Kapitel 42

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Nach der Aktion gerade eben fällt mir nichts Besseres ein als weg zu laufen. Wer kann mir das verübeln? Ich eile schnell zu den Aufzügen. Wie eine Irre drücke ich mehrmals auf den Knopf. Warte… Was mache ich hier? Ich muss stark bleiben. So schnell knicke ich nicht ein! Ich atme einmal tief ein und aus und gehe zurück zu meinem Büro.

Ich öffne meine Tür und gehe rein. In meinem Büro schließe ich schnell die Tür ab. Sicherheit geht vor. Ich drehe mich um und gehe auf meinem Schreibtisch zu. Ich bekomme fast einen Herzinfarkt, als sich mein Sessel dreht und Liam drin sitzt. „Was willst du?“, frage ich genervt. Der hat mir gerade noch gefehlt. Wahrscheinlich will er sich jetzt entschuldigen oder wieder auf mysteriös machen.
Ich gehe auf ihn zu und deute auf meinen Sessel. Der soll seinen fetten Arsch von meinem Sessel nehmen. Er nickt und steht auf. Seufzend lasse ich mich auf meinen Sessel fallen und sehe ihn erwartungsvoll an. „Ich wollte mich entschuldigen“, er setzt sich auf einen der zwei Stühle. Spöttisch fange ich an zu lachen. „Du willst mich verarschen, oder?“ Ich lehne mich etwas nach vorne. „Ich verstehe dich echt nicht. Du hast schlimmere Stimmungsschwankungen als eine schwangere Frau. Mal bist du sauer, dann freundlich, dann tust du auf mysteriös und eine Sekunde später versuchst du witzig zu sein. Heute entschuldigst du dich und morgen beleidigst du mich wieder. Habe ich Recht?“

Sein Kiefer spannt sich an und er schaut mir fest in meine Augen. Ein kalter sturer Blick starrt mich an. Nicht einmal blinzelt er. Nicht einmal bewegt er sich. Wie eine Schaufensterpuppe starrt er mich an. Ich halte die Luft an und versuche seinen Blick stand zu halten. Mein Atmen verringert sich und meine Beine zittern etwas. Ich versuche mich kaum bis fast gar nicht zu bewegen. Wie in Trance starren seine braunen Augen in meine. Keiner Bewegt sich. Keiner sagt etwas. Keiner unternimmt etwas. Wie zwei Geistesgestörte sehen wir uns kalt an. Diese Situation ist verrückt. Sie ist mehr als verrückt. Sie ist unbeschreiblich dämlich. Was machen wir hier? Warum machen wir das überhaupt? „Liam, geh.“ Ich breche die Stille und stehe auf. Schnell gehe ich zu meiner Tür. Ich öffne sie und warte darauf, dass Liam geht. Wortlos stürmt Liam dann auf einmal aus meinem Büro. Wie viele komische Situationen müssen wir eigentlich noch haben? Was war das überhaupt gerade? Dieses stur in die Augen starren. Den Atmen anhalten um keine Geräusche zu erzeugen. Keinen einzigen Muskel bewegen. Leblos auf dem Stuhl sitzen.

In einem Hollywood Film würden die beiden Protagonisten über einander her fallen. Sie würde es hier und jetzt auf dem Schreibtisch treiben, doch so eine sexuelle Spannung war das bei uns beiden nicht. Ich hoffe Liam hatte es nicht als so etwas angesehen. Obwohl der Anblick seines angespannten Kiefers mich schon etwas schwach gemacht hat. Um Gottes Willen, was denke ich da. Ich hasse Liam und Liam hasst mich. Hass, das perfekt Wort für unsere Beziehung. Purer unbeschreiblicher Hass. Hass wie man ihn nur aus dem Bilderbuch kennt.

Ich drehe mich langsam um und schließe meine Tür. Ich muss das einfach vergessen. Einfach vergessen, was gerade passiert. Einfach vergessen, was in den letzten 60 Minuten passiert ist. Einfach vergessen, dass ich wahrscheinlich jeden Monat Mr. Big, Kyle oder Liam sehen werde. Einfach vergessen, dass Liam und ich wahrscheinlich gerade eine sexuelle Spannung hatten. Ach Quatsch ich interpretiere hier wieder nur Müll. Das war nie im Leben eine sexuelle Spannung. So etwas läuft ganz anders ab. Ich bin fest davon überzeugt, dass es keine sexuelle Spannung war. So etwas merkt man doch. Ich muss einfach aufhören zu viel nach zu denken .Ich bin schon immer so gewesen. Ein Junge hatte mich zweimal in der Pause angesehen und ich war überzeugt, dass er auf mich stand. Ich war überzeugt, dass er mich heiraten will oder dass ich seine große Liebe bin. Traurig aber wahr.

Ich gehe auf meinen Schreibtisch zu und setze mich auf meinen Sessel. Ich muss mich jetzt einfach auf die Arbeit konzentrieren. So schwer kann das doch nicht sein, oder? Ich schalte mein Computer an und warte darauf, dass er hochfährt.

Nach 6 vollen Stunden Arbeiten schalte ich mein Computer aus und stehe auf. Ich schließe alle Fenster und lasse die Rollos runter fahren. Ich schnappe mir meine Tasche und verlasse mein Büro. Es ist verdammt schwer gewesen mich zu konzentrieren. Entweder ich hatte einen Ohrwurm und sang die ganze Zeit das Lied oder ich musste an Liam oder Mr. Big denken. „Der Ordner“, ich klatsche mir selbst erschöpft auf die Stirn. Ich gehe zurück zu meinem Büro und hole den Ordner. Mit dem Ordner in der Hand gehe ich zu Mr. Wiliams Büro. Ich öffne seine Tür und gehe schnell hinein. Ich lege den Ordner ordentlich auf seine Schreibplatte und verlasse sein Büro.

Und jetzt nach Hause. Eine Badewanne und eine Tasse Tee ist gerade mein größter Wunsch. Da ich eine der letzten im Büro bin, ziehe ich einfach meine High Heels aus und gehe Barfuß zu den Fahrstühlen, davor schalte ich noch das Licht im Büro aus. Der Fahrstuhl kommt erstaunlich schnell an und ich trete hinein. Ich drücke auf einen Knopf und die Türen schließen sich. Bevor sie jedoch ganz zu gehen verhindert ein Fuß die Türen. Reflexartig gehe ich einige Schritte zurück. Warte mal? Ich dachte das Büro ist leer?
Das Schicksal ist ein mieser Verräter. Liam kommt in den Fahrstuhl rein. Ich stöhne genervt auf. „Was machst du -“ Ich werde gegen die Fahrstuhlwand gedrückt. Ich spüre seine Lippen auf meinen. Was macht der Kerl da? Und was mache ich hier? Ich erwidere seinen Kuss…

„Miss?“ Ich zucke zusammen und gucke den Mann verwirrt an. „Es tut mir leid. Ich wollte Sie nicht erschrecken.“ Ich sehe ihn weiterhin verwirrt an. „Ich bin der Hausmeister ihrer Abteilung und war deswegen noch da.“ Ich versuche mich daran zu erinnern was gerade geschehen war. Der Mann fängt auf einmal an zu lachen. „Erinnern sie sich nicht?“ Ich schüttle meinen Kopf. „Die Türen wollten gerade zu gehen, doch ich schob mein Bein dazwischen. Ich bin hereingetreten und sie haben mich verwirrt angesehen?“ Zack. Mir fällt wieder ein was passiert war. Dass Liam in den Fahrstuhl kam, habe ich nur geträumt. Warum zur Hölle träume ich, wie Liam mich küsst?!


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Neueeees Kapitel ❤

Und wie fandet ihr das Ende? Ihr kennt mich ja, ich liebe es euch zu quälen ^-^

Sooo meine Freunde der Sonne ich habe euch etwas mitzuteilen.

Ihr könnt jetzt in die Kommentare schreiben wie meine Fortsetzung heißen soll. Also falls ihr Ideen habt schreibt sie ruhig in die Kommentare. :D

Das war's. Bye :)
Lg Juliatini


Bearbeitet von jjwayne

Mein neuer Chef (UNBEARBEITET!!!)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt