Chapter Twenty - Dracos POV

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Verträumt blickte ich Hermine nach. Sie ist schon süß, wenn sie so aus der Fassung ist. Ich musste grinsen. Endlich konnte ich ihr sagen, wie es wirklich in mir aussieht und sie hat es besser angenommen, als gedacht. Und hatten wir wirklich Händchen gehalten?! Ich schaute auf meine Hand hinunter, die ihre noch vor wenigen Minuten gehalten hatte. Es tat so gut, ihre Nähe zu spüren, offen in ihre Augen schauen zu können. Bei dem Gedanken an ihre Augen begannen erneut die Schmetterlinge in meinem Bauch zu fliegen. Das Beste jedoch an der ganzen Sache war, dass sie mir verzeihen möchte. Und wer weiß, vielleicht haben wir dann eine Chance, dass mehr aus uns wird. Langsam zog ich mich aus meiner Gedankenwelt zurück und machte mich ebenso auf den Weg zurück ins Schloss. Auf einen Spaziergang in Hogsmeade hatte ich nicht so wirklich Lust.

Für den Rest des Tages beschäftigte ich mich mit meinen ganzen Aufsätzen in Zaubertränke und Geschichte der Zauberei. Durch das Treffen mit Hermine hatte ich neue Motivation geschöpft und fühlte mich beflügelt. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass dies eine sehr gute Entscheidung war, das Gespräch mit ihr zu führen. Gegen späten Nachmittag hatte ich meine Aufsätze fertig geschrieben und ich beschloss, in die große Halle zu gehen und etwas zu essen. Direkt traf ich Blaise und setzte mich zu ihm.

„Hey Draco! Was hast du heute so gemacht? Hast echt was in Hogsmeade verpasst. In Zonkos haben sie neue Ware bekommen. Das hättest du sehen müssen!", grüßte mich Blaise aufgeregt. „Hey, also ich habe endlich mal meine Aufsätze zu Ende gebracht und war auf den Ländereien. Ja cool, dann komme ich beim nächsten Mal mit.", antwortete ich nicht ganz wahrheitsgemäß. Blaise schien sich mit dieser Antwort zufrieden zu geben.  Nachdem wir uns weiter über die Erlebnisse in Hogsmeade unterhalten und zu ende gegessen hatten, gingen wir zum Gemeinschaftsraum, wo wir noch eine Weile Zaubeschach spielten. Recht spät gingen wir dann ins Bett. Diese Nacht hatte ich den besten Schlaf seit langem.

Am nächsten Morgen wurde ich von der strahlenden Sonne geweckt. Gut gelaunt zog ich mich an und ging zum Frühstück in die große Halle. Auf dem Weg dorthin entdeckte ich Hermine, die alleine die Treppe herunter kam und auch auf den Weg in die große Halle war. Spontan entschloss ich mich zu einer Spontanaktion. Nahe der Treppe befand sich eine Art Besenkammer. Ich hielt mich dort auf der Lauer, um den passenden Moment abzuwarten. Gerade, als sie an mir vorbei gehen wollte, zog ich sie an ihrem Arm an mich heran, öffnete die Tür zur Kammer und verschwand mit ihr dort drin.

Okey, es war enger als gedacht, aber gut. Als Vorsichtsmaßnahme hielt ich ihr meine Hand vor dem Mund. Mit großen Augen schaute mich Hermine schockiert an. Ich schenkte ihr ein ehrliches Lächeln, um ihr zu signalisieren, dass sie keine Angst haben brauchte. Langsam ließ ich meine Hand von ihrem zarten Mund ab. „Sag mal Draco, was soll das ganze?", fragte sie mich leicht außer Atem. „Ich wollte dich nur sehen und das geht ja schlecht, wenn so viele Zuschauer dabei sind.", lächelte ich süffisant. „Aber es gäbe auch bessere Orte, als so eine enge und schäbige Putzkammer.", entgegnete sie. Ich lachte leise.

Ich beobachtete sie einen Moment und bemerkte, dass sie ganz schön nervös schien. Sie versuchte meinen Blicken auszuweichen und schaute sich immer wieder in der Kammer um. „Also, was willst du nun?", sagte Hermine mit einer deutlichen Unsicherheit in der Stimme. „Ich dachte, wir sollten mal die Gelegenheit nutzen, um uns ein wenig besser kennen zu lernen. Gestern hattest du schließlich einen kleinen Eindruck von dem bekommen, was wirklich in mir steckt.", sagte ich. Wenige Zentimeter nur näherte ich mich ihr. Sie schien dies zu bemerken, doch sie wehrte mich auch nicht ab. „Ähm... Okey. Also... dann erzähl mal, was sind so deine Hobbys?", fragte sie mich. Bei dieser Frage musste ich schmunzeln und sagte:" Ist das dein ernst Hermine?". Behutsam ging ich weiter ein paar Zentimeter auf sie zu. Unsere Körper berührten sich fast und ich schaute ihr tief in die Augen. Auch sie ließ nicht mehr von meinem Blick ab. Es baute sich eine Spannung auf und es knisterte gewaltig. „Ich weiß nicht... Es sollte nur ein Gesprächsansatz sein.", entgegnete sie schüchtern. Ich konnte meine Augen nicht von ihren Lippen ablassen. Ich hob meine Hand und streichte ihr zart über ihre wunderschönen Lippen. Ihre Atmung ging schneller. Auch mein Herz schlug mir bis zum Hals. Die letzte Distanz zwischen unseren Körpern schloss ich und legte meine andere Hand um ihre Hüfte.

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