8. Kapitel

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Sie brauchte eine Weile, bis sie ihn zwischen den Bäumen erkennen konnte. Er bewegte sich ziemlich langsam auf sie zu, wie man vielleicht auf ein verletztes Tier zugehen würde. War es möglich, dass er Angst vor ihr hatte? „Komm endlich raus.", rief sie. Kurz darauf trat er in ihr Blickfeld. „Wie hast du mich gefunden?", fragte sie ihn. „Es war nicht leicht dich zu finden. Das kannst du mir glauben. Am Anfang bin ich einfach nur den umgeknickten Sträuchern gefolgt. Aber irgendwann wurde es zu dunkel um sie zu sehen und es waren auch immer weniger Sträucher umgeknickt. Dann bin ich meinem Instinkt gefolgt. Dann stand ich an der Mauer. Ich hab logisch überlegt. Dann bin ich nach rechts gegangen, weil du sicher nicht wieder zurück auf die Lichtung gekommen wärst. Und dann hab ich dich hier irgendwann gefunden:", erzählte er, „Ich kenne den Wald auch sehr gut, weißt du... Ich habe mich früher oft hierher zurückgezogen. Am Anfang. Als wir alle erst ein paar Tage da waren. Es ist ein gutes Versteck. Keiner findet dich und wenn sie es doch tun, dann lassen sie dich in Ruhe...". Dann schwiegen sie. Dann gab Newt ihr plötzlich ihre Jacke, die sie in der Hütte liegen hatte und dazu noch ihre Decke. Sie nahm sie dankbar entgegen und zog sofort ihre Jacke an und kuschelte sich in die Decke. „Hier. Du frierst.", sagte er. Nach einer Weile fragte Bella „Warum? Warum machst du sowas? Wieso hast du nach mir gesucht? Warum bringst du mir meine Sachen? Wieso sorgst du dich um mich?". Sie hatte zwar noch mehr Fragen, aber sie wollte ihn nicht damit überfallen. Sie war verwirrt. Sie kannte ihn ja kaum. Wenn auch besser als die anderen. Aber trotzdem kannte sie ihn auch erst eine Woche. Vielleicht kannten sie sich ja früher oder waren mal befreundet, aber wenn, dann konnte sie sich nicht daran erinnern. Und er sicher auch nicht. „Naja. Also mal von Anfang an. Ich weiß nicht warum ich das mache. Ich fühle einfach, dass ich das tun muss. Ich kann es nicht erklären. Und außerdem finde ich es nicht gut, wie die anderen dich behandeln. Und mal ehrlich, sie können nicht besser schießen. Ich war dabei, wo sie es probiert haben. Aber ich finde es trotzdem unfair. Sie sollten dich nicht anders behandeln als den Rest, nur weil du ein Mädchen bist. Und du brauchst sicher jemanden zum Reden. Hab ich mir zumindest gedacht. Am Feuer haben sie dann noch über dich geredet. Ich weiß. Es ist nicht wirklich gut dir das zu sagen, aber ich bin der Meinung, dass du es wissen solltest. Und deswegen hab ich mich am Feuer fehl am Platz gefühlt. Deshalb hab ich nach dir gesucht. Und deine Sachen bringe ich dir, weil es einfach Sinn macht. Wenn ich mich schon auf den Weg zu dir mache...". Bella unterbrach ihn. „Danke", flüsterte sie. Dann stand sie auf und um ihn zu umarme. „Kein Problem", sagte er.

„Woher wusstest du, dass ich friere?"

„Erstens ist mir kalt und zweitens sieht man, wie du zitterst."

Bella brachte ein kleines Lächeln hervor. Noch nie hatte sie sich so aufgehoben gefühlt. Wie als wäre sie zu Hause. Als sie an zu Hause dachte, stiegen ihr die Tränen in die Augen. Sie vermisste es. Auch wenn sie sich nicht daran erinnern konnte. Sie vergrub ihr Gesicht in Newts Schulter und weinte. Und er tröstete sie. Sie blieben lange so stehen. Irgendwann lösten sie sich voneinander. „Ich muss jetzt leider gehen. Ich brauch noch etwas Schlaf. Ich muss trotzdem morgen wieder ins Labyrinth raus. Gute Nacht.", sagte Newt. Dann drehte er sich um und ging. Und Bella setzte sich wieder auf den Boden und weinte. Nach einiger Zeit überkam sie der Schlaf.



Never Stop Running (Maze Runner fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt