Kapitel 7: Lighthouse Beach

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Ich sitze gemütlich im Wohnzimmer und kraule Toffee zwischen den Ohren, als Elly zu mir gerannt kommt und schreit:
"Vivi! Vivi! Kommst du mit mir an den Strand?"
"Sorry Elly, geht nicht. Ich bin schon mit Ethan verabredet." ,sage ich wohl etwas zu laut, denn Dad steht im nächsten Moment mit verschränkten Armen und bösem Blick vor mir.

"Ich habe dir doch verboten diesen Jungen zu sehen! Viola! Du wirst ihn ab sofort nicht mehr treffen! ", bei jedem Wort wird er lauter, bis er mich anbrüllt.

"Dad! Ich kann selbst entscheiden mit wem ich mich treffe und mit wem nicht. Du hast mir in London schon alles verboten! Ich bin 18 Dad! Ich bin kein kleines Kind mehr, auf das du ständig aufpassen musst. Ich weiß inzwischen selbst was gut für mich ist und was nicht! Du sollst mich mein eigenes Leben leben lassen! Wann kapierst du das endlich?",schreie ich wutentbrannt zurück.

Dad ist geschockt und ich nutze die Chance. Ich renne an ihm vorbei, einfach raus und knalle die Türe hinter mir zu.
Meine Augen füllen sich mit Tränen und ich kann nicht mehr richtig sehen, da alles verschwommen ist.
Plötzlich bleibe ich irgendwo hängen und falle hin. Meine Hände und Knie sind leicht aufgeschürft und brennen. Wahrscheinlich ist sogar Sand in die Wunden gekommen.
So gut ich kann humple ich bis zu unserem Felsen und setze mich hin.

Irgendwann höre ich Schritte näher kommen.
"Viola was ist passiert? " Ich will antworten, aber bekomme kein Wort über die Lippen. Der Junge lässt sich hinter mir nieder. Als ich wieder anfange zu schluchzen, kommt er näher und ich lehne mich an ihn an. Sofort strömt mir Ethans bekannter Duft entgegen und meine Muskeln entspannen sich. Wir bleiben eine Weile wortlos sitzen bis Ethan die Stille unterbricht:

"Ich habe dir doch gestern vom Lighthouse Beach erzählt, willst du immernoch hin? "

Ich nicke und Ethan hilft mir auf. Hand in Hand laufen wir den Strand entlang bis wir an einem alten Leuchtturm ankommen.

"Da hinten gibt's die schönsten Muscheln. Sollen wir nach welchen tauchen?"fragt Ethan während er lächelnd auf eine Stelle im Meer zeigt.
Ich nicke, nehme seine Hand und folge ihm in das warme Wasser. Zusammen schwimmen wir eine Weile, dann taucht Ethan ab. In der Hoffnung eine Muschel zu finden folge ich ihm und tauche mit großen Arm Bewegungen nach unten, bis zum Grund.
Mit den Händen suche ich im Sand bis sie etwas streifen. Doch das Etwas ist keine Muschel, denn es umschlingt meine Finger und saugt sich an meiner Handfläche fest.
Vor lauter Schreck fiepse ich auf, doch es kommt nur ein Blubbern gefolgt von ein paar Luftblasen aus meinem Mund. Schnell schwimme ich an die Oberfläche, hole tief Luft und betrachte das komische Tier.
Auch Ethan kommt aus dem Wasser. Er schüttelt seinen Kopf und das Wasser spritzt von seinen nassen Haaren, dann bleibt sein Blick an mir hängen und fällt auf das was ich in der Hand halte.
Er lacht laut auf. "Ich sagte doch Muscheln und keine hilflosen Seesterne!"

Jetzt, als er es so sagt, erinnere ich mich wieder was das ist.
Jedoch... ist irgendwas anders an diesem Seestern.
Sind die normalerweise nicht rot?
Ich frage Ethan.

"Naja, hier sind sie eben weiß!" antwortet er grinsend, zieht den Seestern von meiner Hand und schmeißt ihn ein paar Meter weiter entfernt in das Wasser.

"He! Du kannst doch den Seestern nicht einfach ins Wasser werfen." rufe ich empört.

"Der gräbt sich schon wieder ein." sagt er lachend.

Ich verdehe die Augen und schwimme gemütlich zum Strand zurück. Dann lasse ich mich neben einer Palme auf dem Sand nieder.
Nach einer Weile kommt auch Ethan, er setzt sich neben mich und ich lege den Kopf auf seine Schulter.

Die Abendsonne spiegelt auf dem ruhigen Wasser und küsst den Horizont.
Ich bemerke Ethans Blick auf mir und drehe mich zu ihm um. Unsere Blicke treffen sich und seine schokoladenfarbenen Augen wandern langsam zu meinen Lippen und dann wieder hoch.
Er beugt sich zu mir hinunter, unsere Gesichter sind nur noch wenige Zentimeter von einander entfernt. Ich spüre seinen Atem auf meiner Haut. Er hält Inne als würde er mich um Erlaubnis bitten.
Jetzt kann ich den Abstand nicht mehr aushalten und mache den letzten Schritt. Unsere Lippen treffen sich und er erwidert sanft meinen Kuss.
Nur ganz kurz lösen wir uns von einander.

Ich schließe meine Augen, als er mich erneut küsst. Sein Geschmack ist unbeschreiblich und es raubt mir den Atem. Ein Feuerwerk scheint in mir zu explodieren und ein angenehmer Schauder fließt mir den Rücken hinunter. Das Kribbeln breitet sich in jeder Zelle meines Körpers aus und wir verschmelzen förmlich miteinander. In meinem Bauch flattert etwas, fühlt sich so Liebe an? Ethan legt nun seine Hände um meine Taille und ich presse mich näher an ihn. Wieder breitet sich diese wollige Wärme in mir aus und alles fühlt sich so vollkommen an, ja einfach perfekt.
Die Welt bleibt für mich einen Moment stehen und da sind nur wir beide. Ethan und Ich.
Ich verliere jegliches Zeitgefühl und habe keine Ahnung wie viele Minuten vergangen sind, als wir aufhören uns zu küssen. Wortlos gehen wir Hand in Hand zurück zu meinem Haus. Vielleicht ist das so eine Art von Telepathie, dass wir uns ohne zu sprechen verstehen.

Vor der Tür drückt er mir noch einen kleinen Zettel in die Hand, mit einem kurzen Blick erkenne ich, dass es sich um eine Telefonnummer handelt. Dann gibt er mir einen letzten Kuss auf den Mund und ich drehe mich um und wir gehen getrennte Wege. Am liebsten würde ich jetzt einfach bei Ethan bleiben.

Aber ich öffne die Türe.
Jetzt muss ich nur schnell in mein Zimmer ohne jemandem zu begegnen und erst recht nicht Dad, dann habe ich es geschafft. Fröhlich hüpfe ich die Treppe nach oben. Ich will gerade zu meinem Zimmer abbiegen, als ich meinen Vater im Flur entdecke. Er hat sich bedrohlich vor mir aufgebaut und schaut mich mit einem "Ich-Bringe-Dich-Gleich-Um" Blick an. Ich versuche mich an ihm vorbei zuwinden, aber er hält mich grob am Arm fest.
"Du hast dich mir widersetzt!",schreit er mich mit funkelnden Augen an.

"Dad ich..."

Seine Hand fliegt durch die Luft und landet mit voller Wucht auf meiner Wange. Jetzt schmerzen nicht nur mein Knie sondern auch die Wange. Entsetzt blicke ich zu ihm hoch und er schaut mich an als wäre ich Abschaum.

"Ich hatte dir ausdrücklich gesagt, du sollst dich von diesem...diesem...Ethan fernhalten!
Und jetzt siehst du was passiert wenn du mir nicht folgst! Das sind die Konsequenzen, junges Fräulein."

Er zieht mich in mein Zimmer und schleudert mich fast schon in den Raum.

"Morgen wirst du dich mit ihm treffen und ihm sagen, dass du nichts mehr mit ihm zu tun haben willst, sonst war das hier nur der Anfang!"

Ich lande hart auf dem Boden. Gerade als ich aufstehen möchte höre ich wie sich ein Schlüssel im Schloss umdreht.
Nein. Nein! Ich renne zu Tür und rüttele wie eine Verrückte an der Klinke.

"Dad! Das kannst du nicht machen! ",rufe ich durch die verriegelte Tür.

Keine Antwort. Schritte entfernen sich bis es ganz ruhig ist.

"Ich hasse dich!" schreie ich ihm hinterher.

Verzweifelt hämmere ich wie wild gegen die Tür, aber niemand hört mich. Irgendwann gebe ich es auf und lasse mich schlapp auf das Bett fallen.

Ich komme hier nicht raus. Aus dem Fenster klettern wäre reiner Selbstmord und die Tür ist fest verschlossen.

Ich bin gefangen. Eingesperrt.

Das auch noch von meinem eigenem Vater. Gerade war alles noch so Perfekt und nun zerbricht meine Welt.

Meine wundervolle Welt mit Ethan.

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Hallöchen,

es gab mal wieder Probleme mit Wattpad....das ganze Kapitel war gelöscht und wir mussten alles noch einmal schreiben.

Vielen Dank für so viele Views wir sind total begeistert.

Nun möchten wir, aber auch einmal unsere Ghostreader ansprechen: bitte gebt uns ein Feedback!

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Bis dann
Eure Ice Cream and Cupcake
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Seit ich in den Süden flogWo Geschichten leben. Entdecke jetzt