[The Newcomer] ☆Drittes Kapitel☆

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Für Neustart
Inzwischen sind wir bei Newt: Way Home gefährlich nah an den 1k reads... ich werde mich so hart feiern *kreisch* und euch natürlich! *smile* *pädogrins* Natürlich braucht das jetzt niemanden mehr zu interessieren, weil das erste Kapitel dieses Buches schon bei 1k reads rausgekommen ist, aber ich schreibe ja schon mal fleißig vor. Und vernachlässige dabei meine Newt FF. Ups. Und dabei bin ich auch noch so schön unlogisch o.O Ich hab keinen Plan, was ich hier laber. Also, DarcyNarcy bequemt sich jetzt, etwas zu veröffentlichen.
Weil Baum.

Becca PoV

Als ich gestern Abend beschlossen hatte, doch hierher zu gehen, war mir klar gewesen, dass ich etwas würde vorspielen müssen. Auch jetzt war ich mir dessen durchaus bewusst. Aber es hielt mich nicht davon ab, innerlich durchzudrehen. Ich konnte meinen Monolog schon seit der achten Klasse im Drama-Unterricht auswendig, dennoch hatte ich Angst, meinen Text zu vergessen. Ich hatte die Bewegungen damals sorgfältig einstudiert und mir gemerkt; jetzt schien ein Vorhang davor zu hängen, der zu schwer für mich war. Ach, verdammt, diese ganze Sache war doch viel zu schwer. Sowieso aussichtslos. Von Anfang an gewesen.
Aber jetzt stand ich hier, in einem leeren Raum mit drei Türen, ganz allein. Der Mann war hinter der einen Tür verschwunden und hatte mir gesagt, dass er mich gleich reinholen würde, sie müssten kurzfristig jemand anderes casten. Ungeduldig wanderte ich im Zimmer auf und ab und versuchte, mich an die Bewegungen zu erinnern. Da war eine und ich führte sie sofort aus. Nach und nach hatte ich die gesamte Bewegungschoreographie wieder in meinem Hirn verankert und ging sie noch einmal durch. An dieser Stelle aufstehen, ein Stück nach rechts gehen. "Das ist doch keine Frage des Vertrauens, sage ich zu ihr, das ist eine Frage der Lebenserfahrung. Oder nicht." Ruhig ging ich den Text einmal durch, dann die Bewegungen dazu. Ich war schon fast fertig, als ich plötzlich eine Stimme "Viel Glück" sagen hörte.Eine schmale Gestalt verschwand gerade durch eine der Türen, dann bin ich wieder allein. Das musste die andere Person gewesen sein. "Danke", sagte ich, erst als die Tür schon lange geschlossen war.
Hinter mir hörte ich einen Schlüssel im Schloss, dann sah ich den Mann von eben im Rahmen der Tür stehen. Meine Güte, bei all den geschlossenen Türen bekam man noch irgendwann Platzangst! Dankbar folgte ich der Einladung des Mannes, mir zu folgen und trat in einen Raum mit hohen Fenstern, durch die das Tageslicht hineinfiel. Erleichtert atmete ich die frische Brise ein und schritt auf den Tisch mit drei freundlich dreinschauenden Frauen zu.
"Du bist... Rebecca, richtig? Rebecca McKenzie?"
"Becca reicht", sagte ich. "Aber richtig, ja."
"Gut...", murmelte die Frau und strich mit einem Bleistift etwas auf ihrem Blatt durch. Ich schaute sie unschlüssig an. Was genau sollte ich jetzt tun? Sollte ich jetzt was vorspielen? Oder nicht? Ich trat einen Schritt zurück und musterte den Raum. Rechts von mir erhob sich eine provisorische Bühne, davor waren einige Stühle aufgestellt, wie in einem echten Theater.
"Dann erzähl uns doch erst mal etwas von dir. Kennst du das Buch, das wir zu verfilmen vorhaben?"
"Ähm, ja", sagte ich, meine Stimme zitterte. "Es ist tatsächlich eins meiner Lieblingsbücher. Ich hab immer eine Ausgabe dabei." Ich klopfte auf meine Handtasche, wo der Einband mir noch immer ermutigende Worte zuflüsterte. Du schaffst das, Becca. Du kannst das. Du schaffst das.
"Gut. Des weiteren besuchst du die Schauspielschule im Ort im dritten Semester."
Ich nickte. Warum wollten die das alles wissen? Es ging doch in erster Linie um meine Schauspielqualitäten. Die Frauen und der Mann schienen völlig planlos, sogar etwas verwirrt. Was zur Hölle war los mit denen? Schon wieder sprach niemand und langsam riss mir der Geduldsfaden.
"Soll ich Ihnen vielleicht mal zeigen, was ich kann?" Oh, Mann. Ich musste mich wirklich beherrschen, nicht zu giftig zu klingen.
"Okay. Also, ja. Sag uns am Besten den Titel des Stücks, aus dem du spielst."
"Unschuld", sagte ich.
"Unschuld", wiederholte die Frau ganz rechts am Tisch. Sie hatte langes schwarzes Haar, das sie zu einem Zopf gebunden hatte und erinnerte mich mit ihrer schmalen Hakennase und der Hornbrille an eine alte Hexe, solch eine, vor der ich früher bestimmt Angst gehabt hätte. Auch jetzt jagte sie mir ein Bisschen Angst ein, aber nur, weil sie so komisch verpeilt war. Verpeilt, aber strukturiert. Wie das zusammenpasste.
"Also erzählst du und jetzt, dass du noch Jungfrau bist", stellte die Frau neben der Hexe fest.
Mein Gott.
"Ernsthaft? Dir ist schon klar, dass uns das nicht wirklich... ", fuhr Hexes Freundin fort, dann schien ihr ein Licht aufzugehen. "Ach so. Der Titel des Stücks."
"Ähm... ja. Genau", sagte ich und kam mir dabei so dumm vor wie noch nie zuvor in meinem Leben.
"Na dann leg mal los", lächelte Hexe.
Ach du Scheiße. Was ging denn bei denen ab? Ein professionelles Casting hatte ich mir irgendwie anders vorgestellt. Doch darum ging es ja jetzt nicht. Jetzt ging es darum, mich zu beweisen.
Als ich die Tasche auf einem Tisch ablegte, konnte ich den Einband des Buches noch ein letztes Mal "Du schaffst das" flüstern hören.
Dann legte sich Stille über den Raum. Und ich begann zu schauspielern.

Hinterher dachte ich, dass sie mich bestimmt nur eine Runde weiter geschickt hatten weil sie so unkonzentriert gewesen waren,  aber vorerst hatte es mir gereicht. Ich War weiter. In der zweiten Runde. Ich war nicht gleich rausgeflogen. Seltsam glücklich war ich, so wie sonst nicht, so wie so viele Jahre nicht mehr. Ich fühlte mich einfach befreit, so als könnte mich nichts mehr täuschen, überraschen oder schocken.
Doch was jetzt kam, überraschte mich sogar sehr. Es schockte mich auch. Es kam einfach unangekündigt. Ganz plötzlich. Quasi über Nacht besuchte mich - zum ersten Mal in meinem Leben - das Glück. Nur dass ich noch nichts davon wusste, als ich auf meinem Plastikstuhl hockte und nachdachte.
Hexe betrat den Raum. An sich nichts besonderes und ich erwartete, dass sie die "Tines" zur nächsten Runde aufrief. Aber das geschah nicht. Stattdessen setzte Hexe einen seriösen Blick auf und las die Namen einiger Jungs vor.
"Jorge Harrisson
Michel Lancaster
Gideon Buchanan..."
Ich hörte nicht mehr zu. Es waren so viele Jungs und alle, die in einer Gruppe zusammengehockt und sich feindselig angestarrt hatten, starrten nun verwundert die Hexe an. Sie schienen nervös, so als wüssten ebenso wenig wie ich. Jetzt standen einige auf, der ganze Raum schien gespannt zuzuhören. Warum flogen so viel raus? Warum flogen alle raus? Oder blieben alle drin? Hexes System war undurchdringlich, auch noch als sie fertig war. Inzwischen hatten sich alle Jungs, die für die männliche Hauptrolle vorgesprochen hatten, erhoben und standen herum wie bestellt und nicht abgeholt. Es wurde still und die Spannung in der Luft konnte man förmlich hören. Ein blonder Typ reckte stolz das Kinn und sagte: "Was wird das, wenn's fertig ist?"
Hexe hob ebenfalls den Kopf und starrte dem Kerl direkt ins Gesicht. "Raus." Es war nur ein Wort, aber es saß. Dem Blonden kullerten fast die Augen aus dem Kopf, so erstaunt war er. Den Mund hatte er weit aufgerissen, so als würde er gerne etwas sagen, traue sich aber nicht. Tja, Pech gehabt, Macho. Langsam wandte  besagter Macho sich ab und gerade als er an der Tür angekommen ließ Hexe noch einen Knaller raus. "Alle."
Das saß auch. Die aufgerufenen Jungen schauten sich ängstlich um, konnten nicht glauben, was sie gehört hatten. Auch ich traute meinen Ohren kaum. Wie konnte sie alle rausschmeißen, die für eine Rolle gecastet worden waren? Die Hälfte, gut, das hätte ich noch verstanden, aber alle? Alle?
Ja, alle.
Und ich war die einzige, die die Antwort auf die unausgesprochene Frage wusste, die im Raum schwebte.
Er musste es sein. Der Typ von vorhin, der, der kurzfristig am Casting teilgenommen hatte. Der, der mir viel Glück gewünscht hatte. Er musste verdammt gut sein, wenn er die anderen einfach so hatte ausschalten können. Wieder überkam mich dieses seltsame, beklemmende Gefühl, das mir zuschrie, dass ich nichts konnte. Dass ich nicht halb so gut war wie dieser geheimnisvolle Schauspieler.
Und dann ging mir noch ein Licht auf. Deshalb waren Hexe und ihre Freundinnen so verwirrt gewesen. Ja, so musste es sein. Er musste so gut gewesen sein, dass er das Film-Team einfach vom Tisch gefegt hatte. Ja. Nur so konnte es sein. Und wer auch immer es war, er hatte die Rolle. Die Co-Star-Rolle. Die Rolle, die meinem Partner gehören würde, wenn ich gewinnen würde. Aber wenn das Wörtchen Wenn nicht wäre...
Stopp jetzt, schalt ich mich. Ich musste damit aufhören. So machte ich mich noch verrückt. Jetzt musste ich an die Zukunft glauben. Ich musste zwei Dinge tun. Erstens, dafür sorgen, dass ich weiterkam.
Zweitens. Herausfinden, wer dieser verdammt gute Schauspieler war.

Kurzes Kapitel. Und langweiliges Kapitel. Ich weeeiiiißßß! Aber ich fand, dass es ein gutes Ende war. Oder? Sie muss herausfinden, wer das ist... uhh... spannend...

So. Viel Spaß noch beim Langweilen, meine Füße.
Tschüss.



Newcomer ☆Abgebrochen☆Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt