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- Jane's Sicht

Seit Tagen wurde ich wie eine kleine Versuchs Ratte behandelt. Eine Blutabnahme nach der anderen und es wollte einfach kein Ende nehmen. Mit mir wird auch nicht geredet, kein Wort was genau sie genau von mir wollten oder was mit mir nicht stimmen konnte. Das Zimmer war weiß und hatte keine Fenster oder eine Uhr, damit ich wusste, wie spät es hier war. Nur wenn es spät ist, wird mir das Licht abgedreht und werde für ein paar Stunden in Ruhe gelassen. Am ersten Tag war ein älterer Herr noch bei mir, ich glaube sein Name war Barry und er war ein alter Freund von dem Captain. Aber auch er konnte oder wollt mir nicht sagen, was ich hier auf der Krankenstation machte.
Als wieder die Klingel zu hören war, wusste ich, dass es wieder so weit war für weitere Untersuchungen. Genauso wie sie es wollte, saß ich auf den Stuhl und wartete auf den Arzt, der auch schon wenige Augenblicke später auf mich zu kam, mit seinem falschem lächeln im Gesicht. 

"Wie geht es Ihnen heute, Miss Smith? Gut geschlafen? Irgendwelche Veränderungen aufgefallen?"

Ich schüttelte den Kopf und sah zu Boden. Soll er doch endlich mit seiner Arbeit anfangen, damit ich bald wieder meine Ruhe hatte. 
Seine Assistenten kamen mit dem Wagen herein, worauf sich wieder unzählige Spritzen befangen und ich fing zu zittern an. Eigentlich spürte ich den Stich kaum noch, da es zu viele waren in letzter Zeit, doch ich hatte weiterhin Angst. 
Dieses Mal fingen sie an, verschiedene Flüssigkeiten in meinen Körper zu pumpen. Alle drei Stunden eine andere. Ich konnte die Blicke spüren, die Menschen die hinter der Wand standen und alles beobachteten, jeden Schritt den ich machte. 
Als später wieder der Arzt herein kam, fragte ich nach Chris, ob ich mit ihm reden konnte, da er doch mein Chef war und er von dieser Aktion doch etwas wissen musste, doch mir wurde nicht geantwortet. Langsam aber doch platzte mir der Kragen und ich fing zu schreien, was sie denn von mir wollten und warum mir niemand etwas sagte. Als wäre ich ein Monster, fing der Arzt vor mir zu stammeln an und ging Schritt für Schritt nach hinten, bis sie aufging und vier Soldaten bewaffnet herein kamen und auf mich zielten. Aus der kleinen Box aus der Ecke kam eine Stimme, dass ich mich doch beruhigen soll oder es würde etwas schlimmeres passieren, als das was mit den Untersuchungen war. Sie wollen mir nur helfen und wenn ich nicht kooperiere, konnten sie auch anderes sein. Hilflos setzte ich mich auf Bett, bis die Stimme wieder kam und sich bedankte und mir eine gute Nacht wünschte. Wenn mir doch nur kurz jemand erklären würde, was hier abginge, wäre es erträglicher. 

- Piers Sicht

Nachdem mir Chris erzählte, dass Jane angeblich Immun sei und sich deshalb alle auf sie stürzten, wurde ich wütend. Nicht nur weil sie schutzlos der Wissenschaft ausgeliefert wurde, sondern, dass es der Captain auch zugelassen hatte. Ich meldete mich von den Außenmissionen ab und konzentrierte mich auf das Geschehen hier im Basislager. Es wurde kein Wort gesprochen über Jane, aber sobald ich auf die Station wollte, wurde ich verscheucht, da ich mich sowieso nicht auskannte, laut deren Aussage. Vor einiger Zeit hatte ich schon einmal eine gute Freundin verloren, ich wollte es dieses Mal nicht wieder verhauen. Ich saß nur noch in meinem Zimmer, schmiedete Pläne, wie ich am besten auf die Station kommen konnte, bis mir nur noch ein Plan einfiel, der hoffentlich auch so klappen wird, wie ich es mir vorstellte.

Es war wieder Trainingszeit und ich wurde bei dem Ausdauer Lauf eingetragen, dank Chris, der natürlich nicht von meinem Plan einverstanden war, aber es war gerade das einzige was wir tun konnten. Selbst er hatte keinen Einfluss darauf, was mit Jane geschieht oder nicht. 
Nach ein paar Hindernissen, stand die große Wand vor mir. Mit einem Ruck sprang ich nach oben und blickte um mich herum. Alle meine Kollegen waren viel zu viel mit ihrem Training beschäftigt, sodass mich niemand sah. Geschickt sprang nach unten, warf mich zu Boden und hielt mein Bein fest, während ich gespielt zu schreien und fluchen begann, bis alle um mich herum standen.

"Ich glaube, ich habe mir das Bein gebrochen! Ich hatte nicht genug aufgepasst!"

wimmerte ich herum, bis der Trainingsleiter die Krankenstation informierte. Chris kam ebenfalls zu uns und meinte, er würde mich selbst dorthin bringen. Der Leiter nickte und gab dem Arzt bescheid. 
So gut wie ich konnte, humpelte ich Richtung Lager, bis wir endlich die Station erreichten. Dieses Mal kam kein aber und wir wurden hineingelassen. Vor einer Tür stand ein Soldat, der uns höflich zu nickte und wieder auf die Wand starrte. Ich wagte einen kurzen Blick in das Zimmer und Jane saß auf einen Stuhl und eine Infusion im Arm. Sie sah blass und müde aus. Wieder überkam mich meine Wut, bis Chris mir einen kurzen Rempler gab, damit ich nicht aus der Rolle falle. 

"Gebrochen ist das Bein nicht, aber Prellungen können wir nicht ausschließen. Da Sie ziemliche Schmerzen haben, werden wir Ihnen etwas dafür geben und Sie bleiben eine Nacht hier, damit wir uns sicher sind, dass es nichts ernstes ist. Ich hoffe das ist für Sie in Ordnung, Mister Nivans."

Der Arzt stand vor dem Röntgenbild meines Beines und sah es sich wieder und wieder an. Bevor er ging, legte er die Schmerztabletten auf den kleinen Tisch und daneben noch ein Glas Wasser. Von wegen, ich werde das auf keinen Fall nehmen, dachte ich mir, als er die Tür hinter sich zu machten. Ich hatte genau aufgepasst und wusste, nur zwei Zimmer weiter war Jane. Und ich wusste, dass sich zur spät Schicht, die Wachen abwechseln werden. Chris hatte geplant jemanden dorthin zu schicken, von dem wir wussten, dass wir ihm vertrauen konnten. Ich hoffte nur, dass es ihm gelingen würde. 

Es war kurz nach acht Uhr und ich hörte Stimmen, die von draußen kamen. Der Wechsel, er müsste gerade statt finden. Ein paar Minuten später, wagte ich einen Blick aus dem Fenster, als Finn davor stand. Schnell machte ich auf.

"Piers, es sind gerade alle hinunter gegangen. Sie haben vielleicht 10 Minuten. Beeilen Sie sich!"

So schnell ich konnte, lief ich den Gang entlang und öffnete die gottverdammte Türe von Jane. 

"Jetzt noch Untersuchungen? Habt Ihr nichts besseres zu tun?"

kam von der Ecke, es war zu dunkel, bis ein kleines Licht eingeschaltet wurde. Jane lag auf ihrem Bett, in einer kleinen Decke zusammen gekauert.

"Piers, was zur Hölle machst du hier?

flüsterte sie. Sie stand auf und ich konnte die ganzen Einspritzstellen auf ihrem Körper sehen. Ich ging auf sie zu und nahm sie in die Arme. Sie fing zu weinen an und ich spürte, wie sie sich hängen ließ. Mit einem Griff zog ich sie enger an mich, strich ihr über den Rücken, versuchte sie zu beruhigen. 

"D-Danke, dass du hier bist.. Ich dachte, ihr hättet mich alle im Stich gelassen.."

Ich schüttelte den Kopf.

"Nie im Leben würde ich das zulassen. Ich habe dir doch versprochen, dass alles gut gehen wird, okay? Und ich halte meine Versprechen bei meinem Leben."

"Was wollen die von mir? Wieso bin ich hier gefangen?"

Ich sah zu Boden. Sie war doch so unschuldig und es werden ihr so schlimme Dinge angetan.

"Du kannst dich sicher noch erinnern, als dir damals etwas gespritzt wurde, oder? Es war der Virus den wir damals gefunden hatte. Und dir ist nichts passiert, das bedeutet du bist..."

"...Immun. Deshalb die ganzen Tests, die nicht mehr aufhören wollen. Aber was soll ich tun? Die werden mich doch bis zu meinem Tod hier eingesperrt lassen."

Ihr Blick war kalt und die Augen waren glasig. Ich drückte sie noch enger an mich, spürte ihren Herzschlag auf meinem Körper. 

"Es tut mir leid, aber sie sind schon bald wieder zurück. Wir können es nicht riskieren, erwischt zu werden, Piers!"

Finn kam herein und es war mir weder peinlich noch unangenehm, dass er mich in solch einer Situation sah. Ich drückte Jane einen sanften Kuss auf die Stirn und versprach ihr, sie sobald wie möglich hier rauszuholen. 
Mit diesen Worten verließ ich ihr Zimmer und war so wütend auf alle hier, dass ich am liebsten Amok laufen wollte. 





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