10.Kapitel

138 10 2
                                    

Hermione saß neben ihren Freunden im Gryffindor Abteil. Sie war froh die bekannten Gesichter wieder zu sehen, aber sie war auch traurig, denn sie hatte die Zeit im Malfoy Manor genossen. Sie sah aus dem Fenster und hörte dem munternden Plappern von Ginny nur halb zu. Ron sah Hermione die ganze Zeit an. Harry räusperte sich: "Ähm... ich muss mal nach draußen, Ginny begleitest du mich?" Ginny nickte und die beiden gingen zur Abteiltür. Ginny drehte sich noch mal zu Hermione um und formte mit ihren Lippen ein: "Entschuldigung." Hermione blickte zu Ron, der nun ebenfalls aus dem Fenster blickte. "Ron, ich glaube wir müssen reden.", sagte Hermione. "Worüber?", knurrte Ron, "Darüber wo du Weihnachten verbracht hast?" "Nein, weil du gleich immer so eifersüchtig wirst. Können wir uns nicht einfach wieder vertragen?" Ron war bei den Worten von Hermione rot geworden. Doch nicht vor Verlegenheit, sondern vor Wut. "Ach, jetzt ist wohl alles meine Schuld?", knurrte er. "Ja.", konterte Hermione. "Na großartig!", der Weasley warf die Hände in die Luft. Hermione wandte den Blick ab: "Vergiss es Ron, ja?" Ron atwortete nicht und starrte aus dem Fenster, als würde da ein Bergtroll herumfliegen. Hermione verbrachte den Rest der Fahrt mit lesen. Als Ginny und Harry wieder kamen, hob sie nur kurz den Kopf und vertiefte sich dann wieder in ihr Buch.

Als sie Hogsmeade erreichten, wartete wie immer Hagrid auf sie. Seine Haare waren voller Schneeflocken und zusammen mit Fang bot er einen lustigen Eindruck. Hermione begrüßte ihn und versuchte seinen fragenden Blick zu ignorieren.

Wenig später saßen sie in der großen Halle. "Herzlich willkommen zurück!", rief Mc Gonegal, "Ich hoffe ihr hattet erholsame Ferien." Hermiones Gedanken schweiften ab. Die Direktorin redete noch eine ganze Weile, bevor das Essen auf den Tischen erschien und alle zu plappern anfingen. Hermione unterhielt sich lachend mit Ginny. Ihre Freundin erzählte, dass die Weihnachtsferien im Fuchsbau ziemlich aufregend und lustig gewesen waren. Hermione hörte nachdenklich zu, doch sie wusste dass ihre Ferien um weites aufregender gewesen waren. Sie musste sich zusammen reißen nicht loszulachen als Ginny berichtete, dass sie, Harry und Ron auf dem zugefrorenem See Schlittschuhlaufen waren und Ron mehrmals ziemlich unelegant hingefallen war. Hermione dachte an den Tag zurück, an dem Malfoy und sie Eislaufen waren. Es war auch ziemlich lustig gewesen. Sie sah zum Slytherin Tisch, in der Hoffnung Draco würde zu ihr gucken, doch der weißblonde Junge diskutierte lachend mit Zabini. Draco... Irgendwie fand sie es inzwischen schöner Draco anstatt Malfoy zu sagen. Hermione seufzte leise. Manchmal konnte sie selbst nicht glauben, dass Draco und sie nun so etwas wie Freunde waren. Er war so viel anders als Ron. Hermione blickte Ron an, der gerade genüsslich ein Hühnerbein verspeiste. Ja, die Beiden waren völlig unterschiedlich und doch mochte Hermione sowohl Ron als auch Draco. Ron sah sie kauend an, so als hätte er ihre Gedanken gelesen. Die Gryffindor senkte den Blick und aß schweigend weiter. Sie fragte sich, ob Ron endlich beschlossen hatte, wieder mit ihr zu reden.

Nach dem Essen wollte sie unbedingt noch mal in die Bibliothek. Ginny war zwar nicht gerade begeistert gewesen, aber trotzdem hatte es sich die junge Gryffindor in den Kopf gesetzt. Sie verließ die große Halle und machte sich auf den Weg. Als sie den großen Raum betrat, zweifelte Hermione daran, ob es die richtige Entscheidung war, so spät noch in der Bibliothek zu sein. Doch sie atmete einmal tief durch und ging zu einem der Holztische.

Sie saß gerade tief über ein Buch über geheime Artefakte gebeugt da, als sich die Tür öffnete. Vor Schreck schnappte die junge Hexe nach Luft. Hoffentlich war es nicht Filch. Bloß nicht Filch! Ihre Panik stieg in Erleichterung um, als sie erkannte, dass es Draco war. Mit fragenden Blick ging er zu ihr. Spott lag in seinen Augen: "Noch so spät abends alleine in der Bibliothek?" Hermione erwiderte gelassen: "Ja, im Gegensatz zu dir nehme ich die Schule sehr ernst. Außerdem versuche ich immer noch etwas über den Ring und das Armband herausfinden." Der Slytherin verdrehte die Augen: "Das bringt doch eh nichts. Vergeude dein Zeit nicht mit so was." "Du könntest ja auch mit mir lernen, dann wäre es bestimmt lustiger!", schnaubte sie. Draco ließ sich auf dem Stuhl neben ihr fallen: "Also gut. Wie du meinst." Er betrachte Hermione von der Seite. Hermione blickte ihn kurz verwirrt an, dann sah Hermione erneut auf das Buch und machte sich mit einer Feder Notizen.

Sie lernten und recherierten lange zusammen. Irgendwann war Hermione aber doch zu müde um nur ein einziges Wort zu entziffern. Erschöpft schloss sie die Augen.

Die helle Sonne weckte Hermione am nächsten Morgen. Blinzelnd blickte sie sich um, um sie herum ließ die Sonne das Holz der alten Bücherregale golden schimmern. Sie war tatsächlich in der Bibliothek eingeschlafen. Überrascht bemerkte sie, dass auch noch Draco da war. Er hatte seinen Kopf auf den Tisch gelegt und sein gleichmäßiges Atem verriet ihr, dass er noch schlief. Die Gryffindor fuhr sich durch die Haare und warf einen Blick auf die Uhr. Es war schon kurz vor acht. Vorsichtig stupste sie Draco an. Er brummte kurz und nuschelte etwas unverständliches, bevor er sich streckte. Hermione grinste amüsiert, als sie sah, dass seine Haare auch nicht immer und überall perfekt saßen, wie vermutet. Sie waren verstrubbelt. "Wie spät ist es?", fragte er verschlafen. "Kurz vor acht.", klärte sie den Slytherin auf. Er riss überrascht die Augen auf: "Kurz vor acht?!" Hermione nickte schnell. "Dann müssen wir uns beeilen!", erwiderte er panisch. Die beiden standen auf und rannten in Richtung Tür. "Mich wundert es ja, dass Filch uns nicht erwischt hat!", bemerkte dir Gryffindor als sie die Tür erreichten. "Der hat wohl anderes zu tun", meinte Draco mit einem Achselzucken. Zusammen verließen sie die Bibliothek. Auf dem Weg begegnete ihnen Nevill. Der etwas tollpatschige Junge blickte von einem zum anderen. "Wo kommt ihr den her?", fragte er verwirrt. Er musterte Draco eindringlich. Der Slytherin fummelte nervös an seiner Krawatte herum. "Ich... ähm er... Also wir", Hermione brachte keinen einzigen anständigen Satz heraus. "Schon klar.", lächelte der Gryffindor. Hermione zog die Augenbrauen zusammen. Nevill zwinkerte ihnen nochmal zu, dann ging er weg. Draco sah ihm schweigend nach. Hermione ebenso. "Das war seltsam.", stellte Draco fest. Die Gryffindor nickte nur. "Ja also, dann muss ich jetzt auch los", lächelte sie nach einigen Sekunden Schweigen. Sie wollte schon los gehen, doch der Slytherin hielt sie noch mal auf: "Hermione?" Die junge Hexe drehte sich um: "Ja?" Er kaute auf seiner Unterlippe herum: "Ich... ach nichts. Vergiss es!" Sie runzelte bei seinen Worten die Stirn, nickte dann aber: "Okay, dann bis später."

Die Gryffindor rannte die Treppen hoch. Draco blickte ihr nachdenklich nach. Als sie ihr Zimmer erreichte, wäre sie um ein Haar mit Ginny zusammen geprallt. "Hermione?! Wo bist du die Nacht gewesen? Dein Bett war leer und nirgendwo auch nur ein Anzeichen von deinem Aufenthaltsort." Ihr Gesicht war gerötet und hatte beinahe die Farbe ihrer Haare angenommen. "Ich bin in der Bibliothek eingeschlafen.", erklärte Hermione. Ginny sah sie prüfend an, sagte aber nichts weiteres. "Ich mach mich jetzt schnell fertig.", Hermione schob sich an ihrer Freundin vorbei. Mit einem bedrückten Gefühl machte sie sich so schnell wie es eben möglich war fertig. Hermione hasste es, wenn sie und Ginny sich stritten. Obwohl man in diesem Fall nicht von einem richtigen Streit sprechen konnte.

Nach der ersten Stunde verbrachte Hermione viel Zeit mit Harry und Ginny. Die drei unterhielten sich angeregt. Das Gesprächsthema war zunächst Quidditch, dazu konnte Hermione nicht wirklich viel beitragen. Doch danach sprachen sie über die anstehenden Prüfungen, was die Gryffindor mehr interessierte. Hermione war erleichtert, da Ginny nicht noch einmal auf die Sache mit der Bibliothek zu sprechen kam und Hermione auch nicht weiter deswegen befragte und es hätte ein entspannter weiterer Tag werden können. Ja es hätte...
Aber als sie später zur nächsten Stunde gehen wollte, kam ihr Ron mit wütendem Gesicht entgegen.

______________________________________

Hallo liebe Leser! Zunächst einmal danke, dass ihr mein Buch lest und die Geschichte mitverfolgt.
Es tut mir wirklich leid, dass ich immer so unregelmäßig ein neues Kapitel raus bringe, aber in letzter Zeit musste ich mehr sehr auf die Schule konzentrieren.
Ich würde mich allerdings sehr über Kommentare freuen, damit ich weiß wie ihr die Geschichte bis jetzt findet und ich auch Verbesserungsvorschläge erhalte.
Ich kann mit Kritik sehr gut umgehen(denke ich jedenfalls;) ), also schreibt mir ruhig ^^

Eure wolf_cookie


ConnectedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt