglich sein. Keiner von ihnen kennt meine Handschrift. Ich schlug mir diese Gedanken aus dem Kopf. Lass dir einfach nichts anmerken! Dann kann auch nichts schief gehen.

Etwas lustlos aß ich mein Toast auf und trank mein Glas mit Kürbissaft leer. Anschließend machte ich mich zusammen mit Blaise auf den Weg in die Kerker zu Zaubertränke. Vor der Tür warteten wir und nach und nach kamen die restlichen Slytherins und Gryffindors. Hermine war mal wieder in ihr Buch vertieft. Potter und dieses Wiesel gingen neben ihr her und unterhielten sich angeregt über irgendwelchen Müll. Die beiden haben ja keine Ahnung, was für ein Glück sie haben, dass sie mit so einem tollen Mädchen abhängen und befreundet sein dürfen. Was würde ich nur dafür geben ein Mal neben ihr sitzen zu dürfen. Ein Mal direkt in ihre wunderschönen Augen zu schauen, während sie in meine sieht. Augen, die mir in meinen Träumen immer wieder begegnen und mich um den Verstand bringen. Alter! Jetzt reiß dich zusammen! Genau in diesem Moment ging die Tür zum Zaubertrankunterricht auf und Professor Slughorn bat uns herein.


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