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Skeptisch sah sie auf.
Es war schon ziemlich lange her, als jemand das letzte mal vor ihrer Tür stand und klingelte.

Langsam stand sie auf und schlurfte zur Haustür.
Scott blieb auf dem Sofa und philosophierte weiterhin über seine Schlafstörungen und dessen möglichen Lösungen.

Vor der Tür angekommen, blinzelte sie durch den Türspion.
Eine Frau mittleren Alters, die sich ziemlich gut gehalten hatte für ihr alter, stand auf ihrer Fußmatte.
Frau Levinia lächelte ihr entgegen.
Sie war vor einigen Monaten nebenan eingezogen. Wahrscheinlich wollte sie sich Backutensilien borgen. Darum ging es auch bei ihrem letzten Besuch. Sonst sprachen sie nicht viel miteinander, was höchstwahrscheinlich auch an Ewa's sozialer Unfähigkeit lag.

Ewa seufzte und schob die Kettenverriegelung vor. Sie drehte den Schlüssel im Schloss und mit einem klicken sprang die Tür auf.

"Guten morgen Frau Levi..."

Bevor sie den Satz beenden konnte, traf sie etwas unterhalb ihres linken  Schlüsselbeins, was sie mit großer Wucht nach hinten schleuderte. Sie prallte mit dem Rücken auf das harte Parkett. Die Luft wich ihr durch den Aufprall aus der Brust. Lauthals sog sie die Luft keuchend wieder ein.

Sie wurde angeschossen. Frau Levinia hatte auf sie geschossen. Nein, nicht sie. Der Mann der neben ihr stand. Er und bestimmt fünf weitere, die genauso aussahen wie er, waren plötzlich hinter ihrer unschuldig wirkenden Nachbarin aufgetaucht.

Adrenalin schoss in ihre Adern.

Instinktiv trat sie die Tür mit ihrem Fuß zu, doch ein Arm, indessen Hand sich eine 9mm befand, schnellte dazwischen.
Blut sickerte aus ihrer Brust.
Wieder trat sie zu. Diesmal mit mehr Kraft. Ein Knacken, gefolgt von einem tiefen Aufschrei war zu hören.
Daraufhin viel die 9mm auf den Boden, die Hand wurde zurückgezogen und die Tür krachte ins Schloss.

Mühsam drehte sie sich binnen Sekunden auf den Bauch und stemmte sich in der Bewegung auf die Beine.

Sie rannte ins Wohnzimmer.

"Schnell sie haben dich gefunden. Wir müssen weg hier!"

Sagte sie überraschend gefasst.
Scott hatte von alledem scheinbar nichts mitbekommen, denn so verwirrt wie er über den Sofarand schaute, wurde er wohl gerade abrupt aus seinen Gedanken gerissen.
Kein wunder. Sie hatten Schalldämpfer benutzt.
Währenddessen ertönte ein lautes Poltern in regelmäßigen Abständen an der Tür.

Sie zog sich eine Jacke über und warf ihm eine entgegen.

"Wieso mich?"

Fragte er, während er sich hastig die Jacke überwarf.

"Also für mich sind die bewaffneten Männer vor der Tür nicht da. Dafür ist meine Tarnung zu gut gewesen"

Murmelte sie auf dem Weg zur Veranda. Er joggte ihr hinterher und packte sie an der Schulter, um sie zu sich umzudrehen. Als er sie gerade fragen wollte, was das zu bedeuten hatte, stockte er.

"Du blutest"

Stellte er entsetzt fest.
In dem Moment sprang die Haustür krachend auf. Sie hatten es geschafft die Tür mittels eines Rammbockes aufzubrechen.

"Es geht schon, solange das Adrenalin wirkt aber wir müssen jetzt...!"

Schrie sie.
Ein dumpfer Aufprall war zu hören. Beide ihrer Blicke schnellten, zur Geräuschquelle.

"Granate!"

Blick hinter die dunkle Seite  (Winter Soldier ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt