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Scott sprang auf und verschloss die Tür. Sofort rannte er zu einer kleineren Tür am Ende des Waggons. Herumstehende Holzkisten und Leinensäcke ließen Ewa realisieren, dass sie sich in einem Lagerwaggon befanden. Der hohe Blutverlust und das abklingende Adrenalin ließen sie schwächeln. Scott war durch die Tür hinaus verschwunden. Ewa machte sich keine Mühe sich zu bewegen, da jede auch nur kleinste Kraftanstrengung sie schwächer machen würde. Also lag sie einfach auf dem Holzboden, hielt sich den linken Arm und starrte an die leicht angerostete Decke des Waggons.
Scott trat zurück in den Raum.

"Zwei Waggons weiter fangen die Pasagierabteilungen an. Die erste ist unbesetzt, bloß ein Wachmann..."

Ewa sah ihn an und hob fragend eine Augenbraue.
Daraufhin zog Scott etwas aus seinem Hosenbund hervor.

"Hab seine Waffe"

grinste er zufrieden.

"oh yeahi"

hauchte sie mühsam.
Scott lief auf sie zu, schob seine Arme unter ihren Körper und hob sie an. Mit wenigen, großen Schritten waren sie durch die Tür und im unbesetzten Pasagierwaggon in einer abgeriegelten Viererkabine verschwunden.

Er legte Ewa behutsam auf die eine Sitzbank. Sofort kramte er hecktisch in den Gepäckträgern herum. Schnell ließ er sich neben ihr auf der Sitzbank nieder und drückte das gefundene Handtuch auf ihre noch immer blutende Schussverletzung.

"Du wurdest getroffen"

stieß sie besorgt aus und fuhr mit ihren Fingerspitzen über die verbogene Patrone in seinem Metalarm. Er nahm ihre zitternde Hand behutsam in seine.

"Keine Sorge, mir geht es gut."

Er strich ihr liebevoll einige Stähnen aus dem Gesicht. Sie sah furchtbar aus, blass mit tiefen Augenringen.

"wie lange weißt du es schon?"

fragte er mit einer weichen Stimme.

"Schon eine Weile, ich meine die zurückhaltende Art, der rote Stern auf deinem Arm... Ich schaue Nachrichten weißt du... Aber ich wollte warten bis du soweit bist es mir selbst zu sagen"

seine Mundwinkel zuckten leicht. Natürlich. Sie war doch nicht dumm. Er hatte von Anfang an gewusst, dass sie intelligent war. Wie konnte er nur jemals glauben er könnte sie täuschen. Er hätte es selbst wissen müssen. Sie war viel zu tolerant ihm gegenüber. Dennoch war er froh.

Er streichelte ihre Wange und beugte sich dann zu ihr runter. Seine Lippen berührten ihre ganz sanft. Dieser Kuss war anders als die anderen. Nicht zu kurz dass man meinen könnte es wäre ein flüchtiger alltagskuss, aber auch nicht lang genug um ihn als stürmisch und leidenschaftlich abzustempeln. Er war gerade lang genug um etwas wichtiges zu bedeuten.

"Du darfst nicht auskühlen, ich schaue nochmal nach Decken in einem anderen Waggon"

Er legte ihr noch schnell die Schusswaffe des Wachmanns in die Hand, bevor er aus der Tür verschwand und ließ sie dann allein in der Kabine...

Blick hinter die dunkle Seite  (Winter Soldier ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt