20. Ruhe vor dem Sturm

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Michael war wütend und obwohl er wusste wie man mit diesem unangenehmen Gefühl umging, ließ er sich davon durchfluten. Sollte die Formel tatsächlich in die Hände dieser Flüchtlinge fallen, wäre seine harte Arbeit umsonst gewesen. Er befand sich im Rathaus der kleinen Stadt in der seine Leute Ariadne wie auch ihren Dämonenfreund vermuteten. Rebecca stand am Fenster und blickte auf die menschenleere Straße. Sie war ungewöhnlich still seit ihrer Ankunft hier.

"Dein Dämon hat ganze Arbeit geleistet. Eine gesamte Stadt ausradieren, sehr diskret.", meinte er gehässig und stellte sich neben Rebecca. Diese zeigte keine Reaktion auf seine Stichelein.

"Was ist schon eine Stadt, Michael. Wir müssen uns um größere Probleme kümmern." Michael warf ihr einen Seitenblick zu. Sie schien genauso wütend und frustriert wie er, dennoch blieb ihr Gesichtsausdruck ruhig und gelassen.

"Bor und deine Kriegerengel sind auf der Suche nach ihnen. Sie können sich nicht ewig verstecken." Michael lächelte schief.

"Besonders weil Fiore sich sicher ist Elijah vergiftet zu haben. Sie benutzt immer vergiftete Kugeln, absolut tödlich für alles nicht menschliche. Sie werden nach einem Gegengift suchen." Rebecca schüttelte den Kopf und sah ihm in die Augen.

"Das Gegenmittel haben sie bereits! Anscheinend hat es jemand in dem Dinner zurückgelassen in dem Bor und seine Diener ihr Lager hatten. Sie waren dort und haben es mitgenommen. Noch dazu hat dein kleiner ungezogener Jungengel sehr viele seiner Diener getötet. Du hast nicht erwähnt was für eine begnadete Kämpferin sie ist."

Michael verzog keine Miene. Diese Entwicklung war keinesfalls gut. Als er das erste Mal in Ariadnes Augen gesehen hatte, sie war gerade erst erschaffen worden, war ihm schon dieser Funke aufgefallen. Als wäre bei ihrer Erschaffung zu viel Mensch verwendet worden. Immer neugierig, immer verlangend, aber genau diese Eigenschaften machten sie zu dieser unglaublichen Kämpferin. Es waren dieselben Eigenschaften die auch Aedan so gut machten. Aber ihm hatte er den Mensch austreiben können. Sie war zu hartnäckig gewesen.

"Mach dir nichts draus. Ich habe in Thymian auch einen guten Krieger verloren. Allerdings waren seine intelektuellen Fähigkeiten wertvoller. Ich sage dir der Junge hatte Grips. Es ist eine Schande ihn umzubringen."

"Sie müssen beide sterben und Elijah ebenfalls."

"Was passiert mit dieser Maddie. Ein Engel der hier jahrelang gelebt hat, ohne das es jemanden aufgefallen ist. Sie ist beeindruckend..... Ich wusste gar nicht, dass dir öfters Engel abhauen.", sagte sie mit hochgezogenen Augenbrauen. Er wandte ihr den Rücken zu und lehnte sich an den Schreibtisch. Er war aus glattem, dunklen Holz und bestimmt sehr teuer. Wem auch immer dieses Büro einst gehört hatte, er hatte Stil besessen. Der Teppisch hatte eine dunkelrote Farbe und die Wände waren in einem leichten Rosa gestrichen. Sehr elegant auch wenn es nicht seine Farben waren. Rebecca folgte Michael und setzte sich in einen Sessel ihm gegenüber.

"Engel wie auch Dämonen hauen manchmal ab. Maddie allerdings ist ein besonderer Fall. Ich denke ich lasse sie am Leben. Sie hat Informationen und kann mir noch nützlich sein."

"Uns", fügte Rebecca mit einem Lächeln hinzu.

"Wir sind keine Partner. Sie ist ein Engel, fällt also unter meine Zuständigkeit. Alles was sie weiß gehört mir.", erwiderte Michael mit Nachdruck. Rebecca stand auf, leckte sich über die vollen Lippen und lehnte sich näher an Michael.

"In diesem Spiel gibt es nur ein >Uns< mein Lieber. Falls es dies nicht gibt, wird diese Allianz brechen und Ariadne sowie Thymian und die Formel werden in den wirren der Menschenwelt verloren gehen. Willst du das?" Michael erkannte seinen Fehler. Er wusste genauso wie Rebecca, dass sie diese Situation nur gemeinsam lösen konnten. Er seufzte und erwiderte geschlagen:

Hochzeit von Himmel und HölleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt