Chapter Six - Draco's POV

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Horror! Es war der reinste Horror. In einem Raum mit ihr zu sein und die eigenen Gefühle ihr nicht entgegnen bringen zu können. Professor Slughorn schrieb das Rezept für einen Liebestrank an die Tafel. „So! Heute wollen wir einen Liebestrank brauen. Ich habe das Rezept und die Anweisungen an die Tafel geschrieben. Bitte achtet darauf, dass ihr diesen Anweisungen Schritt für Schritt folgt und die Zutaten genau abmesst. Ansonsten könnte aus dem Liebestrank ganz schnell eine sehr gefährliche Mischung werden. Also, ich möchte, dass ihr euch zusammentut und je einer aus dem Haus Gryffindor und einer aus dem Haus Slytherin ein Team bilden. Mich nerven so langsam diese Feindseligkeiten zwischen diesen Häusern! Es wird Zeit, dass sich etwas ändert.", erklärte uns Professor Slughorn. Mein Herz fing an, schneller zu schlagen und meine Kinnlade fiel herunter. Waren das jetzt wirklich seine Worte? Gryffindors und Slytherins sollen zusammen arbeiten? Ich glaube der gute Herr erhofft sich ein wenig zu viel von seinem Vorhaben. Blaise wand sich zu mir:"Oh man, das kann doch nicht sein ernst sein! Mit wem tust du dich zusammen? Versuchst du dein Glück IHR?". Er grinste mich schelmisch an. Ich entgegnete kühl:"Mal sehen, mit wem ich mich zusammentue. Aber ich gehe mit Sicherheit nicht auf SIE zu! Das macht mich zu verdächtig. Ich denke, ich nehme diesen komischen Dean Thomas. Wen nimmst du?". Blaise schaute sich im Klassenraum um. Alle steckte mit dem Nachbarn die Köpfe zusammen und berieten sich, wen sie aus dem jeweils anderem Haus zur Teamarbeit wählen sollten. „Ich nehme mir mal dieses Wiesel vor. Besser als dieser Potter.", sagte Blaise und ging mit seinen Sachen rüber zu Potters besten Freund.

Ich nahm ebenso meine Sachen und ging herüber zu Dean Thomas, der mich schon misstrauisch beäugte. „Hey, lass uns mal Partner sein.", forderte ich. „Na, von mir aus!", antwortete Dean, der weniger erfreulich aussah. Nach und nach holten wir die Zutaten zusammen und studierten nochmals genau die Anweisungen an der Tafel. Ich nutzte zwischendurch die Gelegenheit, um mal ein Auge auf Hermine zu richten. Sie hatte Pansy Parkinson als Partner. Wie ich dieses Mädel hasse! Immer schleimt sie sich bei mir ein und bemerkt gar nicht, dass ich gar keine Lust auf sie habe. Sie ist eh nur an meiner wohlhabenden und bekannten Familie interessiert. Erhofft sich wahrscheinlich bessere Chancen im Ministerium. Naja wie dem auch sei. Dean und ich redeten kein Wort miteinander während der Stunde. Zudem forderte dieser Trank uns sehr. Er war komplizierter als gedacht.

„Mittlerweile sollten alle Zutaten dem Kessel hinzugefügt sein. So lange der Trank eine leicht gräuliche Farbe hat, sind sie auf dem richtigen weg. Halten sie sich weiter an die Anweisungen auf der Tafel. Ich gebe ihnen noch Zehn Minuten Zeit. Dann wollen wir gemeinsam unsere Arbeiten betrachten.", kündigte Professor Slughorn an. Ich schaute in unseren Kessel. War immer noch recht dunkel. Ich blickte auf die Tafel. „Schritt 7: Temperatur für 45 Sekunden erhöhen" stand dort geschrieben. Ich holte meinen Zauberstab aus der Tasche und richtete ihn auf die Flammen unter dem Kessel. Im Augenwinkel bemerkte ich Deans skeptische Blicke und wie er auf die Tafel schaute. Dann schaute ich auf die Uhr und wartete bis die 45 Sekunden um waren. Plötzlich ertönte ein riesen Knall! Rauch erfüllte die Klasse und einige schrien erschrocken und gingen in Deckung.

„Was ist los? Wer war das?", hörte ich Slughorns Stimme, während ich mich unter meinem Tisch in Sicherheit hielt. „Mensch Pansy! Ich habe dir doch gesagt, dass es genau zwei Bohnen sein müssen und der Kessel nicht zu lange erhitzt werden darf!", schrie Hermine, völlig in Rage. „Man hör einfach auf mich herumzukommandieren! Du nervst!", setzte nun Pansy nach. „Na na meine Damen. Wir wollen ja keinen Streit entfachen. Miss Granger, bitte entfernen sie diese grässliche Brühe. Miss Parkinson, von ihnen erwarte ich bis zur nächsten Stunde einen zwanzig Zoll Aufsatz darüber, wie man Zabertrankrezepte richtig abliest und wieso es wichtig ist, sich genau an dessen Anweisungen zu halten.", sagte Professor Slughorn. Mittlerweile lichtete sich der Rauch und man sah eine aufgewühlte Hermine mit zerzaustem Haar und eine entnervte Pansy, die ihre Arme vor der Brust verschrenkte.

Professor Slughorn bat uns, unsere Tränke in Fläschchen abzufüllen und ihm vorne am Pult abzugeben. Dies taten wir sogleich und verließen den Raum. In diesem Augenblick beschloss ich, Hermine an diesem Abend erneut eine Memo zu schicken. Ich wollte sie nach diesem Tag aufmuntern und sogar einen kleinen Hinweis geben. Ich kann es einfach nicht mehr, dieses Versteckspiel. Genau in diesen Momenten, in denen ich weiß, dass sie eine Person bräuchte, bei der sie sich über Pansy auslassen könnte, möchte ich genau diese Person sein.


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