Farben der Welt

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Thymian saß an der Klippe und wartete auf Ariadne.

Er war viel zu früh dran, allerdings hatte er über so viele Dinge nachdenken müssen und Zeit gebracht bevor er seine veränderte Situation Ariadne erklären konnte. Da er das Angebot Beccas angenommen hatte, war er nun tatsächlich legal hier. Sein Vater war überglücklich gewesen seinen Sohn Teufels Stellvertreter zu übergeben und hatte ihm zum Abschied eine seiner lieblingsstreitäxte gegeben.

Diese lag nun groß und protzig mit diamanten bestück neben ihm. Thymian war klar das dies nur eine Show war um Becca klar zumachen das er Bors Sohn war und nicht ihr persönlicher Diener. Manchmal verstand Thymian Demonen einfach nicht. Diese Besitzansprüche und Eifersüchteleien waren doch ungaublich anstrengend. Da fand er das Konzept der allumfassenden Liebe Gottes gar nicht so schlecht. Allerdings hatte Ariadne ihm erzählt das es einen nicht glücklich macht alle gleich zu lieben, da es bedeutete niemanden im besonderen zu lieben.

Die Sonne war untergegangen und wieder sah Thymian über sich nur die Sternenpracht.
So viele glitzernde Sterne die ihm die düstere Nacht versüßten. Nun war er hier, in der Menschwelt, um für einen bösartigen Demonen seinen kleinen Informanten zu suchen. Thymian war mit sich übereingekommen, das er zumindest herausfinden wollte, was diese wichtigen Infos waren die Becca wollte. Danach würde er mit Ariadne in der Menschwelt verschwinden, sofern diese einverstanden war. Er musste sich nur noch einen Plan einfallen lassen, sie aus ihrem weißen Käfig zu befreien. Lächelnd sah er auf das schäumende Meer hinaus, das war zumindest ein Anfang.

Thymian sah Ariadne schon von weitem. Er würde ihren weißen Glanz überall auf der Welt wiedererkennen. Sie kam holpernd neben ihm zu stehen und sah ihn völlig auser Atem und einem strahlenden Lächeln an.

"Alles okay?" fragte er sie. Ariadne lächelte noch stärker und warf sich in seine Arme. Sie küsste ihn wild, und ließ ihn dabei die Welt um sie herum vergessen. Doch Thymian wollte er wissen was vorgefallen war, also nahm er ihre Hände und fragte sie ruhig.

"Ich bin abgehauen!" war Ariadnes überglückliche Antwort. Sie wand sich aus seinem lockeren Griff, warf ihren Rucksack auf den Boden und zog sich das sackartige Kleid über den Kopf. Darunter erblickte Thymian den wohl schönsten Körper den er je gesehen hatte. Ariadne folgte seinem Blick über ihren Körper und lächelte schüchterner nun. Thymian schluckte, schaffte es allerdings dennoch zu Lächeln.

"Das ist ein schönes Kleid, woher hast du es?" Ariadne trat näher und legte seine Hände an ihre Hüfte." Hab ich selbst genäht. Wunderbarer Stoff oder?" Ein Lachen war die Antwort. Eingeschnappt wollte sie zurückweichen, doch Thymian ließ das nicht zu. Er drückte sie fest an sich und küsste sie auf die Nase.

"Hast du vor mich zu Verführen, mein Engel?"

"Ein bisschen vielleicht." kam ihre leise Antwort. Thymian kannte sie zu gut, manchmal besser als sie sich selbst. Sanft nahm er ihr Kinn zwischen Daumen und Zeigefinger und drückte es hoch. Er sah die Aufregung, die Freude und die Trauer über ihren Sieg.

"Aria, du bist voller Adrinalin und nicht ganz du selbst. Komm runter und lass uns über alles sprechen. Danach darfst du,sofern du es noch willst, mich gerne Verführen."

Sie schnaupte.

"Immer dieses Reden, warum können wir nicht einfach rumknutschen und ich kann feiern das sie mich nicht gekriegt haben?" "Na gut. Ich küsse dich aber mehr nicht." Ariadne lächelte amüsiert.

"Spielverderber." Sie küsste ihn wieder und dieses Mal stieß er sie nicht weg. Sie setzen sich an die Klippe und küssten sich weiter. Thymian spürte wie sie ruhiger wurde und sich schließlich seufzend an ihn lehnte.

"Danke, Thy. Das hab ich gebraucht."

"Immer gerne. Also erzähl mir was genau passiert ist."

"Nachdem du aufgelegt hattest, hab ich nachgedacht und bemerkt das ich keine Lust mehr auf Versteckspiel habe. Ich wollte nicht mehr so tun als wäre ich jemand anderes also hab ich meine Sachen gepackt und bin los." Thymian runzelte die Stirn.

"So einfach?"

Sie ließ sich Zeit zu antworten und seufzte schließlich. "Mein Zimmergenosse, Akaschiel. Er hat mich bemerkt und wir haben gekämpft. Ich habe ihm wehgetan und bin dann feige abgehaun. Ich schätze ich habe eine gute Zeit erwischt, denn niemand hat mich verfolgt."

"Du hattest einen männlichen Zimmergenossen?" Ariadne lachte laut auf und nickte.

"JA unglaublich oder? Ich meine anscheinend sind Engel wirklich asexuel, denn ansonsten wüden sie die Zimmer garaniert nicht so aufteilen." Darüber mussten sie beide lachen, immerhin hatten sie es nicht geschafft voneinander zu lassen.

"Vielleicht wissen die Engel nicht was ihnen entgeht, ich meine deine Küsse fühlen sich immer so süß und richtig an. Sie lassen meinen Körper kribbeln. Sie machen richtig süchtig."

"Ich denke nicht das Engel wissen was das für ein Gefühl ist, sonst würden sie wie wir nach jemanden suchen, dessen Küsse das in uns auslösen." Ariadne lächelte ihn verträumt an.

"Ich liebe deine poetische Art zu Reden." Thymian lachte leise und wurde wieder ernst. Er hatte etwas Wichtiges zu bereden.

"Ich habe heute einen Job bekommen."

"Wow. Welchen? Von Wem?" Thymian sah auf seine Hände, sie waren deutlich weicher als die der meisten anderen Demonen.

"Ihr Name ist Becca und ich soll für sie einen Informanten namens Elijah in der Menschenwelt suchen." Ariadne nickte.

"Wirst du es tun?"

"Ja ich denke schon. Aber diese Becca ist sowas die Teufels Stellvertreter. Ich werde ihr keinerlei Infos geben und ich werde auch nicht zurück in die Hölle gehen. Ich will hier bleiben mit dir."

Er sah ihr in die Augen, sah dieselben Schmerzen und dieselbe Hoffnung auf ein anderes, lebendigeres Leben als das welches sie zuvor geführt hatten. Sie lächelte ihn an und er küsste sie sanft. Das war der Augenblick auf den sie sehr lange gewartet hatten, der Augenblick der Freiheit.

Da es warm war blieben sie noch eine weile sitzen und beschlossen dann sich in Thymians Auto zu legen. Thymian klappte die Sitze nach hinten und stieg ein. Ariadne folgte ihm. Zusammen kuschelten sie sich auf den Rücksitz, mit Ariadnes weitem Engelskleid über ihnen ausgebreitet.

"Dieses hässliche, unförmige Kleid hat also tatsächlich einen Nutzen." Sie lachten beide und sahen sich an. Thymian wollte die romantische Stimmung nicht verderben doch er musste diese Frage stellen.

"Was also machen wir jetzt?" Ariadne holte tief luft. "Die Ausbilder werden mich suchen. Und ich schätze dein Vater wird auch nicht so erfreut darüber sein, das du nicht zurückkommst."

"Stimmt. Also haben wir nur diese Nacht unseren Frieden, danach heißt es Rennen."

"Uns wird nichts anderes Üprig bleiben. Wir sollten trotzdem diesen Elijah ausfindig machen. Vielleicht weiß er etwas, dass uns hilft die Demonen und Engel in Schach zu halten." Thymian lächlte und küsste seine Geliebte auf die Stirn.

"Morgen machen wir einen Plan und legen los, einverstanden?" Ariadne nickte. Sie schlief schnell ein, sie hatte ja auch einen sehr aufregenden und emotionalen Tag hinter sich. Thymian blieb noch wach und stellte den Wecker auf seinem Handy. Er hatte Angst vor ihren Verfolgern und wollte einen gewissen Vorsprung haben, bevor sie kamen um sie zu Jagen. Denn sie missachteten die Ordung der Welt und Demonen wie Engel würden diesen Gesetzesbruch nicht dulden.


Hochzeit von Himmel und HölleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt