Kapitel 6

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Es vergingen bestimmt 10 Minuten, bis er wiederkam. Ich war echt sauer.

„Was war das denn Niall?“, zischte ich ihm zu, als er sich wieder neben mich gesetzt hatte.

„Können wir da nach dem Film drüber reden?“, sagte er mit ruhiger Stimme. Bestimmt hatte er nicht mal ein schlechtes Gewissen, mich einfach so während des Filmes hier sitzen zu lassen. Ich nickte nur widerwillig, aber schließlich wollte ich den restlichen Film auch nicht verpassen. Wir wechselten kein Wort mehr miteinander, bis wir im Auto saßen.

„Und? Hast du dir schon eine tolle Erklärung ausgedacht, wieso du mich im Kino einfach so sitzen gelassen hast?“, fragte ich ihn und klang dabei zickiger als ich eigentlich wollte. Egal, hatte er verdient.

„Tut mir Leid Em-...“, fing er an doch ich unterbrach ihn. „Steck dir deine Entschuldigung sonst wo hin!“ Ich wollte gerade nach der Türklinke greifen aussteigen, da startete er hastig den Motor und fuhr los.

„Verdammt Niall! Lass mich aussteigen!“, rief ich wütend.

„Lass mich dir das erklären, bitte“, sagte er und sah mich dabei mit einem fast schon flehenden Gesichtsausdruck an. Mit dem Blick würde er mich echt weich kriegen. Ich sagte nichts sondern starrte nur aus dem Fenster. „Wenn wir bei mir sind, ok?“

Ich grummelte etwas, was sich wie 'Okay' anhören sollte und blickte weiterhin nach draußen. Ich wunderte mich, was er mir gleich für eine Erklärung auftischen würde.

Er schloss die Tür zu seinem Apartment auf und ich war von dem Anblick, der sich mir bot echt überrascht. Erwartet hatte ich ein riesiges Luxusapartment, aber die Wohnung von ihm war relativ klein und richtig gemütlich eingerichtet. Wir standen in einem großen Raum, der wohl gleichzeitig Wohnzimmer als auch Esszimmer war. Gegenüber von der Tür war eine große Fensterfront, an der ein kleiner Balkon angeschlossen war. In der Ecke stand ein großes, dunkles Sofa, voller bunter Kissen und Decken. Gegenüber von dem Sofa war ein Fernseher und ein riesiges Bücherregal, das beinahe bis unter die Decke ging. Neben dem Regal waren zwei Türen, wahrscheinlich Schlafzimmer und Badezimmer. Rechts von uns stand ein hölzerner Tisch und vier Stühle. Dahinter war eine Tür und ich vermutete, dass es dort in die Küche ging.

„Du siehst aus als hättest du einen Geist gesehen“, grinste Niall.

„Ich bin immer noch sauer auf dich“, sagte ich und versuchte ernst zu bleiben. Gelang mir allerdings nicht. Er verzog seine Lippen spaßeshalber zu einem Schmollmund und ich musste ungewollt lachen.

„Setz dich erst mal hin, dann erkläre ich dir alles“, meinte er dann und deutete auf das Sofa in der Ecke.

„Also“, begann er, als wir saßen. „Du weißt doch, die Mädchen im Kino, die mit mir Fotos gemacht haben... Naja, die haben rumerzählt, dass du meine Freundin bist. Auf Twitter herrscht wohl schon das reine Chaos. Und unser Management hat das natürlich sofort mitbekommen und die sind ziemlich sauer auf mich.“

„Warum sind die denn sauer auf dich?“

„Hm, vielleicht habe ich ihnen nicht gesagt, dass du nicht meine Freundin bist?“, sagte er und lächelte mich verlegen an. Nein, meinte er das jetzt ernst?

„Bin ich doch aber nicht?“, sagte ich. Jetzt war ich vollkommen verwirrt.

„Ja schon“, sagte er leise, fast schon flüsternd, und blickte auf den Boden. „Ich weiß, das klingt jetzt vielleicht ziemlich dumm, aber ich kann mir mehr vorstellen.“ Okay? Okay! Verdammt, ich wusste überhaupt nicht mehr, was ich jetzt denken sollte. Ich hatte noch nie mit jemandem so offen über Gefühle geredet und jetzt saß ich hier auf dem Sofa von Niall Horan, wir hatten uns gerade erst zweimal gesehen und er erzählte mir mal so eben, dass er sich mehr mit mir vorstellen könnte? Das konnte er doch nicht ernst meinen! Nie im Leben, meinte er das ernst. Das war wahrscheinlich nur eine seiner Maschen um an Mädels ran zukommen, meldete sich mein Unterbewusstsein. Obwohl, der Gedanke, dass Niall sich ausgerechnet mit mir mehr vorstellen könnte als nur Freunde, schmeichelte mir echt ganz schön, das musste ich schon zugeben.

„Ich weiß nicht was ich sagen soll, ehrlich gesagt“, gab ich zu. Er sah mich an, wie ein kleines Kind, dem gerade das Eis runter gefallen war. Wie gerne hätte ich ihn jetzt einfach geküsst. „Das macht doch keinen Sinn, Niall. Wir kennen uns doch eigentlich kaum und du legst dich gleich mit deinem Management an? Was wäre denn so schlimm daran, angenommen du hättest eine Freundin?“

„Naja, die ganzen kleinen Mädchen, die denken, sie werden mich eines Tages heiraten, würden keine CDs und so weiter mehr kaufen. Also weniger Geld für das Management. Es geht denen immer nur ums Geld.“ Er sah mir direkt in die Augen, bevor er leise fortfuhr: „Allerdings kommt es mir so vor, als würden wir uns schon ewig kennen.“ Mein Herz schlug mir bis zum Hals.

„Meinst du das ernst?“, fragte ich. Er nickte und wurde rot. Okay, das Gespräch hatte eine echt komische Wendung genommen.

„Oh man Emily, ich komme mir so doof vor. Ich habe noch nie mit jemandem so offen über solche Dinge geredet“, gab er ehrlich zu.

„Mir geht es genauso“, sagte ich und wir mussten beide lachen. Plötzlich wurde er ganz ernst. „Bist du jetzt noch sauer wegen vorhin?“, fragte er. Ich schüttelte mit dem Kopf. Er lächelte mich erleichtert an und gestikulierte mir mit seinen Armen, dass ich näher kommen sollte. Ohne zu zögern rutschte ich zu ihm rüber. Er legte einen Arm um mich. Es fühlte sich echt gut an, ihm so nah zu sein. Ein ganzer Schwarm Schmetterlinge flog in meinem Bauch umher. Wir saßen eine Weile einfach nur da und schwiegen, bis plötzlich sein Handy klingelte. Das war ja wieder mal typisch. Er holte sein Handy aus seiner Hosentasche und warf einen Blick auf das Display.

„Management“, sagte er sichtlich genervt. Er zögerte einen Moment und drückte den Anruf schließlich weg. Ich sah ihn fragend an. Wo kam denn jetzt der plötzliche Sinneswandel seinerseits er?

„Ich weiß, was ich jetzt viel lieber machen würde, als mich mit Leuten vom Management rumzuärgern“, meinte er schließlich und grinste mich an. Ich blickte ihn noch fragender an, wenn das überhaupt möglich war. Sekunden später spürte ich seine Lippen auf meinen.

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Ich freue mich über Kommentare :D

Ich werde erst Samstag wieder updaten können, weil ich nach Berlin fahre. Tut mir Leid, dass ihr bisschen auf ein Update warten müsst..

Mr. Brightside - Niall Horan Fanfiction [German|Deutsch]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt