Blick hinter die dunkle Seite (Winter Soldier ff)

15

Sie blinzelte leicht und rieb sich die Augen.
Die Sonne war bereits aufgegangen und erhellte das gesamte Wohnzimmer.
Sie musste gähnen und streckte sich. Sie spürte wie etwas großes von ihr purzelte. Sie vernahm einen lauten knall und ein leises Stöhnen.

Sofort fing sie an zu lachen.
Sie hatte Scott, der auf ihrem Bauch geschlafen hatte, durch ihre Bewegung vom Sofa gekickt. Dieser war im Halbschlaf auf den Parkettboden gefallen und hatte sich zutiefst erschreckt.
Sie hielt sich den Bauch vor lachen und kugelte über das Sofa.

Er brummelte dass das nicht witzig sei und hievte sich noch leicht schlaftrunken auf die Beine.

Sie aber konnte vorerst nicht aufhören zu kichern.

"Na warte!"

Sagte er und ließ sich wie ein gefällter Baum auf sie fallen. Er vergrub sein Gesicht zwischen ihrem Hals und ihrer Schulter.
Er lachte nun ebenfalls, schlang seine Arme um ihren Körper und warf sie sich über die Schulter.

"Hey!"

Quietschte sie laut.
Doch er ließ sie nicht runter.
Mit der strampelnden Ewa auf der Schulter, lief er zügig ins Badezimmer, wo er sie unter die dusche stellte und den Wasserhahn aufdrehte.

Die vielen Drohungen, die sie vorher gegen ihn ausgesprochen hatte, hatten ihn nicht davon abgehalten sein Vorhaben zu verwirklichen.

Nun hielt er sich den Bauch vor lachen, während er in ihr eingeschnapptes, pitschnasses Gesicht blickte.

Da stand sie nun in voller Klamottenmontur, von oben bis unten nass. Ihre Schminke vom Vortag war leicht verschwommen und ihre kupfernen Haare klebten ihr im Gesicht.

"Du hättest doch eh geduscht oder nicht?"

Kicherte er.
Wann hatte er das letzte mal so gelacht?

Da schnellte ihre Hand nach vorne, schnappte ihn am Pulloverkragen und zog ihn mit einem Ruck ebenfalls unter die Dusche.
Damit hatte er nicht gerechnet. War sie schon immer so stark gewesen?
Um nicht gegen sie zu prallen, stützte er sich hinter ihr an der Wand ab, wodurch er sie zwischen sich und der Wand einschloss. Zwischen ihrer beider Körper war vielleicht noch ein Fingerbreit platz.

Sie hatten bereits aufgehört zu lachen und sahen sich nur noch an.
Das Wasser rieselte auf sie herab und weichte sie langsam von oben bis unten durch.
Die Tropfen machten leichte, klirrende Geräusche auf seinem metallarm, nachdem seine Ärmel komplett durchnässt waren.

Sein rechter Mundwinkel zog sich ein wenig nach oben. Sachte strich er mit seiner rechten unter ihrem Auge entlang.

"Deine Schminke ist ganz verwischt"

Lachte er.
Da verzogen sich auch ihre Mundwinkel zu einem schüchternen Lächeln.
Sie fuhr mit ihrer Hand über seinen Arm. Ihre Hormone spielten verrückt.
Sie sahen sich weiterhin tief in die Augen, während sie vergebens versuchte ihre Gedanken zu ordnen.
Die Wassertropfen rannen ihrer beider Gesichter runter.

"Du hast recht"

Während sie das sagte, zog sie sich ihr Shirt über den Kopf und hängte es ihm über den Arm.
Er hingegen wusste nicht wovon sie sprach, da er leicht abgelenkt war, so wie sie im BH vor ihm stand. Sie begann ihre Hose aufzuknöpfen.
Er wusste überhaupt nicht wo er hinsehen sollte. Er errötete leicht vor Scham sie so zu beobachten.

"Du hast recht"

Wiederholte sie noch einmal.

"Ich wollte eh noch duschen"

Beendete sie den Satz und schob ihn pitschnass aus der Dusche. Sie warf ihm noch ihre Unterwäsche über die nun verschlossene Duschtür zu.

"Wär super wenn du das draußen auf die Wäscheleine Hängen könntest."

Völlig überrumpelt verließ Scott das Badezimmer und patschte durch das Haus in den Garten, wo er tat wie ihm aufgetragen...