Kapitel 7 - Hoffnung?

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Elias Sicht:

Ich stand auf. Wie jeden morgen. Ich wollte zu Lucy gehen. Ich wollte nach sehen ob sie wach war und wie es ihr ging. Ich lief zu ihrer Zimmertür. Ich öffnete sie vorsichtig. Es war alles dunkel. Ich sah nichts. Ich ging vorsichtig zu ihrem Bett. Ich machte das Licht nicht an. Ich wollte sie nicht wecken. Vielleicht ging es ihr besser, wenn sie ausschlafen konnte. Ich tastete vorsichtig über das Bett um zu sehen wo Lucy lag. Aber ich fand sie nicht. Irgendetwas raschelte. Es klang wie Papier, aber es war nicht Lucy. So viel stand fest. Ich zuckte zusammen. Ich realisierte das Lucy nicht in ihrem Bett war. Sie war nicht da! Ich lief zurück zur Tür und schaltete das Licht an. Nichts. Keine Lucy. Alles was ich sah waren Briefe. Vier Stück. Ich lief durchs ganze Haus, doch ich konnte Lucy niergendwo finden. Ich ging zurück in ihr Zimmer und sah mir die Briefe an.

Auf dem ersten stand Für Emmy. Vielleicht war es falsch ihn zu lesen, aber ich musste wissen wo sie war! 

An Emmy:

Liebe Emmy, 

wie du weißt ist mein Leben ohne dich leer. Ich bin alleine. Ich habe niemanden mehr. Dies ist nur ein kurzer Brief, da ich die bald sehen werde. Im Reich des Todes. Bald sind wir dort zu zweit. Für immer.

Bis bald,

In liebe 

Deine Lucy.

Nein! Das durfte nicht sein! Sie kann sich nicht umgebracht haben! Nein! Das kann sie nicht tun! Niemals! Ich nahm den Brief, auf dem mein Name stand. Ich atmete ein. Und wieder aus. Ganz  ruhig bleiben. Vielleicht ist das nur ein Missverständnis. Vielleicht hatte sie es sich anders überlegt und würde im nächsten Moment wieder hier auftauchen. Aber ich las den Brief trotzdem. 

An Elias:

Lieber Elli,

wenn du das hier ließt bin ich schon tot. 

Ich weiß, dass du mir helfen wolltest, mich retten wolltest, aber mich konnte niemand mehr retten. 

Ich habe es einfach nicht mehr ausgehalten. Der Hass auf mich und jeden anderen Menschen auf dieser Welt.

Sag Jule, dass ich weiß wie egal ich ihr bin, beziehungsweise war. 

Ich gehe jetzt meinen eigenen Weg

Ich werde dich nie vergessen.

Bitte vergiss mich nicht, aber vergiss nicht zu leben

Mir ist das zwar nicht gelungen, aber du bist stark, stärker als ich!

Du warst der beste Bruder der Welt. 

Mit ganz viel Liebe

Deine Lucy.

Und jetzt? Höchstwahrscheinlich war Lucy schon Tot. Eine Träne lief mir übers Gesicht. Eine nächste folge. Ich setzte mich auf Lucy's Bett. Was sollte ich tun. Weitere Tränen. Ich versuchte nachzudenken. Aber ich hatte keine Chance. Meine Angst, dass Lucy schon tot war, war einfach zu groß. 


Herr Müllers Sicht:

Ich musste lange arbeiten und war total erschöpft. Ich wollte nur noch nach Hause. Ich ging erst um halb fünf nach hause. Ich musste zu Fuß gehen da mein Auto in der Werkstatt war. Immer diese Probleme mit Autos. Dabei war es der neuste VW. Ich bog links ab. Wie immer. Dann kam die Brücke. Ich summte vor mich hin, als ich den Schatten sah. Irgendjemand stand am Rand der Brücke. Was? Wer war das? Und was hatte er vor? "Hey! Stop" schrie ich. Doch in diesem Moment fiel der Schatten von der Brücke. Ich rannte zu der Stelle von der der Schatten gefallen war. Ich hörte ein Platschen. Ich sah in das dunkle Wasser. Es sah friedlich aus. Aber in Wirklichkeit stirbt da drin höchst wahrscheinlich ein Mensch. Was sollte ich tun? Ich musste ihm oder ihr helfen! Sofort.

The Girl with the broken SmileWo Geschichten leben. Entdecke jetzt