7.Kapitel

152 8 0
                                    

Es war eiskalt draußen. Graue Nebelschwaden zogen durch das Land. Hermione saß neben ihren Freunden im Zug und blickte wie üblich aus dem Fenster. Angespannt betrachtete sie die Landschaft. Malfoy hatte gesagt, sie sollte sich ruhig zu ihren Freunden setzen, denn sonst würden üble Gerüchte die Runde machen. Hermione fand seine Aussage überflüssig, nicht für 1000 Galleonen hätte sie sich in das Slytherin Abteil gesetzt. Ihr Arm schmerzte, das Armband zog sich, so hatte Hermione den Anschein, mit jeder Minute fester um ihren Arm. „Mine, ist was?", hauchte Ginny besorgt. Hermione fand es lästig, dass man sie immer zu das Selbe fragte. Als Luna gestern zu ihr gesagt hatte, dass dunkle Magie von ihr ausging, hatte es eine ganze Weile gedauert, bis Hermione sich rausgeredet hatte. Langsam war sie es leid, sich immer neue Ausreden einfallen zulassen und ihre Freunde zu belügen. Nur allzu gerne hätte sie ihren Freunden alles erzählt. „Zu wem gehst du jetzt eigentlich in den Ferien?", hakte Ron weiter nach. Hermione hasste es, wenn gerade er sie immer ausfragte. „Das muss dich gar nichts angehen.", sagte Hermione schnell, „Außerdem Ronald Bilius Weasly, musst du nicht alles von mir wissen. Ich hab auch noch ein privates Leben.", damit stand Hermione wütend auf und verließ das Abteil. Es hatte gut getan, Ron einmal die Meinung zusagen.

Plötzlich stand Luna neben ihr. Sie blickte Hermione aus ihren klaren blauen Augen an. „Ich frage mich, was du für einen Pakt geschlossen hast.", flüsterte sie. „Woher weißt du...?", wollte Hermione fragen, doch Luna kam ihr zuvor: „Ich habe es gespürt!" „Oh Luna! Ich würde zu gerne jemanden davon erzählen. Glaub mir. Aber ich kann nicht. Ich kann den Anderen nicht einmal mehr sagen, wohin ich in den Weihnachtsferien gehe." Luna lächelte freundlich: „ Ich weiß zwar nicht ob es so gut ist, nichts zu sagen. Aber wenn du willst, kann ich ihnen sagen, dass du zu mir gehst." Hermione riss erschrocken die Augen auf: „Das würdest du tun? Danke Luna, wirklich. Aber sag, wieso?" „Weil du damit nicht alleine klarkommen wirst. Du brauchst jemanden der dir hilft." Hermione war selber überrascht, als sie sagte: „Ich glaube so alleine bin ich gar nicht." „Das ist gut!", lächelte Luna. Etwas ernster fügte sie hinzu: „Ich hoffe nur, dass derjenige der dir noch beisteht, auch gute Absichten pflegt, dir zu helfen." Luna lächelte nochmal, dann hüpfte sie summend davon. Hermione zögerte: „War das eine Warnung gewesen?"

Als die Schüler fröhlich aus dem Zug ausstiegen, murmelte Ron nur ein kurzes: „Auf Wiedersehen!". Harry und Ginny dagegen, umarmten die begabte Hexe und wünschten ihr ein schönes Weihnachtsfest.

Hermione hatte Angst, als sie zu Malfoy ging, der etwas abseits wartete. „Da bist du ja, Granger. Dachte schon, du kommst gar nicht mehr" Hermione warf ihm einen kalten Blick zu.

Als die beiden beim Malfoy Manor ankamen, überkamen Hermione alte Erinnerungen. Malfoy musste sie regelrecht ziehen, damit sie überhaupt einen Fuß vor den anderen setzte. Malfoy machte die große Eingangstür auf und die beiden gingen ins Warme. Eine kleine Hauselfin nahm ihnen die Mäntel ab. Malfoy nickte nur knapp, doch Hermione bedankte sich höflich. Inzwischen schleppten zwei weitere Hauselfen das Gepäck nach drinnen. Hermione wollte ihnen schon helfen, doch Malfoy hielt sie zurück: „Komm, wir suchen meine Mutter!" Hermione gehorchte etwas widerwillig. Zusammen gingen sie durch das große Haus. Hermione verstand nicht, wie man sich hier zurecht finden konnte. Sie betraten einen großen und einigermaßen hellen Raum, der das Wohnzimmer sein musste. „Mutter?", Malfoy sah sich um. Auf dem Sofa saß Narzissa und las in einem Buch. Beim Klang von Malfoys Stimme schaute sie auf. Ihr Blick wurde weicher, als sie die beiden erblickte. „Oh, ihr seid ja schon da. Tut mir wirklich leid, dass ich euch nicht abholen konnte, aber ich hatte sehr viel zu tun.", sie umarmte ihren Sohn und gab ihm einen Kuss. Hermione war sehr überrascht, als auch sie umarmt wurde. Malfoy musste grinsen. „Draco, warum zeigst du der jungen Dame nicht ihr Zimmer?", lächelte Narzissa, „Danach können wir etwas essen." Draco nickte und führte Hermione aus dem Wohnzimmer.

ConnectedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt