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Es war schon ungewöhnlich, Piers ohne seine Uniform und Ausrüstung zu sehen. Nun konnte man wirklich seinen durchtrainierten Körper sehen. Im grauen, eng anliegenden Shirt und Jogginghose saß er nun vor mir, mit einer Tasse Kaffee. Da ich morgen früh wieder raus muss, blieb ich bei meinem Kakao. Wir redeten über wirklich alles. Über das was vor der BSAA war und was wir uns für die Zukunft vorstellten. Er redete nicht viel über sich selbst oder über seine Familie, doch er hatte wahrscheinlich auch seinen Grund und deshalb wollte ich nicht nachhacken. 
Ich wollte mir gerade einen neue Tasse holen, als plötzlich der Captain neben uns stand. Er wolle schnell Piers sprechen. 

"Werden wir uns später noch sehen?"

fragte er mich, als er sich Richtung Türe bewegte.

"Nein, tut mir leid. Aber ich muss wirklich ziemlich früh morgen raus und ein paar Stunden Schlaf wären nicht schlecht. Gute Nacht, Piers!"

Antworte ich und ging in die Küche, um meine Tasse abzuwaschen. Finn, aus dem Alpha Team, kam zu mir und stellte mir noch ein Paar Fragen, wie es bei mir war nach der Ausbildung und in welchen Team ich aufgenommen worden bin. Ich schüttelte den Kopf und stellte fest, dass morgen noch die Besprechung ist, mit wem ich in Zukunft zusammen arbeiten werde. 
In meinem Zimmer angekommen, fiel ich sofort in mein Bett und schlief ohne langem herum wälzen ein.

- Nächster Morgen -

Topfit, in Uniform und meinen Waffen stand ich im Hof bereit und wartete mit den anderen auf den Captain. Chris kam mit Piers ein paar wenige Minuten später, redete kurz über das was ein gutes Team ausmacht und das wir uns alle gegenseitig helfen und respektieren sollen. Nun wurde ich aufgerufen um nun endlich zu einem Team zu gehören.

"Jane Smith. Herzlich Willkommen in meinem Team. Piers wird ihnen alles mitteilen, was unsere neue Mission betrifft. Und die anderen: Viel Glück und viel Erfolg."

Mein Herz setzte einen Schlag aus und fing plötzlich wie wild an zu schlagen. Ich werde also jeden Tag in unserer Mission mit Piers arbeiten. Und wenn schon? Er ist eben mein Kollege und nichts würde etwas daran ändern. Der Soldat ging mit mir zu dem Einsatzwagen, während er mir alles erklärte. Es habe schon wieder einen Anschlag gegeben und die Quelle, des Virus sei noch unbekannt. Wir würden uns sofort auf den Weg nach Spanien machen. Ich war leicht nervös, da es meine erste große Mission war und auch gleich im Ausland. Im Flugzeug verhielt ich mich still und starrte aus dem Fenster. Wir schwirrten tausend Fragen durch den Kopf. Wie würde es ausgehen? Werde ich überleben? Würde ich mich infizieren und dann auch zu einem Zombie werden? Ich schloss die Augen und versuchte, diese Gedanken wegzuwerfen, doch es wollte mir nicht gelingen. 

"Alles in Ordnung bei dir? Du siehst nervös aus."

Piers. Er hatte sich neben mich gesetzt und sah mich mit einem weichen Blick an. Ich nickte leicht und spielte mit meinen Fingern.

"Es gibt keinen Grund nervös zu sein. Wir alle stehen hinter dir und niemand wird dir etwas antun. Du wirst die meiste Zeit mit mir unterwegs sein und wir snipern einfach alles und jeden weg, der uns stört, okay?"

Seine braunen Augen fingen leicht zu strahlen an, als seine Mundwinkel nach oben gingen. Es war ansteckend und ich verlor meine Angst. Ich könne mich auf ihn verlassen. Wenn ich in Schwierigkeiten bin, würde er mir helfen. Wie damals, als er mir das Leben gerettet hatte. 

- 6 Stunden später ; Irgendwo in Spanien -

Wir liefen schon seit Stunden herum und sind immer noch ratlos, wer oder was die Quelle sein konnte. Es dürfte sich um ein neues Virus handeln, mit dem das Team noch nicht viel Erfahrungen hatten und das einzige was wir wussten: Kopfschuss alleine half bei denen nichts. Man muss sie verbrennen um endgültig seine Ruhe zu haben. Wie es schon vorhin gesagt wurde, ich war ständig nur bei Piers. Sobald die Situation brenzlig wurde, gab er mir den Mut und die Leichtigkeit um meinen Job richtig und genau auszuführen. 

"In zwei Stunden wird es stockdunkel sein und wir sitzen mitten in der Pampa fest. Haben wir immer noch keinen Funkkontakt zu den anderen, Jane?"

Ich schüttelte den Kopf, während ich mit dem Computer nach einem Signal suchte. Doch er hatte Recht, wir steckten mitten in der Pampa fest und es gab weit und breit nur ein paar Bäume und Felsen. Wir entschieden uns, nach einer Unterkunft zu suchen um nicht als Mitternachtssnack für die Zombies zu enden. 

"Na sieh einer an! Da vorne ist eine kleine Hütte. Wenn wir sie gründlich durchsuchen und sicher machen, können wir für die Nacht dort bleiben. Was denkst du?"

fragte Piers, als er mit der Hand auf einen kleinen Fleck in der Ferne zeigte. Ich nickte und legte einen Gang schneller ein, da es schon zu dämmern begann. 
Es handelte sich um eine kleine Jagdhütte, doch warum zur Hölle war die Mitten im Nirgendwo, wo es doch weit und breit nichts zum jagen gibt? 
Wir gingen mehrmals durch das Haus, drehten jeden Stuhl, jeden Schrank um, damit wir sicher sind, dass es hier sauber ist. Mit Brettern vor dem Fenster und den Tisch vor die Tür geschoben, setzten wir uns auf den Boden und genossen es einfach nur zu sitzen. Niemand sprach ein Wort, bis jemand gegen die Hausmauer klopfte und ich näher an Piers rutschte. Wir hielten beide unsere Waffen bereit, als es wieder ruhiger wurde. Mein Herz konnte sich kaum noch halten, nicht einmal, als mich mein Kollege wieder ansah und mehrmals wiederholte, dass es wieder vorbei ist. Er nahm mir die Sniper aus der Hand und drücke die Hände sanft nach unten. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich total verkrampft da saß und mich schon seit 10 Minuten nicht mehr bewegte. 

"Danke. Es geht schon wieder und tut mir leid, dass ich nicht so gehandelt habe wie es von mir erwartet wird."

"Chris ist nicht da und das ist deine erste richtige Mission. Und um ehrlich zu sein, ich hab auch nicht immer Spaß daran. Schon gar nicht wenn ich nichts sehe und ich nicht weiß, ob wir nun alleine sind oder nicht. Aber keine Sorge. Ich habe dir doch gesagt, dass ich dich beschützen werde."

Und zum zweiten Mal wurde ich rot wegen ihm und danke Herr, es war zu finster herinnen um es zu sehen. Ich bedankte mich mal wieder und fing zu gähnen an. Die Hitze und das viele gehen, die Angst und das Vesteckspiel - Das alles machte mir zu schaffen. Mir fielen die Augen zu und mein Kopf wurde schwerer, bis er an der Schulter von meinem Kollegen lag.


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