Chapter Fourteen - Draco's POV

6.5K 372 18
                                    

Ich lief so schnell ich konnte in den Raum der Wünsche. Mein Vater erzählte mir von ihm schon im zweiten Jahr. Seid dem gehe ich immer mal wieder dort hin. Für mich verwandelt sich dieser Raum dann in ein gemütliches Wohnzimmer. Ein großes Sofa mit vielen Kissen und einer Decke, auf dem Couchtisch eine große Schale mit Süßigkeiten und einer Karaffe Kürbissaft und am Ende des Raumes ein Kamin, in dem immer ein Feuer lodert. Ein Plattenspieler und ein Regal mit Büchern steht neben dem Eingang, alles auf meinen Geschmack ausgerichtet. Als ich den Raum betrat, merkte ich sofort, wie sich die Ruhe des Raumes langsam auf mich übertrug. Mit einem leichten Schwung meines Zauberstabs machte ich den Plattenspieler an und legte mich aufs Sofa. Ich ließ die Musik mich durchfluten und schloss die Augen. Für einen Moment war mein Kopf leer.

Schließlich öffnete ich die Augen wieder und fasste einen Entschluss. Ich musste mich der gesamten Situation stellen und mit Hermine reden. Am besten schreib ich ihr erneut eine Memo, in der ich um ein Treffen bitte. Ich will auf keinen Fall ein Gespräch in der Öffentlichkeit, oder wo man uns irgendwie erwischen könnte. Es musste so lange es geht im geheimen bleiben. So verbrachte ich noch eine Weile im Raum der Wünsche und verfasste eine Memo für Hermine, die ich im Anschluss abschicken werde. Ich las sie mir noch mehrere Male durch, um mir auch über die Wortwahl und auch den Inhalt sehr sicher zu sein. Schließlich fand ich mich damit ab, dass egal was ich schreiben würde, ich eh nicht komplett zufrieden sein würde. Die Memo schickte ich dann aus dem Raum der Wünsche los, sodass kein Verdacht geschöpft werden könnte.

Erst zehn Minuten später machte ich mich auf den Weg in den Slytherin Gemeinschaftsraum. Erneut achtete ich darauf, dass ich nicht von vielen gesehen werde. Mit Erfolg. Stand nur noch die Hürde bis zum Slytherin Schlafsaal mir bevor. Auf den Sofas vor dem Kamin unterhielten sich angeregt ein paar Viertklässler, die mich jedoch außer Acht ließen. Schnell huschte ich durch die Tür in den Schlafsaal und ließ mich auf mein Bett fallen. So langsam bekam ich Kopfschmerzen von dem ganzen Druck, der auf mir lastete und die ständigen Gedanken an Hermine und die bevorstehenden Ereignisse.

Kurze Zeit später öffnete sich langsam die Tür. „Na endlich habe ich dich gefunden!", kam es von Blaise. Ich seufzte schwer als Antwort. „Habe bei den Lehrern gesagt, dass es dir nicht gut geht und du deswegen nicht im Unterricht warst.", begann Blaise. „Danke Alter.", entgegnete ich schwach. „Kein Problem. Was ist los?". Ach wie ich es liebe, diese direkte Art. Zum kotzen! „Kannst du es dir nicht vorstellen?", flehte ich schon förmlich. „Junge, denken kann ich mir vieles, aber es wäre besser, wenn du mir alles erzählst.". Schlaumeier! „Also gut...", sagte ich und erzählte ihm von meinem Tag von Anfang bis Ende.

„Okey, also entweder bist du vollkommen lebensmüde oder wirklich krass in dieses Mädchen verliebt!", warf mir Blaise entgegen. „Man ich sage doch, dass mir dieses Mädchen wirklich was bedeutet.Ich riskiere hier alles nur für sie.", sagte ich. Blaise schaute mich prüfend an. Er musste meine Ernsthaftigkeit hinter meinen Worten merken. Er atmete einmal tief ein:"Also gut. Du weißt, wir kennen uns schon eine Weile und wir können uns gegenseitig vertrauen. Ich stehe hinter dir, egal was passiert. Wenn du meine Hilfe brauchst, bin ich da.". Von seinen Worten ergriffen antwortete ich lächelnd:"Ich danke dir. Wirklich! Danke!".

Für den Rest des Abends unterhielten wir uns über den versäumten Schultag. Sonderlich viel hatte ich nicht verpasst.Gegen Mitternacht beschlossen wir schlafen zu gehen. Ich fühlte mich schon ein wenig besser, dadurch dass ich Blaise alles erzählen kann. Meine letzten Gedanken gingen an die letzte Memo. Ob Hermine sie wohl schon gelesen hat? Wird sie auf den Inhalt eingehen? Ich hoffe doch sehr. Vorbereitet werde ich auf jeden Fall sein. Doch bis dahin wird noch ein wenig Zeit vergehen. Es kam mir vor, als vergingen Stunden, bevor ich ein Auge zubekam. Und dann waren es nur Sekunden, bevor ich sie wieder öffnen musste, da ein neuer Tag anbrach.

Heimliche MemosWo Geschichten leben. Entdecke jetzt