» Belüg' dich nicht selbst. «

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"Was?!", geschockt riss Niall seine babyblauen Augen auf, den Mund zu einem großen 'O' geformt und die Augenbrauen in die Höhe gezogen.

Wenn mir die Situation nicht so unangenehm gewesen wäre, hätte ich über diesen Anblick ganz sicher gelacht, doch nach Lachen war mir momentan überhaupt nicht zu mute.

"Du bist verliebt in Zayn Malik? Wie in Zayn Malik, Sohn des größten Unternehmer aller Zeiten?", bohrte mein blonder Kumpel weiter nach und ich hätte Harry in diesem Moment glatt dafür umbringen können, dass er es so leichtfertig ausgeplaudert hatte.

Deshalb saß ich nun peinlich berührt auf dem Sofa, meinen Kopf in die Hände gestützt und warf meinem besten Freund einen aufgebrachten Blick zu, der ihn definitiv erwischt hätte, wenn Blicke töten könnten.

"Du weißt, dass er eine Verlobte hat?
Die noch dazu eine Wahnsinnsfrau ist? Und dass er reich ist und - ", erzählte er aufgeregt.
Der quirlige Ire kam aus dem Plappern nun gar nicht mehr raus, weshalb ich ihn mit einem etwas zu harschen "Das weiß ich.", unterbrach.

"Und der sein momentaner Chef ist, zumindest bis er seine Einschätzung erhalten hat", ergänzte Harry vorlaut und erhielt dafür von mir einen kräftigen Schlag auf den Arm.

"Dein Chef?!", Nialls Miene verwandelte sich von geschockt zu schelmisch grinsend.

"So so, Liam Payne, du gefährliches Biest! So einer bist du also!", zog er mich mit spitzbübischem Lachen auf, während Harry, nachdem er seine Worte hörte, in schallendes Gelächter ausbrach.

Ich dagegen versank vor lauter Scham gedanklich irgendwo im tiefsten Erdinneren, während meine Wangen glühten wie heiße Kohlen.

"Ist das jetzt euer Ernst? Als ob ich etwas mit meinem Boss anfangen würde!", beeilte ich mich zu entgegnen und lachte gespielt auf, um diesen Gedanken ins Lächerliche zu ziehen.

Ich und Zayn? Das ist absurd. Niemals würde ich was mit ihm haben wollen!

'Was für eine Lüge, Payne! Natürlich würdest du das', schaltete sich mein absolut nervtötendes Unterbewusstsein mal wieder mitten in meinen Monolog ein und am liebsten hätte ich es gefesselt und geknebelt, um es endlich ruhig zu stellen, damit es mir nicht dauernd widersprach und mich somit zum zweifeln an meinen eigenen Gedanken brachte.

"Wie lang soll deine Nase noch werden, Pinocchio?", frage Niall gelassen und lehnte sich entspannt, jedoch mit amüsiertem Gesichtsausdruck an das graue Polster der Sessellehne.

Mit genervt aussehender Fassade biss ich mir auf die Innenseite meiner Wange und fing an, nervös darauf herumzukauen.

Was, wenn sie Recht hatten und ich mir nichts sehnlicher wünschte, als mit aller Gewalt über Zayn herzufallen?

Liam, Nein! Was denkst du da? Wie weit bist du gesunken?

Ich holte mich schnellstmöglich wieder in die Realität zurück und verpasste dem Teil von mir, der es tatsächlich wagte, solche absurden Gedanken auch nur zu äußern, in Gedanken einen heftigen Tritt zwischen die Beine.

Er war mein Chef, sowas ging einfach nicht.

Gedanken dieser Art waren vollkommen inakzeptabel.

Und außerdem...war er völlig langweilig und unattraktiv.

'Oh Liam, du weißt genau, dass das nicht stimmt... Mr. Malik ist vieles, aber nicht unattraktiv'

So langsam hatte ich diese endlose Diskussion mit meinem dem Anschein nach verrückt gewordenen Unterbewusstsein leid, weshalb ich die Gedanken an Zayn verbannte und laut aufseufzte.

"Niall, wie oft noch? Es ist nichts zwischen mir und Zayn. Da war nichts, ist nichts und da wird auch niemals etwas sein!", fauchte ich eindeutig zu gereizt, doch wie sollte ich auch anders reagieren, wenn mir nicht einmal meine zwei besten Freunde, geschweige denn mein Unterbewusstsein Glauben schenkten?

Langsam atmete ich aus, um mich zu beruhigen.

Niall hatte mir nichts getan und für meinen momentan leicht verwirrten Gefühlszustand aufgrund meiner verrückt spielenden Hormone konnte er auch nichts.

"Ich stehe nicht auf ihn.", sagte ich in versucht gleichgültigem Tonfall von dem ich hoffte, dass er mir einigermaßen gelang.

Harry zog skeptisch die Augenbrauen hoch.

"Bist du dir sicher? Neulich am Telefon, da-", setzte er an, doch ich unterbrach ihn so schnell ich konnte, um Schlimmeres zu verhindern.

"Ja", quetschte ich zwischen zusammen gebissenen Zähnen hervor und mein Mund formte sich zu einem schmalen Strich.

So gern ich Harry auch hatte, er wusste nie, wann die Grenze erreicht war, die man lieber nicht überschreiten sollte.

Ich wollte einfach nicht über Zayn reden, wieso akzeptierten sie das nicht?

Verzweifelt fuhr ich mir durch die kurzen Haare.

"Ist okay, Mate. Es ist spät, ich denke, wir sollten gehen. Danke für den Abend, es war gut euch zu sehen", schloss Niall unerwartet das Thema und am liebsten wäre ich ihm vor lauter Dankbarkeit um den Hals gefallen.

Doch verwundert war ich ebenso.

Normalerweise war Niall der Typ Mensch, der nicht locker ließ.
Wieso dann ausgerechnet jetzt?

Da ich auf diese Frage keine passende Antwort fand, beließ ich es dabei und stand vom Sofa auf, auf dem ich die ganze Zeit unruhig hin- und her gerutscht war, um Harry zu umarmen und mich von ihm zu verabschieden.

"Das nächste Mal bei mir?", fragte Niall mich, als wir uns in die Arme schlossen, und ich nickte ihm als Bestätigung zu.

"Gut. Ach, und Liam?", kam es plötzlich leise von der Tür, nachdem ich mich schon umgedreht hatte.

"Hm?", fragte ich zurück, neugierig auf das, was jetzt kam.

"Belüg' dich nicht selbst."

~*~
Omg. Hello guys. Da bin ich auch mal wieder. :x

Hoffe ihr habt mich nicht vergessen und sorry für die Wartezeit. Danke an alle die dabei geblieben sind ♥

Und danke für über 20k! Ihr seid der Wahnsinn!

Love y'all. ♥

Comment your opinion please. ♥

The Affair ➳ Ziam MayneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt