17. Das Dinner

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Sobald der Junge gegangen war packten sie ihre Sachen. Ariadne wusste genau wo das Dinner war von dem der Junge geredet hatte. Es gab keine große Diskussion, sie waren alle der Meinung nach einem Gegenmittel für Elijah zu suchen. Diese Aktion würde zwar gefährlich sein, doch Aria und Thy konnte nicht nein sagen. Sie fühlten sich für seine Verletzung verantwortlich.

Allerdings bestand die Frage wer sich dieser nicht ungefährlichen Mission annehmen sollte. Lucy drängte auf eine schnelle Entscheidung. Am Ende saßen Lucy, Thymian und Ariadne im Wagen und fuhren mit einer halsbrecherischen Geschwindigkeit zum Dinner. Ihre Kleider waren zwar nicht die beste Kampfausrüstung allerdings mussten sie reichen. Kate blieb beim verletzten Elijah und versorgte ihn so gut es ging.

"Wer glaubt ihr war dieser Narake wirklich?", fragte Thy grüblerisch. Ariadne zuckte die Schultern und schärfte die Messer, welche sie in der Küche gefunden hatte, weiter.

Thy lächelte über ihre Entschlossenheit und Konzentration. Es war lange her, seit sie das letzte Mal ihre kämpferischen Fähigkeiten gezeigt hatte. Er fürchtete nur, dass die Verletzungen sie behindern würden.

"Wer weiß! Es gibt alles Mögliche auf der Welt. Elijah hat mir von seltsamen Mutationen erzählt, die meist Generationen später in Engel oder Dämonenstämigen Familen auftreten können. Dieser Junge könnte das Endprodukt einer langen Reihe von Mutationen sein."

"Auf jeden Fall ist er ziemlich gruselig!", fügte Ariadne hinzu ohne ihre Messer wegzulegen. Lucy und Thy nickten zustimmend.

Dieser ganze Plan schien eine Falle zu sein, allerdings konnte Thy keinen Grund finden. Wer war dieser Nathanielle schon und warum sollten sie ihn laut Narake unbedingt töten? Es ergab alles keinen Sinn. Es fehlten einfach zu viele Informationen. Doch genau das war das Problem. Thy sah Lucy an, sah ihre Angst und ihre Verzweiflung. Selbst wenn sie alles wüssten, und es sehr gefährlich werden würde, Lucy wäre immer noch bereit aufs Ganze zu gehen.

"Hast du Familie in der Hölle, Lucy?" Lucy sah ihn kurz verwirrt an und konzentrierte sich wieder auf das Fahren.

"Nein. Aber du kennst die Familienverhältnisse in der Hölle ja. Selbst wenn ich jemanden hätte, würde mich dieser Jemand garantiert versuchen umzubringen." Thymian lachte kurz humorlos und meinte:

"Stimmt. Stimmt absolut."

"Da vorne links. Und dann halte an der Straße an. Wir gehen ein Stück und steigen dann bei der Hintertür ein. Es ist wichtig, dass wir uns zuerst einen Überblick verschaffen, bevor wir rein stürmen und möglicherweise von einer Armee überrascht werden. Das wird sicher interessant." Lucy lächelte verwundert und brachte den Wagen zum Stehen.

"Ich wusste gar nicht, dass du so viel über militärische Missionen weißt. Geschweige denn Spaß am Kampf hast."

Ariadne stieg aus und versteckte etwa ein duzend Messer an ihrem Körper. "Warum glaubst du bin ich von oben abgehauen. Ich war ihnen zu wild, zu neugierig. Ich liebe den Kampf, ich mag es wie sich mein Körper dabei bewegt." Sie lächelte bösartig und zwinkerte. Lucy umarmte sie kurz und meinte schließlich:

"Deshalb bin ich rausgeflogen. Ich bin so froh, dich jetzt hier zu haben. Ich weiß, dass die ganze Situation nicht einfach ist. Und ich gebe euch ganz sicher keine Schuld. Ihr wolltet so wie viele von uns nur die Möglichkeit zu wählen. Das deine Lehrer kein "Nein" akzeptieren können, ist ihre Schuld, nicht deine."

Ariadne erwiderte den dankbaren Blick von Lucy und hielt ihr eines ihrer Messer hin. Lucy nahm es und gemeinsam gingen sie los. Sie gingen geduckt und versuchten sich trotz der Morgensonne so gut wie möglich anzuschleichen. Aria behielt die Oberhand und führte ihre Mitstreiter zum Hinterausgang. Die Türe war nicht versperrt, das rostige Schloss war von außen aufgebrochen worden. Nathanielle hatte sich gewaltsam Zutritt verschafft. Vorsichtig öffnete Aria die Tür und duckte sich sofort hinter den Ofen des Dinners. Die Hintertür führte direkt in die abgenutzte und dreckige Küche. Die Tür blieb einen Spaltbreit offen um Thy und Lucy einen Blick ins Innere zu ermöglichen. Aria sah sich um. Die Küche war leer, aber aus dem Speiseraum konnte sie viele Stimmen ausmachen. Wild durcheinander brüllende, lachende Menschen.

Hochzeit von Himmel und HölleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt