Chapter 2 ~ Daddys Eyes

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Der Tag neigt sich dem Ende zu. Die Jungs haben Amy scheinbar gut aufgenommen, auch wenn es für jeden einzelnen von uns, besonders für mich, echt ungewohnt ist ein Kind im Haus plötzlich zu haben.
Ich wühle im Koffer nach Kleidung für sie herum und ziehe einen hell rosanen Pyjama hervor. „So wollen wir dich mal umziehen", sage ich und sie hüpft lächelnd zu mir.
Ich schaue sie an und sie mich. Ihre Augen. Sie hat wirklich meine Augen. So blau wie die Tiefen eines Ozeans. 

Ich ziehe sie um und lege sie dann ins Bett. Aus dem Koffer hole ich noch ein Nachtlicht heraus, welches ich in die Steckdose stecke.
Sofort fliegen Schmetterlinge durchs Zimmer und werfen bunte Lichter an die Wände. „Hey hier leg die Decken neben das Bett", sagt Liam „Und die Kissen hier", fügt Harry hinzu. Ich lächele. „Ihr denkt ja echt an alles", sage ich. „Klar. Wir haben doch gesagt wir helfen dir", sagt Harry und so legen wir zu dritt, die Kissen und die Decken ums Bett herum, falls Amy nachts mal runter fallen sollte, fällt sie wenigstens weich.
„Musst ab jetzt echt aufpassen wie du schläfst, dass du nicht auf sie drauf rollst", sagt Harry. „Ist mir schon klar", entgegne ich.
„Gute Nacht Amy", sagt Harry lächelnd. „Nacht", sagt sie leise und lächelt auch. Ich muss ebenfalls lächeln, wenn ich sie sehe.
„Schlaf jetzt meine Kleine", sage ich. Ich lege mich neben sie und beginne sie zu streicheln. Sie schaut mich dabei an. Erst als sie einschläft, steige ich wieder aus dem Bett.

Unglaublich was für Gefühle sie in mir auslöst, dabei kenne ich sie doch nur wenige Stunden. Diese Gefühle erinnern mich so sehr an ihre Mutter...


Ich bin Vater...darauf komme ich nicht klar. Ich und Vater? „Jungs ich werde wahnsinnig", sage ich auf der Couch liegend und klatsche mir die Hände vors Gesicht.
„Iss was, dann geht es dir besser", höre ich Louis sagen und werfe ihm einen dementsprechenden Blick zu. „Sorry", murmelt er.
„Jungs es ist ein ernstes Thema. Nehmt Niall gefälligst auch ernst", wirft Harry ein. Unglaublich wie erwachsen er manchmal handeln kann und das als jüngster unter uns. „Danke Hazza", sage ich und Harry nickt. „Kein Ding Nialler", sagt er und klopft mir an die Schulter.
„Ich kann es einfach nicht fassen, dass ich Vater bin. Ich meine...Ich? Ist das nicht verrückt?", frage ich unsicher. „Es ist ehrlich gesagt mehr als verrückt. Aber es ist eben nun mal so, daran wirst du auch nichts ändern können. Und wie gesagt wir sind für dich da Niall. Denk immer daran du bist nicht allein", versichert mir Liam und zaubert mir somit ein Lächeln aufs Gesicht.
„Danke Jungs", sage ich. Ich bin echt dankbar für die vier, die lassen einen wirklich nie hängen. „Dafür sind Freunde da nicht?", lächelt mir Zayn zu und ich nicke.



Eine Woche ist seit dem vergangen. Bis auf Paul, der Amy akzeptiert, hält das restliche Management nicht viel davon. Eine lange Diskussion endete damit, dass ich mit Tränen voller Wut in den Augen die Manager sitzen ließ und einfach ging. Sie haben von mir verlangt Amy nach Mullingar zu bringen und bei meiner Mutter zu lassen, doch darauf gehe ich nicht ein, ich werde meine Tochter nicht her geben, wenn ich gesagt habe, dass ich mich um sie kümmere, dann mache ich dies auch, da gibt es kein wenn und aber!
Die Jungs halten ihr Wort, jeder der vier hilft mir mit Amy wo er nur kann. An sich läuft es mit dem Kind auch gar nicht schlecht, ich glaub ich stelle mich als Vater gar nicht so dumm an wie ich es mir Anfangs vorgestellt habe. Ich mein gut um Lux, welche die Tochter unserer Stylistin ist, habe ich mich auch schon oft gekümmert, aber nicht so extrem und ein eigenes Kind ist ja doch wieder was komplett anderes.

Die Internetforen und Zeitungen überschlagen sich, mein Bild ziert überall das Titelblatt. An den Fans und Paparazzi geht nichts vorbei und das Management kann es nicht zurück halten oder gar stoppen, so weiß nun jeder, dass ich plötzlich Vater bin.
Meine Eltern haben mit mir ein Stundenlanges Gespräch geführt, wo wir über die Kleine gesprochen haben, das war noch anstrengender als mit dem Management zu sprechen.
In nur wenigen Wochen startet unsere ‚Take me Home – Tour' durch London, danach folgt der Rest von Europa und anschließend die USA und am Ende Australien. Das Management sieht es als schwer an, dass ich mit dem Kind klar komme und dieser ganze Stress auf Tour wird mich nur noch zusätzlich belasten. Aber das ist mir egal! Ich werde das schon schaffen.


Es ist Wochenende und wir haben frei, gemeinsam mit Harry, der sich dazu bereit erklärt hat reise ich mit Amy nach Mullingar zu meinen Eltern. Heute sehen sie die Kleine zum ersten mal, ein wenig mulmig ist mir schon bei dem Gedanken.

Zwei Bodyguards begleiten uns, damit am Flughafen nichts passiert. Über Amy habe ich eine Jacke gelegt, ich verstecke sie nicht wirklich von der Öffentlichkeit, aber ich will sie schützen, diese ganzen bescheuerten Blitze der Paparazzi Kameras machen ihr Angst und als Vater ist es meine Aufgabe dafür zu sorgen, dass es ihr gut geht.
Wie schon erwartet werden wir von den Fotografen begrüßt. Amy drückt sich an mich und vergräbt ihr Gesicht in meiner Schulter.
Mühsam kämpfen wir uns durch, auch ein paar Fans sind aufgetaucht, sie wissen aber auch alles. „Niall bitte nur ein Autogramm", fleht ein weinendes Mädchen. Wütend über diese ganze Situation wende ich mich trotz allem an sie. Sie sind schließlich meine Fans und ihnen habe ich so einiges in meinem Leben zu verdanken.
Ich unterschreibe schnell und mache ein Foto mit ihr, immer bedacht darauf, dass Amy nach wie vor meinen vollen Schutz hat.
„Deine Kleine ist echt süß", sagt das Mädchen. „Dankeschön", sage ich mit einem Lächeln und begebe mich weiterhin mit Harry nach draußen.
Ein schwarzer Van erwartet uns direkt vor dem Flughafen, eigentlich wollte Greg uns holen, aber aufgrund von Amy mussten uns die Bodyguards begleiten, das Kind war mir einfach zu wichtig als das ich es freiwillig in Gefahr bringen würde. Meine größte Stütze neben Harry und der einzige der Manager der mich was Amy angeht wirklich versteht und gleichzeitig unser Bodyguard noch zusätzlich ist, Paul, begleitet mich ebenfalls und ich bin wirklich froh drum.



„Die hat ja wirklich deine Glotzen, da hast du nicht gelogen", lacht nur eine halbe Stunde später Greg, als Amy auf der Couch unseres Hauses sitzt und er sie betrachtet.
„Halt die Klappe", sage ich und boxe ihm in die Schulter. „Sag, wenn schon Augen", ermahne ich ihn. "Aber das Wort Klappe zu benutzen ist okay oder was?", entgegnet Greg und boxt mich zurück. „Hey keine Gewalt vor dem Kind", sagt Harry, der sich schon immer wie ein Dad in Anwesenheit von Kindern verhalten hat, deswegen kommt er auch mit Lux so super klar.
„Wow da hat das Familienbaby selbst ein Baby. Unglaublich", sagt Greg nun und kratzt sich am Hinterkopf.
„Könntet ihr auch mal was sagen?", frage ich nervös und betrachte nun meine Mom und meinen Stiefdad, wie sie da sitzen und nur das Kind ansehen, ohne etwas zu sagen.
„Ich bin fassungslos. Ich mein als du es am Telefon gesagt hast war es ja schon komisch, aber jetzt wo sie so vor mir sitzt, da ist es noch unrealistischer", sagt Mom.
Danke Mom große Hilfe, ehrlich. Mom atmet tief aus und seufzt. „Tja Niall was soll ich dazu sagen. Ich bin sprachlos", sagt sie dann und lächelt Amy kurz zu.
„Du bist mir ja nicht grad eine große Hilfe", lasse ich schließlich meinen Gedanken luft. „Was erwartest du denn von mir?", fragt sie.
„Keine Ahnung, irgendwelche Worte, irgendwas was typisch ist für eine Mom", sage ich und sie lacht leise auf. „Ah Niall", sagt sie und nimmt mich in den Arm.
„So ein Kind ist eine große Verantwortung, aber das Thema hatten wir ja bereits. Aber ich glaube an dich. Ich denke, dass du es schon auf die Reihe kriegen wirst", lächelt sie.
„Danke das hört sich schon besser an", sage ich schmunzelnd und Harry lacht. Auch Amy lacht, obwohl sie sicherlich nicht im Entferntesten versteht, worum es geht.
„Hi Amy, ich bin Onkel Greg. Oonkeeel Greeg.", sagt er und zieht die Buchstaben nur so dahin. „Greg sie ist nicht zurück geblieben!", sage ich leicht genervt.
Denise, Gregs Verlobte lacht. „Du bist echt unmöglich", sagt sie Kopfschüttelnd. Greg lacht nun auch. „Ich denke sie hat Hunger, haben wir was da?", frage ich.
„Na wenn wir nichts hätten, dann hätten wir ein Problem", lacht Mom. „Wir haben extra eingekauft, weil wir ja wussten, dass du kommst", meint Greg lachend.
„Sag mal hast du heute einen Clown gefrühstückt oder macht es dir einfach nur Spaß mich zu ärgern?", frage ich an meinen älteren Bruder gerichtet. „Na ist doch wahr, Mom sag es ihm", sagt er.
„Du bist schlimmer als ein Kleinkind und dabei bist du der ältere von uns Beiden", sage ich. „Gar nicht wahr", entgegnet er.
„Greg und Niall! Sind wir hier im Kindergarten oder was? Meine Güte ihr seid schlimmer als Babys", schimpft Denise und verlässt die Stube, um zu Mom in die Küche zu gehen.
„Alles okay mit ihr? Sie war doch noch eben voll gut drauf", stellt Harry erschrocken fest. Ich lache. „Sie ist schwanger", lasse ich die Bombe platzen . „Was ihr werdet Eltern?", fragt Harry überrascht an Greg gerichtet und dieser nickt.
"Warum hast du uns nichts gesagt?", fragt Harry, woraufhin ich nur mit den Schultern zucke. "Ich habe es irgendwie mit der ganzen Sache um Amy rum verdrängt, ich weiß es selbst erst seit einer Woche."
„Ich glaub es immer noch nicht, dass du Vater bist und das auch noch bevor ich es geworden bin", sagt Greg.


Das Wochenende fliegt schneller an uns vorbei als man schauen kann. Jetzt habe ich neben den Tourvorbereitungen noch die Aufgabe eine Trauzeugenrede zu schreiben. Denn ich wurde offiziell gefragt, ob ich Greg sein Trauzeuge werden möchte und ich habe natürlich ja gesagt. Denise und Greg wollen Ende März heiraten, das wird was werden.


Am Abend kommen wir wieder in London an und werden von den Bodyguards die, während ich samt Kind und Harry bei meinen Eltern war, in einem Hotel übernachtet haben, nach Hause begleitet.

„Wir sind wieder da", ruft Harry in die Bude hinein, nachdem er aufgeschlossen hat. Amy weint. „Harry du Depp, sie war kurz davor ein zu schlafen", schimpfe ich. „Oh tut mir leid", sagt er schuldbewusst und ich seufze.
Irgendwie fühle ich mich leicht ausgelaugt, so ein Kind zu haben ist doch nicht so einfach wie man es sich zunächst denkt.
„Leg dich schlafen, ich kümmere mich um sie", sagt Harry und nimmt Amy an sich. Zum Glück hat sie sich recht schnell an die Jungs gewöhnt. „Danke", sage ich und gähne, während ich ihm meine Tochter in die Arme drücke.
„Bin ja auch Schuld daran, dass sie jetzt weint", sagt er schief lächelnd und fängt sie an im Arm hin und her zu wiegen.
Noch während ich die Treppe hinauf steige, hat Amy aufgehört zu weinen. Harry hat echt ein Händchen für kleine Kinder, das merkt man immer wieder...

Plötzlich VaterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt