Kapitel 4

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Es war bereits halb 3, als ich mit essen, duschen und schminken fertig war. Meine Kopfschmerzen waren dank der Tabletten schon fast weg. Das Wichtigste fehlte allerdings noch; das Outfit.

„Ich hab nichts zum anziehen!“, rief ich leicht panisch.

„Ach komm!“, sagte Anna und rollte mit den Augen. „Ich such dir was raus.“

Wenig später hatten wir uns für eine dunkelblaue enge Jeans, ein weißes Langarmshirt mit Knopfleiste entschieden und dazu weiße Converse. Schließlich würden wir nur Kaffee trinken gehen.

„Du siehst gut aus, Emily“, meinte Anna. Wir konnten hören, wie ein Auto vorfuhr und an der Straße unter unserem Apartment parkte. Sofort schlug mein Herz bis zum Hals. Anna umarmte mich. „Viel Spaß!“ Ich schnappte mir meine Handtasche und ging nach draußen.

Er lehnte gegen die Hauswand, Kapuze tief ins Gesicht gezogen und Sonnenbrille. Ein Lächeln umspielte seine Lippen als er mich sah.

„Hey Emily!“, begrüßte er mich.

„Hi“, sagte ich und lächelte zurück.

„Sorry für den Aufzug, ich will nur nicht erkannt werden. Sind doch viele Leute hier unterwegs“, meinte er verlegen.

„Schon gut.“

„Also, bist du bereit?“

„Klar“, sagte ich und folgte ihm in sein Auto, ein kleiner schwarzer Citroen. Ganz Gentlemanlike öffnete er mir sogar die Tür. Dann setzte er sich hinter das Lenkrad und nahm die Sonnenbrille sowie die Kapuze ab. Er fuhr sich durch die Haare um seine Frisur zu richten und wandte sich dann mir zu. Ich blickte direkt in seine blauen Augen. Wow. An diesen Anblick könnte ich mich echt gewöhnen.

„Kann es losgehen?“, fragte er und grinste mich an. Ich nickte und lächelte zurück. Er startete den Motor und fuhr los.

Wir führten die Fahrt über leichten Smalltalk. Ich war überrascht, dass man so gut mit ihm reden konnte. Aber wieso eigentlich auch nicht, schließlich war er ein normaler Mensch, selbst wenn er berühmt war. Er erzählte mir, dass seine Tante ein kleines Kaffee außerhalb Londons betrieb, wo normalerweise kaum etwas los war, weswegen er öfter dort ist. Ja bestimmt mit den ganzen anderen Mädchen von seiner ellenlangen Liste, meldete sich mein Unterbewusstsein. Ich versuchte den Gedanken zu verdrängen.

Nach etwa einer halben Stunde, bog er von der Straße ab und fuhr auf ein kleines, alt aussehendes Häuschen zu. Es lag ziemlich einsam umringt von einigen Bäumen und nur ein kleines Schild deutete darauf hin, dass das ein Kaffee war. Kein Wunder, dass sich kaum jemand dorthin verirrte.

„Der erste Eindruck täuscht. Der Kaffee und Kuchen ist echt top!“, sagte er und stellte sein Auto ab.

„Ich finde es sieht niedlich aus“, meinte ich. Niall lächelte mich an und wir stiegen aus.

„Hallo! Niall schön dich zu sehen“, wurden wir von einer freundlichen Frau begrüßt. Sie musste Nialls Tante sein. Sie war um die 40, hatte ihre blonden Haare zu einem Dutt gebunden und ihr Lächeln reichte von einem Ohr zum anderen.

Niall hatte Recht gehabt, es war echt nichts los in dem Kaffee. Es saß nur ein Mann an einem Tisch, der allerdings tief in einer Zeitung vertieft war. Wir setzten uns an einen der massiven hölzernen Tische und bestellten beide einen Kaffee.

Niall und ich verstanden uns echt gut, dabei kannten wir uns eigentlich gar nicht. Er war echt bodenständig und normal, was mir ehrlich gesagt echt verwunderte, im Positiven Sinn natürlich. Da er so berühmt war, hatte ich angenommen, dass er vielleicht arrogant und eingebildet sein würde, aber das war er nicht im Geringsten. Nein, ich hatte sogar den Eindruck, dass er sich echt für mich interessierte. Und ich fühlte mich in seiner Gegenwart echt wohl, obwohl ich ihn erst so kurz kannte.

Er hörte mir aufmerksam zu, als ich ihm von meinem Umzug nach London und meinen anfänglichen Schwierigkeiten erzählte. Plötzlich klingelte sein Handy.

„Sorry, ich muss ran gehen, ist wichtig“, meinte er. Ich nickte und er nahm sein Handy ans Ohr. Wenige Minuten später legte er wieder auf. Er wirkte leicht genervt.

„Das war jemand vom Management. Das Interview, das für morgen geplant war, wurde auf heute vorverlegt. Tut mir Leid Emily“, erklärte er und lächelte mich entschuldigend an.

„Oh, okay“, war alles was ich raus brachte und zuckte mit den Schultern.

Im Gehen warf ich einen Blick auf die Uhr, die hinter dem Tresen an der Wand hing. Halb 7. Nie im Leben war es schon so spät! Es kam mir vor, als wäre gerade einmal eine halbe Stunde vergangen, seitdem wir das Café betreten hatten. Die Fahrt zurück zu meinem Apartment verlief schweigend. Seit dem Telefonat mit dem Management war er total verändert, kühl und distanziert. Ich hätte ihn gerne darauf angesprochen aber ehrlich gesagt traute ich mich nicht. Das Auto kam am Straßenrand vor dem Apartment zum stehen. Er wandte sich mir zu und lächelte mich an.

„Ich hatte echt einen schönen Tag, Emily“, sagte er.

„Ich auch.“ Ich lächelte zurück. Ich griff zur Türklinke und wollte aussteigen, bevor diese Abschiedsszene peinlich werden würde. Er bemerkte, was ich vorhatte und sein Grinsen wurde breiter. „Kriege ich wenigstens noch eine Umarmung?“, zwinkerte er. Ich versuchte mir die Überraschung nicht ansehen zu lassen. Die Fahrt über hatten wir kaum ein Wort gewechselt und jetzt war er plötzlich wieder ganz anders. Naja, Stimmungsschwankungen soll es auch bei Jungs geben. Verwirrt war ich aber doch von seinem Verhalten.

Er rückte ein Stück zu mir rüber und umarmte mich. Shit, roch er gut. Verdammt gut. Ich merkte wie mein Herz in meiner Brust schneller pochte als normal. Ich löste mich aus seinem Griff und lächelte ihn an.

„Bis dann, Niall“, sagte ich.

„Ich melde mich bei dir, bis dann!“, sagte er und ich stieg aus dem Auto aus. Als ich zur Haustür ging, konnte ich seinen Blick quasi spüren. Instinktiv drehte ich mich noch einmal um und winkte ihm zu. Er lachte, winkte zurück und fuhr schließlich weg.

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Mr. Brightside - Niall Horan Fanfiction [German|Deutsch]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt