10. Kapitel

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Anstatt wieder in ihr Lager zurückzugehen, begann Bella ihre Brotzeit an Ort und Stelle zu essen. Während sie aß, dachte sie darüber nach, was Newt zu ihr gesagt hatte. Sie wunderte sich. Woher wusste er, dass sie weglaufen wollte? Sie hatte ihm nie davon erzählt. Aber er hatte vermutlich Recht. Sie würde es nicht schaffen. Aber sie wollte auch nicht zu der Lichtung zurückkehren. Sie wusste nicht, was sie machen sollte. Aber sie hatte genug Zeit, darüber nachzudenken. Als sie fertig war, hatte sie immer noch Hunger, aber immerhin ging es ihr besser als davor. Dann schleppte sie sich zurück zu ihrem Lager und setzte sich hin und dachte mal wieder nach. Ein paar Tage ging das so. Newt kam morgens und brachte ihr etwas zum Essen und zum Trinken. Den Rest des Tages saß sie alleine da und machte sich ihre Gedanken, zählte die Blätter an den Bäumen, langweilte sich oder schlief. Abends, nachdem Newt aus dem Labyrinth zurückgekommen war, kam er immer zu ihr mit Essen und Trinken und sie aßen gemeinsam zu Abend. Immerhin war sie nicht ganz alleine. Aber es war trotzdem einsam im Wald. Oft weinte sie auch. Und wenn Newt dabei war, dann nahm er sie in den Arm und tröstete sie. Aber es kam immer öfter vor, dass sie weinte. Und das kostete sie viel Energie. So viel, dass das Essen, welches Newt ihr brachte, oft nicht ausreichte und sie hungernd einschlafen musste. Eines Abends kam Newt zu ihr. Ohne Essen. Ohne Trinken. „So kann das nicht weitergehen. Du kommst jetzt mit. Ob du willst oder nicht. Du siehst schrecklich aus.", sagte Newt. „Hallo. Auch schön dich zu sehen. Ja, danke. Mir geht's gut. Und dir?", warf Bella ihm beleidigt entgegen. Doch Newt blieb stur und hielt ihr die Hand hin, damit sie aufstehen konnte. „Ich will aber nicht. Und du kannst nichts tun um meine Meinung zu ändern."

„Ist mir egal. Ich hab mit den anderen so lange geredet um sie zu überzeugen, dass sie sich bei dir entschuldigen und dich als eine von uns anerkennen. Und jetzt hopp."

„Das ist mir egal ob du es willst oder sie es wollen. Ich will nicht."

„Jetzt sei nicht so stur. Weißt du wie anstrengend es war, sie zu überreden?"

Bella erkannte, dass sie keine andere Wahl hatte und zog sich wiederwillig an seiner Hand hoch. Sie sammelten ihre Sachen ein und machten sich auf den Weg. Sie wollte nicht und versuchte sich irgendwie rauszureden. Doch es half alles nichts. Newt wollte einfach nicht hören. Sie musste sich den anderen wohl stellen. Sie gingen zum Feuer. Der Rest saß um das Feuer versammelt und aß. Als sie die beiden sahen, hörten alle auf. Alle Augen waren auf sie gerichtet. Bella fühlte sich unwohl und wollte gehen, doch Newt ließ das nicht zu. „Wolltet ihr ihr nicht etwas sagen?", fragte Newt in die Runde. Erst herrschte Stille, doch dann entschuldigten sich alle außer Gally. Das hatte sie auch nicht anders erwartet. Dann konnte Bella sich endlich von Newt befreien und ging auf die Hütte zu, ohne etwas zu sagen. Sie wollte einfach nur noch schlafen. Sie kam in ihr Zimmer. Es sah noch genauso aus, wie an dem Tag, an dem sie es zum letzten Mal betreten hatte. Nur, dass die Decke und ihre Jacke fehlten. Hinter ihr kam Newt ins Zimmer mit ihrer Decke und ihrer Jacke. Bella bedankte sich nur kurz. Sie wollte heute mit keinem mehr reden. Auch nicht mit Newt. Obwohl er eigentlich ein guter Gesprächspartner war. „Danke", sagte er.

„Wofür?"

„Dafür, dass du mitgekommen bist. Ich hatte schon Angst, dass du nicht mitkommen würdest."

„Hatte ich denn eine Wahl?"

„Nein.", sagte Newt grinsend. Darauf musste auch Bella lächeln. Er schaffte es immer wieder, sie zum Lachen zu bringen. Aber sie wusste nicht, wie. „Gehst du jetzt ins Bett?", fragte er.

„Ja. Ich bin todmüde. Ehrlich gesagt, bin ich froh, wieder in einem richtigen Bett schlafen zu dürfen."

„Kann ich glauben. Du hast über eine Woche auf dem Boden geschlafen. Da sehnt man sich schon mal nach einem einigermaßen richtigen Bett."

„Ja"

„Ich geh dann mal wieder zu den anderen. Schlaf gut."

„Gute Nacht", sagte Bella. Dann ging Newt und schloss die Tür. Und Bella legte sich in ihr Bett. Aber sie konnte nicht schlafen. Ihr war zu kalt. Doch als es an der Tür klopfte, tat sie so, als würde sie schlafen. „Man. Bella. Die Nummer zieht bei mir nicht. Ich weiß, dass du nicht schläfst.". Bella musste grinsen. Es erinnerte sich an einer ihrer ersten Tage auf der Lichtung. Damals hatte er genau dasselbe gesagt. Sie drehte sich um und sah ihn, wie er in der Tür stand. „Ist alles gut? Brauchst du was?"

„Mir ist kalt. Kannst du mir vielleicht eine Decke bringen?"

„Ja. Warte kurz", sagte Newt und verschwand in einem anderen Raum. Kurz darauf kam er mit einer dicken Wolldecke zurück. Fürsorglich legte er die Decke auf Bellas andere Decke. „Danke", flüsterte sie. Newt machte das Licht in ihrem Zimmer aus und schloss die Tür „Gute Nacht"



Never Stop Running (Maze Runner fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt