Was im Herzen ist

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DRACO

Astoria und ich steigen nach Weihnachten gemeinsam in den Zug nach Hogwarts. Ich trage ihren Koffer und als wir ohne unsere Eltern auf dem Gleis ankommen, ist das erste was sie tut ihre Schuhe zu wechseln. Ich grinse, denn natürlich hat das bei Astoria Klasse. Sie holt ihren Zauberstab hervor, bewegt einmal sacht die Lippen und steht in Sneakers auf dem Gleis, einen weiteren Moment später in Jeans.

"Ich hasse es wie ich mich verkleiden muss wenn ich zu Hause bin,"lacht sie und nimmt mir ihren Koffer ab.
"Lass mich doch Deine Sachen tragen. Das Ding ist echt schwer!"
"Na und, ich bin ein großes Mädchen. IHREN dagegen solltest Du tragen!"

Sie deutet auf Hermine, die kurze Zeit vor uns auf dem Gleis angekommen sein muss und sich mit einem Rucksack und ihrem Koffer abmüht.
Sie hat sicher wieder viel zu viele neue Bücher.

"Ist das in Ordnung für Dich,"frage ich.
Astoria lächelt breit.
"Hau ab!"
Dann beschleunigt sie ihren Schritt, erreicht Hermine vor mir, berührt sie an der Schulter und sagt etwas zu ihr, bevor sie die nächste Tür ins Innere des Zuges nimmt.
Hermine dreht sich zu mir um, sie ist blass und dünn, aber ihr Gesicht hellt sich auf, als sie mich sieht.

"Wo ist der Rest von Dir,"frage ich und nehme ihr den Koffer aus der Hand.
"Sie sind noch unterwegs. Harry und Ginny müssen einen Mietertrag unterschreiben."
Ich nicke nur und lasse sie vor mir in den Zug einsteigen.
"Wo willst Du sitzen?"
"Bei Dir!"
Sie sieht mir in die Augen und für eine Sekunde stelle mir vor, wie ich unsere Koffer fallen lasse und sie einfach in die Arme schließe, so als wäre es völlig normal, so als dürfte ich mich wirklich richtig freuen sie nach zwei Wochen wiederzusehen.
"Gut! Komm mit."
Ich durchquere den Zug mit langen Schritten, bis zum Kofferabteil. Ich sehe mich ein paar Mal um, aber natürlich ist niemand dort.
Wer sein Gepäck nicht bereits draußen auf dem Bahnsteig vor dem Waggon für die Koffer abgibt, nimmt es mit ins Abteil.
Der Zug hat sich inzwischen in Bewegung gesetzt und ich verschwinde, mit Hermine direkt hinter mir, in der eisigen Kofferkammer.
"Oh Gott,"stöhnt sie,"das hier ist die Arktis."
Sie holt Handschuhe und Mütze aus ihren Manteltaschen und zieht beides an, während wir uns einen Weg zwischen den Gepäckstapeln bahnen.
Irgendwann erreichen wir eine halbwegs bequeme Stelle, inmitten von Paketen mit frischer Tisch- und Bettwäsche. Sie setzt sich und lehnt sich erschöpft zurück. Als ich ihr gegenüber Platz nehmen will, hält sie mich zurück.

"Bitte...kannst Du neben mir sitzen?"
"Meinst Du?"
Sie nickt und rutscht ein wenig zur Seite.
Zuerst sitzen wir einfach nur so da, bis sie plötzlich ihre Arme um mich schlingt und ihr Gesicht an meiner Brust vergräbt
"Entschuldige,"murmelt sie und atmet tief ein und aus.
"Alles gut,"flüstere ich und gebe ihr einen Kuss auf die Stirn.

HERMINE

Wie hast Du Weihnachten verbracht,"frage ich

"Es war still und ziemlich unangenehm."

Als ich etwas erwiedern will, spricht er weiter:

"Ich habe mit meiner Mutter gesprochen, über die Sache mit uns."

"Okay..."

Er sagt ziemlich lange nichts und mein Gehirn füllt die Stille mit Phantasien darüber was sie gesagt haben könnte, bis ich beinahe wahnsinnig werde.

"Sie sagt dass mir eine ROMANZE nach der letzten Zeit wohl nicht schaden wird, dass ich mir doch aber bitte meines Standes und meiner Pflichten bewusst sein und meine Ziele nicht aus den Augen verlieren soll!"

"Und was soll das heißen?"

Er antwortet nicht, sondern wiederholt nur:
"Eine ROMANZE. Du bist keine Romanze für mich! Himmel, ich HASSE dieses Wort!"

Alles Was Wir SindWo Geschichten leben. Entdecke jetzt