14. Kapitel

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Inzwischen war genau ein Monat vergangen, seitdem Bella in der Box aufgewacht war. Mittlerweile hatte sie sich sogar einigermaßen an das Leben auf der Lichtung gewöhnt. Aber auch nur einigermaßen. Morgens früh aufstehen und dann ins Labyrinth. Abends wieder zurück zur Lichtung, essen und dann ins Bett. Jeden Tag dasselbe. Heute war der erste Tag, an dem sie alleine ins Labyrinth durfte. Den Rest der letzten Woche war sie immer mit jemandem mitgelaufen. Meistens war es Minho. Als sie ihn an diesem Morgen sah, wirkte er fast glücklich. Auf jeden Fall war er besser gelaunt als in den letzten paar Tagen. Sie mochte ihren Job als Läuferin. Sie spürte einen leichten Wind im Gesicht wenn sie lief. Sie fühlte sich fast frei. Wären da nur nicht die großen Mauern, dann wäre alles perfekt. Auch mit den anderen Lichtern verstand sie sich inzwischen gut. Mit allen außer Gally. Der versuchte inzwischen alle davon zu überzeugen, dass sie ein schlechtes Omen sei. So als einziges Mädchen auf der Lichtung... Doch die anderen ignorierten ihn weitgehend, wenn er anfing, über sie zu sprechen. Bella fand es lustig, ihn zu beobachten, wie er andere davon überzeugen wollte, dass sie böse sei und wie die anderen darauf reagierten. Manchmal fragte sie sich, woher er solche Ideen hatte. Und sie schien nicht die einzige zu sein. An diesem Morgen, als sie genau einen Monat auf der Lichtung war, begann, kurz bevor sie ins Labyrinth aufbrechen wollte, eine Sirene laut zu heulen. Bella erstarrte sofort. Sie kannte das Geräusch. Sie erinnerte sich an die Box. Sie hatte es dort auch gehört. Auch wenn es damals viel weiter entfernt geklungen hatte. Es erinnerte sie an den Tag, an dem sie auf die Lichtung gekommen war. Panik stieg in ihr auf. Sie wollte sofort weg. Weg von diesem Ort. Diesem grauenvollen Ort. Newt hatte bemerkt, dass sie Angst hatte und kam sofort zu ihr hinüber und legte einen Arm um sie „Keine Sorge. Das ist nur eine Sirene. Sie war auch zu hören, als die Box hier hoch kam, in der du warst. Aber wenn wir Vorräte bekommen, dann nicht. Also heißt das wohl, dass wir einen Neuen bekommen. Es wird dir nichts passieren.". „Sicher?", fragte Bella unsicher. „Ja. Ganz bestimmt. Komm her.", versuchte er sie zu beruhigen und nahm sie ganz fest in den Arm. Das beruhigte Bella schon ein wenig. Er war einfach immer da, wenn sie ihn brauchte. In den letzten Wochen war er ihr am meisten ans Herz gewachsen. Er war mittlerweile fast wie ein Bruder für sie. „Ok", flüsterte sie geistesabwesend. „Willst du noch hierbleiben um zu sehen, wer der oder die Neue ist?", fragte Newt sie mit sanfter Stimme. „Nein danke. Ich geh lieber ins Labyrinth. Das hier ist alles zu viel für mich. Wir sehen uns ja dann heute Abend wieder.", antwortete sie, drehte sich um und begann in das Labyrinth zu rennen. Sie musste alleine sein um ihre Gedanken frei zu bekommen. Sie wollte endlich vergessen können. Diese schrecklichen Minuten oder Stunden, in denen sie in der Box eingesperrt war. Doch durch die Sirene waren die Erinnerungen zurückgekommen und überspülten ihre Gedanken wie eine Flutwelle voller Erinnerungen. Sie rannte den ganzen Tag, mit nur einer einzigen kleinen Pause und kam somit weiter als sonst. Als sie am Abend zur Lichtung zurückkehrte, nahm sie ihr Essen mit in ihr Zimmer und aß dort. Sie wollte dem Neuen noch nicht begegnen. Heute noch nicht. Nachdem sie mit dem Essen fertig war, ging sie sofort ins Bett und schlief ein.


Never Stop Running (Maze Runner fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt