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Sie wollte gerade seinen Arm berühren, als er erneut zurück wich.
Sie verdrehte die Augen.
Er konnte ihre Absichten nicht ablesen und wusste nicht was sie geplant hatte, obwohl sie ziemlich harmlos wirkte. Vertraue niemandem! Schlich es durch seine Gedanken.

"Keine sorge ich tu dir nichts"

sagte sie, was in ihren Ohren etwas merkwürdig klang, da er derjenige war, der definitiv furchteinflößender war als sie.

"Gut dann anders"

schnaufte sie, als er sich noch immer nicht an sie herantraute.

"Streck doch den Arm einmal für mich
aus"

Auch wenn er sich dabei etwas blöd vorkam, nickte er leicht und spreizte den rechten Arm von seinem Körper. Er versuchte es zumindest, denn wirklich weit kam er damit nicht, da die Schmerzen weitere Bewegungen verhinderten.
Er zuckte kurz zusammen als der Schmerz seinen Körper durchfuhr.
Auch wenn es nicht sein erstes gebrochenes Körperteil war und man meinen müsste, er wäre daran gewöhnt, tat es doch jedes mal wieder weh.
Sie nickte leicht.

"Höchstwahrscheinlich eine Knochenfraktur im Oberarm. Du solltest ins Krankenhaus"

erklärte sie.
Doch er schüttelte den Kopf.
Sie verband das damit, dass er wohl nicht ins Krankenhaus könne.

"Warum denn nicht?"

Fragte sie verwundert.
Vielleicht hatte es was mit seinem Aufzug zu tuen. Immerhin sah er aus wie ein Soldat, der eventuell bei einer Verfolgungsjagd verletzt wurde. Vielleicht war er auch ein kranker Irrer.
Eigentlich wollte sie das garnicht so genau, das wie und warum wissen.

"Ist ja auch egal. Dann wächst dir dein Knochen halt wieder schief zusammen. Ist ja nicht mein Problem"

gleich nachdem sie das gesagt hatte, hatte sie dies bereut. Denn nun sah er ziemlich wütend und gleichzeitig traurig aus. Aber sie hatte doch recht! Wenn er sich nicht helfen lassen will, kann sie da ja auch nichts für.
Dennoch hatte sie das Gefühl dies wieder gutmachen zu müssen. Als sich der verzweifelte Mann zum gehen wandte, hielt sie ihn auf.

"Ich könnte dir helfen"

Er hielt inne. Sie fingerte eine neue Zigarette aus ihrer Jackentasche und steckte sie an.

"Ich bin Arzthelferin. Ich arbeite in der Abteilung im Krankenhaus, die sich auf Frakturen spezialisiert hat"

Er sah sich zu ihr um.
Sie blies den eingesogenen Rauch in den Wind.

"Ich könnte dir auch trockene Sachen geben"

Dann trat er näher heran.
Es klang verlockend. Warme, trockene Kleidung. Doch konnte er ihr trauen? Das Klang alles leicht verdächtig, als wolle sie nicht, dass er geht.

Was hatte sie getan? Sie versuchte gerade einen wildfremden Mann, der höchstwahrscheinlich ein Flüchtling war, zu ihr nach Hause einzuladen. Für gewöhnlich, wollte sie nicht mal ihre Handvoll von Freunden bei sich haben.

"Woher weiß ich, dass ich dir trauen kann?"

Fragte er mit einer tiefen, leicht rauen Stimme. Wieder nahm sie einen tiefen Zug an ihrer Zigarette.

"Weißt du nicht"

Antwortete sie ehrlich und entließ den Rauch aus ihrer Mundhöhle.
Daraufhin folgte er ihr ins Haus...

Blick hinter die dunkle Seite  (Winter Soldier ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt