Chapter Sixteen - Draco's POV

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Die nächsten Tage versuchte ich mich so unauffällig wie nur möglich zu verhalten. Das bedeutete, ich verhielt mich so, als wäre ich gar nicht da. Besser so, als anders Aufmerksamkeit auf mich zu lenken. Dies klappte offensichtlich sehr gut. Das einzig nervige war, dass sich Pansy Parkinson an mir klebte wie eh und je. Wie dumm kann ein Mensch eigentlich nur sein, dass man ein deutliches und klares „NEIN" nicht versteht?! Immer und immer wieder versuchte ich ihr deutlich zu machen, dass ich kein Interesse an ihr habe und sie aufhören soll, sich so offensichtlich an mich ranzumachen. Blaise dagegen hatte unverkennbar seinen Spaß. Was für ein toller Freund. Anstatt mir zu helfen, diese miese Klette loszuwerden lacht er mich aus. Es sei so wie es sei. Mehr Gedanken machte ich mir über das hoffentlich stattfindende Treffen mit Hermine.

Jedes Mal, wenn ich sie sah, war sie wieder in ihr Buch vertieft und machte nicht unbedingt den Eindruck, dass sie die Memo gelesen hat oder irgendwie aufgeregt wegen dem Treffen ist. Vielleicht versucht sie je ebenso, sich nichts anmerken zu lassen. Schließlich hatte ich sie in der Memo darum gebeten, dass am besten nur wir zwei von diesem Treffen wissen. Aber ob sie wirklich zu dem Treffen erscheinen wird? Ein wenig muss ich mich noch gedulden, bis ich es genau weiß.

Am Samstag Morgen lief ich schon seid halb sechs Uhr morgens wie von einer Hummel gestochen hin und her im Schlafraum. Fertig angezogen und auch fertig mit den Nerven ging ich schlussendlich runter in die große Halle zum Frühstück. Dies war jedoch völlig sinnfrei, da ich sowieso nichts herunter bekam. Wenigstens war ich aus dem Schlafraum raus und hatte etwas Ablenkung. Blaise setzte sich wenig später zu mir. „Hey was machst du eigentlich heute?", fragte er mich. Oh nein! Okey gut lügen und nichts anmerken lassen. „Ich wollte ein bisschen nach Hogsmeade und mir ein paar Schulsachen besorgen. Ein wenig alleine den Kopf frei kriegen.", antwortete ich, in der Hoffnung, dass Blaise mir dies abkauft. Skeptisch beäugte er mich sehr genau. „Aha. Und du wolltest ganz alleine gehen? Wie wäre es, wenn wir nach deinen Erledigungen ein Butterbier trinken gehen?". „Ähm... Nein du, lass mal. Ich wollte einfach nur alleine meine Besorgungen machen und meinen Kopf frei kriegen.", man war ich schlecht im lügen. Blaise rümpfte die Nase:"Na wenn du meinst.". „Sorry Alter, ein andermal vielleicht!", versuchte ich ihn zu besänftigen. Schließlich beließ er es dabei. Was ein Glück!

Kurze Zeit später machte ich mich auf den Weg zum Treffpunkt. Mit jedem Schritt, den ich näher kam, schlug mir mein Herz mehr und mehr zum Hals. Ich hatte beinahe das Gefühl, dass ich kaum noch Luft bekam. Ruhig bleiben! Du weißt doch noch gar nicht, ob sie überhaupt kommt. Und was wenn nicht? Oh man jetzt ist aber mal gut! Ich muss mich echt beruhigen, sonst erleide ich einen Nervenzusammenbruch, bevor ich überhaupt da bin. Ich zwang mich ruhiger zu atmen und mich mehr auf die Umgebung zu konzentrieren. Dort ein Eichhörnchen, dass mir fast vor die Füße lief. Da ein Hase, der mich erst ernst musterte und schließlich von dannen zog.

Wenigstens liefen mir keine anderen Schüler über den Weg. Und da war auch schon der Treffpunkt. Ich schaute auf meine Uhr und merkte, dass ich zu früh war. Dann muss ich wohl mich noch verrückter machen und hier warten. Ich setzte mich auf einen Stein, der direkt neben dem Schild war. Nervös zappelte ich mit meinen Beinen und spielte an dem Reißverschluss meiner Jacke. Wie bescheuert ich aussehen muss und vor allem, wie verzweifelt. Ich hoffe nur, dass sich das Warten auch lohnt. Ich kann einfach nicht mehr! Meine Gefühle für Hermine werden von Tag zu Tag stärker und ich kann sie nicht mehr länger ihr gegenüber zurückhalten. Vielleicht empfindet sie dann ja genauso. Ach, was rede ich denn da? Schluss jetzt! Hör auf dich so verrückt zu machen! Ich schaute auf die Uhr. Punkt 12 Uhr. Ich schaute die Straße entlang. Noch niemand zu sehen. Wie lange sollte ich hier sitzen und warten? Eine Stunde? Halbe Stunde? Ich schüttelte den Kopf, um den Gedanken los zu werden. Als ich aufschaute, erkannte ich am Ende der Straße die Umrisse einer Gestalt. Jemand kam auf mich zu. Mein Herz blieb fast stehen!

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