21.

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Ich konnte es immer noch nicht glauben, dass Leon mit seiner Polizei Uniform vor mir stand. Er hatte wirklich Recht, sie passte ihm nicht mehr so wie sie sollte. Doch ich konnte jeden einzelnen Muskeln sehen, den er hatte. Und es sah richtig...gut aus. Von seiner Seitentasche konnte ich etwas silbernes heraus glitzern sehen. Handschellen höchst wahrscheinlich. Oh Gott, ich sollte wirklich damit aufhören, solche Gedanken zu haben. Das würde echt nicht gut gehen. Leon zog seinen normalen Klamotten wieder an und legte sich zurück in das Bett zu mir. Ich konnte in diesem Moment einfach nicht anders, als mich an ihn zu kuscheln. Als wäre es selbstverständlich für ihn, legte er seinen Arm um mich. 

"Ist schon fast wie damals, nicht kleine?"

"Du meinst, als es nicht keine Zombies und Bio Angriffe gab? Na klar, ist wie damals, du Held."

grinste ich ihn an. Aber er hatte schon Recht, es fühlte sich an wie früher. Und es tat richtig gut. Nach einer Weile fiel ich in einen tiefen Schlaf. 
Ich träumte von Leon, der immer noch seine Uniform trug und mich eng an sich zog. Er legte mir seine Handschellen um und legte mich sanft auf das Bett. Gleich darauf spürte ich seine heißen Lippen auf den meinigen. Ich versuchte mich noch näher an ihn heran zu ziehen, falls es überhaupt noch möglich ist, so eng wie wir aneinander umschlungen waren. Seine Lippen wanderten hinunter zu meinen Hals, fanden meinen Punkt, bei dem ich immer schwach werde und ließ nicht mehr los. Ich schrie seinen Namen durch die Wohnung, bis ich die Lippen wieder auf meinen Mund spürte..

Ich schreckte hoch und bemerkte, dass ich alleine hier lag. Zum Glück, dachte ich mir. Wenn Leon mitbekommen hätte, dass ich solch einen feucht fröhlichen Traum von ihn hatte, könnte ich in Grund und Boden versinken. Ich griff nach der Tasse Tee und nahm ein paar Schlücke, bis ich mich ordentlich aufsetzte. Es war ruhig in der Wohnung und ich fragte mich, ob er überhaupt noch hier sei. Während ich aufstand, sah ich mich um. Er war definitiv kein Ordnungs Mensch. T-Shirts und ein paar Hosen lagen herum verstreut und das nervte mich ein wenig. Ich konnte es nicht leiden, wenn jemand nicht ordentlich sein kann. Wie auf Samt Pfoten ging ich aus dem Zimmer und suchte nach Leon. Weder im Wohnzimmer, noch in der Küche war er zu finden. Da ich kein Handy bei mir hatte, suchte ich die Wohnung ab nach einem Haustelefon, doch anscheinend besaß er so etwas nicht. Leicht überkam mich ein unwohles Gefühl, ganz alleine hier zu sein ohne jemanden kontaktieren zu können. Als ich mich gerade auf den Weg nach draußen machen wollte und mir meine Schuhe anzog, hörte ich das Schloss in der Türe knacken. Wie versteinert stand ich da, ohne zu wissen wohin mit mir. Kurz bevor ich einfach wieder zurück laufen wollte, kam Leon herein spatziert mit einer Tüte im Arm.

"Du siehst aus, als hättest du einen Geist gesehen. Alles in Ordnung? Und warum hast du deine Schuhe an?"

"Als ich aufwachte, warst du weg und da ich kein Handy oder Telefon gefunden habe, wollte ich draußen noch einmal nachsehen, ob ich dich finden könnte. Aber das hat sich ja jetzt erledigt. Du warst einkaufen, wie ich sehe?"

Er nickte und ging weiter in die Küche.

"Ich wollte dich nicht aufwecken, da du gerade erst eingeschlafen bist und das ich einen Zettel schreiben könnte, ist mir erst später eingefallen. Tut mir leid. Ich bin es nicht gewohnt, dass jemand hier ist. Hast du hunger?"

"Ist schon in Ordnung. Du bist ja wieder hier. Und ja: Ich habe großen Hunger wenn du mich so fragst."

Ich half ihm beim auspacken des Einkaufes und wir entschieden uns für Hühnerbrust mit Sesam Kruste und Reis zu kochen. Es war eines meiner Lieblingsgerichte und er hatte sich es gemerkt. Leon griff nach einer Flasche Wein, bis er bemerkte, dass ich durch die Medikamente keinen Alkohol trinken sollte. So blieben wir einfach bei Wasser und Saft. Wow, als wären wir noch klein. 
Ich musste zugeben, er konnte wirklich gut kochen. Das Essen vor mir verschlang ich mit Genuss und erst jetzt bemerkte ich, wie sehr ich hunger hatte und holte mir eine zweite Portion. Es tat gut, wieder eine normale Nahrung zu sich zu nehmen, als Tiefkühl Pizzen oder das Essen aus der Cafeteria. 

Es war kurz vor Mitternacht und ich konnte immer noch nicht schlafen. Leon, der neben mir auf der Couch lag, welzte sich ständig hin und her, bis er ebenfalls den Kampf aufgab und mit mir weiter fern sah. Um diese Uhrzeit war das Fernsehprogramm einfach Schrott, doch wir zeppten durch jeden Kanal, bis wir bei einem Krimi stehen blieben. 

"Hast du deine Medikamente schon genommen?"

Ich nickte. Sonst würde ich die Kopfschmerzen nicht aushalten.

"Normalerweise kann ich immer schnell einschlafen, doch heute will es mir einfach nicht gelingen. Ich bin wahrscheinlich viel zu sehr von der hübschen Dame neben mir abgelenkt."

Leon hatte wieder seinen Grinser eingesetzt, der mich immer schwach machte. Wieso tat er mir das an? Wusste er überhaupt, was er da tat?

"Darf ich dir eine Frage stellen, Leon?"

Er setzte sich gerade hin und sah mich an. Ich nahm noch einmal tief Luft und suchte die richtigen Wörter, damit ich von Anfang an dahin stottere. 

"Wieso bin ich hier bei dir und nicht im Haupt Quartier? Es soll nicht rüber kommen, als wäre ich nicht froh bei dir zu sein, doch eigentlich sollte ich bei der B.S.A.A. sein. Oder Chris hätte sich einmal bei mir gemeldet, wie es sonst der Fall ist."

Leon sah zurück zum Fernseher, dachte nach, wie es mir sein Blick verriet. Dann stand er auf und drehte das Licht an. 

"Ich hatte Chris gewarnt. Er solle ein Auge auf dich werfen, dich niemals alleine lassen. Und was geschah? Ich musste dich da heraus holen, sonst wärst du jetzt tot! Du wirst da nicht mehr zurück gehen, Jane. Hörst du mich? Es ist viel zu gefährlich für dich bei diesen Leute. Ich bin schon zu lange in diesem Beruf unterwegs und ich sehe nur, wie einer nach dem anderen dort stirbt und so will ich dich verlieren." 

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