6.Kapitel

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Die nächsten Wochen waren für Hermione furchtbar. Sie achtete stets darauf, dass man ihr Armband nicht sehen konnte. Sie versuchte weiterhin dem Unterricht so normal wie möglich zu folgen. Und wenn ihr Freunde Fragen stellten, überlegte sie sich immer eine andere Ausrede. Sie und Malfoy  redeten mehr miteinander, aber immer möglichst unauffällig.

An einem  Nachmittag suchten Malfoy und sie nach Antworten in der Bibliothek. Doch sie fanden nichts.
Hermione wusste, dass sie unbedingt den Fluch aufheben mussten. Sie wusste, dass sie eine Lösung brauchten, und doch schien die Antwort so weit entfernt.
"Wer könnte uns nur helfen?", überlegte Malfoy angespannt. Die beiden sahen sich zeitgleich an: "Slughorn!" "Er kennt sich mit sowas bestimmt aus.", Hermione klang erfreut. Malfoy nickte. "Ich such ihn gleich!", lächelte die Hexe.

Hermione fing den alten Zauberer ab. Überrascht blickte Slughorn sie an: „Miss Granger? Was kann ich für sie tun? Gibt es ein Problem?" „Nun Sir...", begann die junge Hexe, „Ich oder besser Draco Malfoy und ich müssen unbedingt alleine mit Ihnen sprechen." „Habe ich das richtig gehört? Mister Malfoy und sie?", Slughorns Stirn faltete sich. Hermione nickte eifrig. „Nun gut. Ich weiß wo wir ungestört reden können.", lächelte Slughorn.

Etwa zehn Minuten später, saßen Slughorn, Malfoy und Hermione in Slughorns Büro. „Also, worum geht's?", fragte der Zaubertranklehrer. „Wir haben ein Problem. Ein Problem, wobei nur sie uns helfen können...", Hermione erzählte dem Zauberer kurz, was geschehen war. Als sie ihren Bericht abgeschlossen hatte, war der alte Zauberer zunehmend unruhiger geworden. „Bei Merlins Bart!", sagte er schließlich, „Ich habe allerdings schon mal von so einem ähnlichen Fall gehört. Aber das so etwas tatsächlich noch mal eintritt... . Das ist wirklich unglaublich." „Was genau wissen sie denn?", fragte Hermione. „Also es kann passieren, dass zwei Gegenstände mit einem Fluch belegt werden. Das erfordert nebenbei das Können eines ziemlich mächtigen Zauberers. Die Gegenstände und somit auch deren Besitzer sind dann miteinander verbunden. In eurem Fall, der Ring und das Armband." Hermione schluckte, als der Zauberer fort fuhr: „Dieser Zauber kann gefährlich sein. Denn wenn zum Beispiel der eine von euch schwer verletzt wird, so wird es auch der andere. Wenn einer starke Gefühle wie Wut oder Trauer verspürt, so tut es auch der andere. Und... wenn einer von euch stirbt, so stirbt auch der andere." Hermione und Malfoy sahen sich an. „Ihr müsst diese Sachen sofort loswerden. Es kann gefährlich sein!", warnte Slughorn. „Wissen Sie denn, wie man die Gegenstände loswird und so der Zauber bricht?", fragte Malfoy ungeduldig. „Nein, ich habe keine Ahnung. Dabei solltet ihr euch proffesionellere Hilfe suchen.", der Zauber kratzte sich am Kinn. Hermione seufzte leise. Sollte der Besuch bei Slughorn etwa völlig umsonst gewesen sein? „Ich muss jetzt leider los. Ihr solltet auch gehen!", meinte Slughorn und begleitete die beiden zur Tür.

"Das hat uns ja echt geholfen.", stöhnte Malfoy, als sie vor der Tür standen. Auch Hermione war etwas enttäuscht. "Wir könnten vielleicht Harry fragen. Er kennt sich gut mit dunkler Magie aus.", schlug sie vor. "Ganz bestimmt nicht!", fauchte Malfoy. "Wir hätten es schon Hagrid und Slughorn nicht erzählen sollen. Ich traue dem Verrückten und dem seltsamen alten Kauz nicht über den Weg." Hermione verdrehte die Augen. "Was schlägst du jetzt vor?", fragte sie den Slytherin. "Ich hab keine Ahnung wie es weiter gehen soll. Du könntest dir ja deinen Arm abnehmen lassen.", grinste Malfoy. "Ganz bestimmt nicht.", erwiderte Hermione. "Malfoy seufzte: "Wir sollten uns beraten, was nun geschehen soll." Hermione nickte. "Hermione?", fragte eine Stimme. Hermione und Malfoy wirbelten herum. Ron stand am Ende des Ganges. Hermione hatte im Moment gar keine Lust ihm etwas zu erklären.
"Komm", Hermione packte den adeligen Zauberer am Arm und zog ihn mit sich. "Wohin gehen wir?", fragte Malfoy überrumpelt. "Weg von Ron.", erklärte Hermione knapp. "Hey warte!", Ron folgte ihnen. Die beiden sausten den Gang entlang und bogen dann rechts ab. Ron kam näher. "Komm. Hier rein!", Malfoy zog Hermione in einen kleinen Raum. Es war eine Abstellkammer. "Hoffen wir mal, dass er uns nicht findet.", flüsterte Malfoy. Sein Atem drang warm an Hermiones Ohr. Sie warteten einige Sekunden regungslos. Dann spähte Malfoy nach draußen in den Gang. "Er ist weg.", flüsterte er. Hermione folgte ihm. Ihr Herz klopfte schnell. "Wir sehen uns.", sagte Malfoy plötzlich schnell und eilte den Gang entlang. Hermione sah ihm nachdenklich nach.

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