Kapitel 13

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'Na, willst du noch vorbeikommen?' schrieb ich Niall als in abends von der Arbeit nach Hause kam.

'Ich kann nicht, ich gehe mit den Jungs essen' Hm, schade. Obwohl eigentlich wollte ich auch nicht 24/7 mit ihm zusammen hocken, selbst wenn es mir in seiner Nähe noch so gut ging. Ich beschloss mir stattdessen einen gemütlichen Fernsehabend mit Anna zu machen. Und am nächsten Tag hatte ich außerdem Frühschicht, von daher.

Auch am Donnerstag und Freitag sah ich Niall allerdings nicht. Erst wollte er jede Sekunde mit mir verbringen und jetzt? Ich sag ja er war seltsam.

'Niall sehen wir uns heute Abend?', schrieb ich ihm Freitagvormittag, als ich auf der Arbeit war. Er antwortete mir nicht wie gewöhnlich nach einigen Minuten, sondern erst 2 Stunden später.

"Ich muss arbeiten." Also langsam fing ich echt an mir Sorgen zu machen. Wenn er keinen Bock mehr auf mich hatte, dann sollte er mir das wenigstens ehrlich sagen. Oder vielleicht war irgendwas mit ihm los? Ich hatte nur keine Ahnung was. Als ich schließlich auf dem Weg nach Hause war, beschloss ich, ihn anzurufen, dann müsste er mir ja mehr sagen als per SMS.

"Hey", meldete er sich, seine Stimme klang genervt, aber vielleicht bildete ich mir das auch nur ein. "Was gibt's?"

"Das sollte ich dich fragen. Was ist los Niall? Du vermeidest seit Tagen den Kontakt mit mir." Er seufzte.

"Können wir da wann anders drüber reden? Ich hab zu tun, lauter Interviews."

"Wenn du keinen Bock auf mich hast, dann sag das!", rief ich, echt genervt von seinem Ausweichversuch.

"So ein Quatsch!" Leise fügte er hinzu:"Das hat alles einen ganz anderen Grund. Ich erkläre dir das wann anders. Ok?"

"Hm. Ich weiß echt nicht mehr, was ich denken soll! Von einer Sekunde auf die andere bist du total anders und..."

"Morgen Abend habe ich frei. Dann erkläre ich dir das. Kommst du dann bei mir vorbei?"

"Ok", gab ich nach.

"Bis morgen dann", sagte er und legte auch schon auf. Nach dem Telefonat war ich noch verunsicherter als vorher. Was war es, was er mir erklären wollte? Hatte das wirklich nichts mit mir zu tun? Ich wusste echt nicht, was ich machen, geschweige denn denken sollte.

Zu meinem Glück hatte ich Samstag auch noch frei, was darin endete, dass ich den ganzen vormittag gelangweilt in meinem Apartment herumhing und nichts mit mir anzufangen wusste. Die Zeit verging dazu auch noch quälend langsam. Im Fernsehen lief absolut nichts Gutes, sodass ich irgendwann das Radio anschaltete und mich aufs Sofa legte. Langsam wurde ich müde. Ich lauschte der Musik im Hintergrund, bis plötzlich etwas meine Aufmerksamkeit erregte.

"Die Jungs von One Direction sind in weniger als 5 Minuten live bei uns im Studio und werden ein paar Fragen beantworten!", rief die Moderatorin und ich war wieder hellwach. Das wollte ich natürlich nicht verpassen.

„Und hier sind sie, Harry, Liam, Zayn, Louis und Niall!“, ertönte ihre Stimme kurz darauf erneut. Sie fragte das Übliche; neue Single, Album, Stadiontour. Ich fragte mich, ob das den Jungs eigentlich auf die Nerven ging, tausendmal am Tag die gleichen Fragen beantworten zu müssen. Bestimmt.

„Und was war das Peinlichste, was euch passiert ist, seit ihr in der Band seid?“, fragte die Moderatorin. Für wenige Sekunden herrschte Stille.

„Niall, da kannst du doch was erzählen“, forderte Liam ihn auf.

„Genau, du bist die ganze Zeit schon so ruhig!“, sagte Harry. Stimmt, jetzt fiel mir das auch auf. Niall hatte während des Gesamten Interviews kein einziges Wort gesprochen, bis auf 'hallo'.

„Na gut. Wir waren gerade auf Tour und in einem Hotel, ich glaube das war in Spanien. Naja, auf jeden Fall hatten wir alle ein Einzelzimmer und ich war gerade auf Toilette und hatte die Badezimmertür aufgelassen, weil ich ja dachte, es würde eh niemand reinkommen. Nur kam genau in dem Moment dann der Zimmerservice. Wir starrten uns einen Moment lang ziemlich peinlich berührt an, aber zum Glück verzog er sich dann ohne ein Wort zu sagen“, erzählte er doch auf eine Art und Weise wirkte er total gelangweilt. Er redete nicht so fröhlich wie sonst.

„Ohhh!“, rief die Moderatorin und lachte laut. „Na das war wohl ziemlich peinlich!“ Kurz darauf war das Interview dann zu Ende.

Ab da konnte ich nicht mehr still sitzen. Ich lief im Apartment auf und ab, tausend Gedanken schwirrten mir durch den Kopf. Was war bloß mit ihm los? Warum war er plötzlich so anders? So abweisend und kühl. Sogar den anderen Jungs war das aufgefallen! Es war kurz nach 17 Uhr aber ich hielt es einfach nicht mehr zu Hause aus und machte mich auf den Weg zu Niall. Eigentlich sollte ich erst gegen 19 Uhr da sein, aber das mir jetzt auch egal. Ich hoffte einfach, dass er schon zu Hause sein würde.

Und ich hatte tatsächlich Glück.

„Was machst du denn schon hier?“, rief er als er die Tür öffnete und sah mich erschrocken an. Okay, mit so einer Reaktion hatte ich jetzt nicht gerechnet.

„Na, das geht aber auch freundlicher“, grinste ich ihn an. Nicht mal einen Hauch eines Lächelns in seinem Gesicht. „Lässt du mich wenigstens rein?“

„Das geht nicht“, sagte er schroff.

„Wieso?“ Hatte er etwa Frauenbesuch? Leichte Panik brach in mir aus.

„Geht nicht“, sagte er nur und verschränkte die Arme vor seinem Körper.

„Und wie das geht!“, sagte ich bestimmt und drückte mich schnell an ihm vorbei, ohne, dass er mich davon abhalten konnte. Was war bloß los mit ihm? Ich rannte ins Schlafzimmer. Niemand. Ins Badezimmer. Auch leer.

„Wo versteckst du sie?“, schrie ich ihn an und lief ins Wohnzimmer.

„Was?! Emily Stopp!“, rief er verzweifelt. Mich traf fast der Schlag, als ich ins Wohnzimmer kam. Das was ich sah, war wahrscheinlich noch viel viel schlimmer, als eine Million Affären! Voller Entsetzen blickte ich auf das, was auf dem Couchtisch lag.

„Scheiße!“ Ich wusste nicht, ob ich wütend oder enttäuscht und traurig sein sollte. Ich wusste absolut gar nicht mehr! Ich hatte mit absolut allem gerechnet, was sein komisches Verhalten erklärte, aber nicht so was! Ich drehte mich zu Niall um. Er starrte mich nur mit großen Augen an, in ihnen schimmerten Tränen. Und ich hatte auch noch Mitleid mit ihm, was wahrscheinlich das Letzte war, was ich in so einer Situation fühlen sollte.

„Weißt du überhaupt was du damit tust?!“, rief ich wütend, aber auch enttäuscht gleichzeitig. In mir herrschte das reinste Gefühlschaos.

„Ich wollte nicht, dass du das so erfährst, Emily. Es tut mir so Leid!“, murmelte er und konzentrierte seinen Blick auf den Boden.

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Mr. Brightside - Niall Horan Fanfiction [German|Deutsch]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt