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Sie führte ihn in die Küche, wo er stehen blieb und wartete bis sie mit großen Handtüchern zurück kam. Er fühlte sich etwas fehl am platzt, als er sich so die heimelige Einrichtung ansah.
Sie reichte ihm ein großes Handtuch und er nahm es nickend an. Er drückte sich das Handtuch vorerst ins Gesicht, um dies zu trocknen.
Sie verschwand kurz und kehrte dann mit einem Stuhl zurück, den sie vor seine Füße stellte.

"Setzt dich und zieh dein Oberteil aus"

Er sah sie verwirrt an.

Sie rollte mit den Augen und versuchte dann zu erklären:

"Nun. Deine Klamotten sind pitschnass und wenn ich deinen Arm dadurch nicht richtig zu fassen kriege, könnte das schlimmere Folgen haben. Ich habe dir auch trockene Kleidung gebracht."

Dann nickte er und zog wiederwillig sein Oberteil aus. Als er dann freizügig vor ihr saß, staunte sie nicht schlecht. Nicht wegen seinem trainierten Oberkörper, sondern wegen dem, was sich anstelle seines linken Armes befand. Was sie erst als ein Teil seiner Kleidung interpretiert hatte, entpuppte sich als sein richtiger Arm.
Er war aus Metall und glänzte im Licht. Was war nur passiert, dass er diesen hatte? War er eine art Experiment gewesen?
Sie betrachtete den metallarm eindringlich von den Fingerspitzen bis zur Schulter, wo das Metall endete und sich in das Fleisch gebohrt hat. Es hatte seine Haut regelrecht zu einer kleinen Wölbung aufgeschoben und eine Narbe, rund um seine Schulter, gebildet.

Trotz dass sie nicht die erste war die seinen Arm anstarrte und sichtlich darüber nachgrübelte, fühlte er sich etwas unwohl. Höchstwahrscheinlich lag es an seiner sprichwörtlichen Nacktheit.
Sie riss sich aus ihrer Gedankenwelt und wendete sich abrupt dem fleischlichen Arm zu. Sie betaste die Stelle, wo sie die Fraktur vermutete, doch sie konnte nichts dergleichen fühlen. Trotzdem hatte er starke Schmerzen, als sie in seinem Arm herumdrückte, um die Ursache seines Schmerzes zu finden.

"Ah! Keine Fraktur! Deine Schulter ist bloß ausgekugelt"

Verkündete sie. Sie klang dabei leicht vergnügt, was ihn dazu brachte, sich noch unwohler zufühlen.
Ausgekugelt? Hätte er nicht merken müssen, dass sich seine Schulter nicht mehr in dessen Gelenk befand? Er hätte schwören können, dass es ein Bruch war.

Sie umfasste mit einer Hand seinen Oberarm und mit der anderen seinen Ellbogen. Dann stellte sie einen Fuß auf die Sitzfläche des Stuhls, auf dem er saß.

"Ok. Halte dich am besten irgendwo fest, das könnte leicht schmerzen."

Er umfasste den Stuhl mit seinem Metallarm.

"Auf drei ja?"

Er nickte und machte sich bereit.

"Eins..."

Sie stemmte sich mit voller Kraft in die senkrechte und drückte somit seinen Arm ebenfalls nach oben. Sein Knochen sprang mit einem lauten Plop, wieder zurück ins Gelenk.
Er sog die Luft scharf und laut ein. Damit hatte er nicht gerechnet.

"So. Alles wieder drin. Du solltest den Arm noch etwas schonen aber sonst ist wieder alles okay. Bis auf die ganzen Hämatome, die du einfach überall zu haben scheinst."

Damit meinte sie hauptsächlich den leicht bläulichen, sich gerade bildenden Bluterguss an seinem Hals.

"Hier hast du trockene Kleidung und noch mehr Handtücher. Falls du duschen willst, das Bad ist da vorne links. Ansonsten kannst du auf dem Sofa schlafen. Ich lege dir Decke und Kissen hin."

Sagte sie und verschwand dann mit seiner nassen Kleidung, um diese zu waschen und aufzuhängen...

Blick hinter die dunkle Seite  (Winter Soldier ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt