22. Neue Beute

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Narake saß mit offenen Mund und leerem Blick auf seinem Dach und starrte auf die sich trennende Gruppe. Als Fiore auf Ariadne losgegangen war, dachte er schon sein Ziel erreicht zu haben, doch natürlich musste sich jemand dazwischen werfen. Kein Krieg, kein Zugang zu Himmel und Hölle. Nichts. Narake seufzte und machte sich auf die Suche nach dem Engel Rhine. Vielleicht würde dieser Tag doch noch etwas Gutes bringen. Er entdeckte den Kriegerengel auf einem Pfad im Wald. Rhine ging zielsicher auf ein Portal zu, Narake musste vor ihm dort sein, musste ihn aufhalten. Geschickt huschte Narake zwischen den Schatten und zückte sein Messer. Plötzlich drehte Rhine sich um.

"Wer ist da? Komm raus und zeig dich!", rief er ohne wirklich zu wissen in welche Richtung. Narake lächelte und mit einer übermenschlichen Geschwindigkeit tauchte er hinter Rhine auf und stieß das Messer in dessen Hals. Rhine hatte keine Gelegenheit sich zu wehren oder gar zu wissen was vor sich ging. Er brach röchelnd zu Boden und blutete aus.

"Ein Festmahl!", meinte Narake und leckte sich hungrig die Lippen.

"Das ging nicht wie geplant!", meinte Rebecca zähneknirschend. Michael stand neben ihr und konnte seinen Augen nicht glauben. Elijah hatte die Worte tatsächlich benutzt und damit auch noch Ariadne und Thymian befreit. Wütend schlug er gegen eine Hauswand. Sie standen gemeinsam auf der Hauptstraße auf der vor einer Stunde eine Revolution begonnen hatte.

"Wir müssen Elijah und diese Lucy aufhalten!", rief Rebecca wütend.

"Ich weiß, aber wir dürfen uns nicht mehr einmischen. Sie sind Menschen!" "Er ist noch zur Hälfte Engel. Einen kleinen Spielraum haben wir noch." "Was schlägst du vor?" Rebecca ging unruhig umher, Michael hatte sie noch nie so gesehen.

"Unsere Bosse dürfen nie erfahren, dass die Formel verschwunden ist. Wir können also nicht operieren."

"Wer kann es für uns tun?" Rebecca verzog angewidert das Gesicht als würde ihre eigene Idee sie ekeln.

"Wir brauchen jemanden der skrupellos verfolgt und unabhängig ist." Michael erkannte worauf sie hinaus wollte und bekam denselben angewiderten Gesichtsausdruck.

"Narake."

"So ungern ich das auch sage: Ja. Er ist unsere einzige Chance dieses Chaos doch noch hinbiegen zu können." Michael schüttelte den Kopf und stimmte ihr doch zu. Er strich sich über das Gesicht und rief laut:

" Narake. Du alter Bastard komm her!" Unruhig sahen sie sich um und warteten auf sein Erscheinen.

"Ihr habt gerufen?", kam es von dem Jungen, der plötzlich vor ihnen stand. Er war über und über mit frischem roten Blut bespritz und sein Gesicht sah gesünder aus. Wesentlich gesünder.

"Wir brauchen etwas...."

"Oja ich weiß! Die Formel des Menschwerdens ist euch abhanden gekommen. Ich habe es bemerkt!", erwiderte er wütend. Rebecca reagierte nicht auf seine Wut und meinte:

"Wir brauchen jemanden der sie wieder zurück holt. Du weißt wo sie ist und wie man sie bekommt."

"So ist es. Ja. So ist es. Aber dafür verlange ich etwas."

"Nenne deinen Preis!" Narake ging lächelnd zwischen den Beiden umher und genoss die Situation sichtlich.

"Also?!", rief Michael wütend. Narake breitete die Arme aus.

"Seht mich an. Ich bin ein bescheidener Junge. Alles was ich will ist freier Zugang zu Himmel und Hölle und dann bring ich euch Elijah und eure heißbegehrte Formel." Rebecca und Michael sahen einander an. Der Zugang zu den anderen Reichen war mehr als gut bewacht nur Engel und Dämonen hatten zutritt. Michael verschränkte die Arme und sah Narake skeptisch an.

Hochzeit von Himmel und HölleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt