„Windeln im Anflug.“, rufe ich und werfe die Packung Windeln in den Einkaufswagen, den Harry schiebt. Dieser lacht als diese darin landet.
„Einkaufen für Amy ist echt anstrengend.“, seufze ich, während wir nun vor den Babygläschen stehen, die Amy zum Frühstück und ab und an zu Abend noch isst.
„Kauf ihr das hier mit Banane.“, grinst Harry. „Solange du es nicht auffrisst.“, necke ich ihn und Harry schubst mich leicht.
Ich nehme zwei mit Obst und zwei mit Gemüse, ehe wir weiter laufen. Dort kaufen wir noch Joghurt und anschließend auch noch Sachen für uns.
„Man leben wir ungesund.“, stellt Harry fest als wir die Menge an Chipspackungen und sämtlichem anderen ungesunden Zeug an der Kasse betrachten. „Joa. Sieht so aus.“, lache ich.
Grade packen wir das Zeug in Harry seinen Rangerover als ich ein Mädchen erblicke, welches den Laden von neben an verlässt.
Das gibt es doch nicht…ist sie das? Sie sieht anders aus. Die Schokobraunen Haare sind jetzt eher Kupfer, aber das ist sie definitiv. Auch wenn sie älter geworden ist, an ihrem Profil würde ich sie trotz allem unter tausenden Frauen erkennen!
Für einen kurzen Moment treffen sich unsere Blicke und als ich das dunkle blau ihrer Augen sehe, weiß ich dass ich recht habe, das ist sie. Zoe!
Erschrocken schaut sie mich an und als sie mich erkennt, rennt sie einfach los. „Die will mich doch verarschen.“, sage ich. „Was?“, fragt Harry verwirrt. „Eh, fahr schon mal Heim, ich komm nach, kümmere dich solange um Amy mit den anderen.“, rufe ich ihm zu, während ich schon los gerannt bin. „Was? Sag mal bist du bescheuert? Wo willst du hin Niall? NIALL!“, schreit er mir nach, doch ich ignoriere ihn.
Es dauert nicht lange, da habe ich Zoe wieder im Visier. Panisch blickt sie nach hinten und scheint jetzt schneller zu rennen. Das gibt es doch nicht.
Aber irgendwann biegt sie in eine Gasse ein, scheinbar völlig Ahnungslos darüber, wo diese überhaupt hinführt. Ich jedoch weiß ganz genau wo sie hinführt, nämlich in eine Sackgasse.
Ich verlangsame bereits meine Schritte und schreite ihr nun nur noch ihr hinter her. Man ist sie schnell, ist ja unglaublich. Ich bin mittlerweile auch echt aus der Puste und meine Lungen brennen auch leicht, von dem vielen durch den Mund atmen.
„Scheiße.“, höre ich sie verzweifelt sagen und sich schweratmend zu mir umdrehen. „Schön, dass diese Verfolgungsjagd auch mal ein Ende findet.“, sage ich.
„Was willst du Niall?“, fragt sie und atmet immer noch sehr schwer. „Willst du mich völlig verarschen? Du fragst mich, was ich will? Warum läufst du von mir weg wie eine Irre?“, frage ich. Sie senkt den Blick zu Boden. Immer noch so schön wie damals…doch daran darf ich jetzt nicht denken.
„Was tust du überhaupt hier?“, frage ich. Sie blickt mich wieder an. „Ich…ich bin wegen Amy hier.“, sagt sie leise.
„Ich weiß. Mrs. Leighton hat mich bereits aufgeklärt. Wieso frage ich überhaupt.“, sage ich nun mit einem etwas ruhigeren Ton. Zoe nickt.
„Können wir mal reden? Ich meine in Ruhe reden?“, frage ich. „Ich weiß nicht Niall…“, beginnt sie, doch ich unterbreche sie. „Findest du nicht, dass du es mir nach allem was passiert ist irgendwie schuldig bist?“, frage ich. „Ja womöglich hast du recht.“, sagt sie und zittert leicht, während sie sich eine Haarsträhne hinters Ohr streicht.
„Versprichst du mir nicht wieder weg zu laufen?“, frage ich. Zoe nickt. „Okay. Gehen wir in irgendein Café oder so.“, schlage ich vor und sie nickt erneut.
Wortlos laufen wir die Gasse wieder zurück und biegen dann rechts ab. Schweigend laufen wir die Straßen entlang, bis wir an einem kleinen Café Halt machen und hinein gehen.
Wir bestellen uns was zu trinken und Zoe zieht ihre Jacke aus. Sie sieht gut aus. Besser als je zuvor. Sie ist älter geworden und noch weiblicher. Das junge Mädchen von damals entwickelt sich langsam zu einer jungen Frau.
„Also. Ich will, dass du mir jetzt die ganze Wahrheit erzählst, was da Ganze damit auf sich hat.“, sage ich.
„Ich weiß überhaupt nicht wo ich anfangen soll.“, sagt sie und knetet ihre Finger zusammen. „Versuch es einfach irgendwie. Ich glaube ich habe ein Recht darauf zu wissen, warum Amy mit einem mal bei mir gelandet ist, den Grund, warum du sie mir verschwiegen hast, kenne ich ja bereits aber warum musstest du sie wirklich abgeben und vor allem warum bist du jetzt wieder hier um sie mir weg zu nehmen? Du machst grad echt alles kaputt.“, sage ich und kann nicht verhindern, dass ich dabei wütend werde.
„Ich weiß.“, sagt sie. „Wenn du es weißt, dann wäre es vielleicht besser, wenn du wieder gehst.“, sage ich. Ich weiß ich bin gemein, aber wenn es um Amy geht, dann kenne ich keine Grenzen.
„Ich kann verstehen, dass du wütend bist und ich hätte es dir mit Amy auch gar nicht erst gesagt, aber ich hatte keine andere Wahl.“, sagte sie. Gespannt sah ich sie an. „Du erinnerst dich vielleicht noch an meinen Vater?“, fragt sie. „Diesen Schläger?“, frage ich. Zoe nickt. „Was ist mit dem?“, hacke ich nach. „Naja er hat ja damals schon viel getrunken, also zu Anfang unserer Beziehung. Nachdem du mich verlassen hast, habe ich einen Monat später bemerkt, dass ich schwanger bin. Kurz darauf hatte ich die Schule abgebrochen und bin zurück nach Bristol gekehrt, zu meinem Vater. Als er erfahren hat, dass ich schwanger bin, ist er völlig durchgedreht. Erst dachte ich, dass er mich wieder schlagen würde, so wie immer, wenn er ausrastete. Aber er tat es nicht. Zu meinem Glück hielt er sich zurück. Allerdings war ich von vorne rein komplett auf mich allein gestellt, Dad hat angefangen noch mehr zu trinken. Oft war er auch Nächtelang nicht zu Hause. Es wurde immer schlimmer mit ihm. In der Zeit habe ich mich immer um den Haushalt gekümmert, doch als ich im siebten Monat war, wurde es etwas schwer, als schwangere ist es eben nicht so einfach, weißt du? Naja jedenfalls ist in den letzten Monaten der Haushalt eine reine Katastrophe gewesen. An jenem Morgen, in der meine Wehen eingesetzt hatten, war Dad nicht mal in der Lage mich ins Krankenhaus zu fahren, er schlief völlig besoffen auf der Couch und regte sich nicht einmal als ich ihn verzweifelt unter Schmerzen weckte. Panisch bin ich daraufhin zu den Nachbarn gelaufen, woraufhin mein Nachbar mich dann ins Krankenhaus fuhr. Dort hatte man sich mir angenommen und sich um mich gekümmert. Am Nachmittag kam dann Amy auf die Welt.
Danach ging Chaos erst los, kaum war ich aus dem Krankenhaus draußen, kam das Jugendamt herein geschnallt, ich war doch grade mal sechzehn und Dad eben nun mal keine große Hilfe. Sie drohten mir Amy weg zu nehmen, wenn sie weiter unter solchen Umständen aufwachsen sollte, also entschied ich mich dazu mit Amy in ein Mutter-Kind-Heim zu ziehen, weg von Dad, weg von der Gewalt die von ihm ausging und weg von dem ganzen Gestank aus Zigaretten und Alkohol. Die ersten Monate ging es mir dort echt scheiße, aber dann lernte ich Jenna kennen und durch sie lernte ich den Bruder ihres Freundes kennen, Cody. Als Amy neun Monate war zog ich mit ihr in eine Wohnung, sobald sie sieben Monate war hatte ich mir einen Job gesucht und auch einen gefunden, der relativ gut bezahlt wurde, Cody half mir auch, zuerst wollte er mit mir zusammen ziehen, aber ich lehnte ab. Meine zwei Zimmer Wohnung reichte mir in dem Moment und ich weiß nicht wieso, aber ich wollte einfach nicht, dass Amy sich all zu sehr an ihn gewöhnt. Ich wollte für sie keinen Vaterersatz oder etwas dergleichen finden, schließlich bist du der Vater und warst es schon immer gewesen. Jedenfalls war es dann so, dass mit Cody alles gut lief, generell lief mein Leben gut. Ich hatte zwar Amy etwas zu früh in die Kinderkrippe gesteckt, aber mir blieb einfach keine Wahl, ich musste es tun. Doch als Amy etwa elf Monate war begann sich Cody zu verändern. Er warf mir vor, dass ich kaum Zeit für ihn hätte und nur noch am Arbeiten war und damit beschäftigt Mutter zu sein. Er sagte ich hätte kaum noch Zeit für ihn, weswegen wir uns oft stritten. Amy hat es immer mit bekommen und das wollte ich ihr nicht antun, deshalb trennte ich mich von ihm. Aber damit war es nicht getan, Cody sah es nicht ein, dass ich mich von ihm getrennt hatte, er war völlig außer sich. Dauernd terrorisierte er mich, klingelte nachts an die Tür, rief an, schrieb mir SMS und so weiter. Ich hatte irgendwann meine Nummer geändert, daraufhin hatte er angefangen Briefe zu schreiben. Oft lauerte er mir auch an irgendwelchen Ecken auf, es machte mich Wahnsinnig. Ich hatte ihn sogar angezeigt, aber die Polizei meinte, solange er nichts Gravierendes machen würde, könnten sie nichts tun. Sie hatten ihn zwar wegen Ruhestörung verwarnt, aber das hielt ihn nicht davon ab weiter zu machen. Kurz vor Amys ersten Geburtstag hatte ich meine sieben Sachen zusammen gepackt und war aus der Wohnung geflüchtet. Ich bin zurück zu Dad. Zur Arbeit und in die Kita konnte ich auch mit der U-Bahn von dort aus fahren und Cody wusste auch nicht wo Dad wohnt. Zurück bei Dad war das mit dem Chaos aber noch lange nicht vorbei. Damit Amy nicht in diesem Gestank und Durcheinander aufwachsen musste, hatte ich die komplette Bude auf den Kopf gestellt. Zwei Wochen hatte es mich gekostet alles so sauber wie möglich zu kriegen. Dad lag in der Zeit nur auf der Couch herum und hatte rum genörgelt. Ich hatte versucht ihn dazu zu bringen mit dem Trinken aufzuhören, hatte ihm von meinen Problemen erzählt, doch er wollte es nicht hören, wir stritten uns jeden Tag und Amy hat das alles mit ansehen müssen.
Für Amy selbst interessierte er sich null, nannte sie nerviges Balg und sagte sie sei eine Plage, ich solle sie doch ihrem berühmten und reichen Vater geben, der wüsste mehr mit ihr anzufangen als wir! In der Nacht hatte Amy oft geweint, weswegen ich ihr euer Album immer vorgespielt hatte und bei deiner Stimme hatte ich ihr immer gesagt, dass du Niall bist.“, sagt sie lächelnd und unterbricht kurz, ehe sie weiter spricht.
„Die wenigen Wochen nach ihrem Geburtstag wurde alles jedoch richtig schlimm. Ich hatte Überstunden und musste Amy mit auf die Arbeit bringen, weil sie ja nicht die ganze Zeit im Kindergarten bleiben konnte und mein Vater sich ja keinesfalls um sie kümmern wollte, das hat meinem Chef aber nicht gepasst, deswegen hat er mich dann einfach mal so gefeuert. Damit war ich völlig am Ende. Wie sollte ich denn Amy jetzt noch ernähren? Ich verkaufte meine Wohnung samt Möbeln, doch auch das brachte mir nicht sehr viel mehr Geld ein, um ein Leben für uns Beide aufzubauen brauchte ich einfach mehr. In einer Nacht und Nebel Aktion habe ich dann meine und ihre Sachen zusammen gepackt und bin nach London gefahren. Aus Zeitungen und so wusste ich, dass du dort lebst. Du warst die einzige Person an die ich mich noch wenden konnte und wo ich wusste, dass Amy gut aufgehoben sein würde, wo das Leben nicht völlig aus den Fingern rinnt und wo man nicht weiß was der Morgen bringt. Ich wand mich an das Jugendamt und sie versprachen mir zu helfen. Ich war echt verzweifelt und es hat so weh getan sie weg zu geben, aber ich wusste, dass es für sie eben nun mal zu dem Zeitpunkt das Beste war.“, erzählt sie nun unter Tränen.
Mein Herz zieht sich zusammen. Es tut weh sie so zu sehen und es ist auch Schmerzhaft zu hören wie die ganzen Dinge in der Vergangenheit abgelaufen sind.
„Vor wenigen Monaten ist mein Vater dann an seinem Alkohol gestorben, ich habe das Haus verkauft und hab nun so viel Geld, auch Dank dem Erbe das meine Eltern mir hinterlassen haben, dass ich mir zunächst eine Wohnung und alles leisten könnte. Im Moment lebe ich noch in einem Hostel, aber ich hatte schon in den letzten Tagen ein paar Wohnungsbesichtigungen, ich denke, dass ich sehr bald was finden werde, um Bewerbungen kümmere ich mich auch schon. Ich will mein Leben wieder so aufbauen wie es war und ich will meine Tochter zurück.“, sagt sie.
Ich überlege kurz und versuch die richtigen Worte zu finden, ohne, dass ich sie verletze oder anmeckere. „Hör zu Zoe, ich kann dich voll verstehen und es tut mir auch leid, dass in deinem Leben die letzten Jahre alles schief gelaufen ist, aber Amy geht es jetzt so gut. Sie ist in einer guten Umgebung, willst du sie da echt wieder heraus reißen? Ich hab mein Zimmer für sie umbauen lassen, die Jungs kümmern sich ebenso wie ich total rührend um sie. Wir lieben alle Amy, aber besonders ich liebe sie und ich werde sie dir nicht einfach so wieder geben können.“, sage ich. Zoe lacht leise auf. „Und ich? Meinst du ich liebe meine Tochter nicht? Amy ist mein ein und alles gewesen, während du mich damals sitzen gelassen hast, hab ich mich um sie gekümmert, du hast dich ja nicht ein mal gemeldet! Und deine Nummer, die hast du schon gleich nach unserer Trennung geändert, weil ich dich nämlich versucht hatte anzurufen, um noch einmal deine Stimme zu hören. All die Jahre habe ich gehofft, dass eines Tages alles wieder gut werden würde, dass wenn ich dich wieder sehe, dass du vielleicht wieder Gefühle für mich haben könntest, so wie ich sie für dich habe. Ich habe dich nie aufgehört zu lieben, nicht mal Cody, keiner konnte dich jemals ersetzen. Keiner konnte jemals dieses Gefühl ersetzen was ich einst bei dir gespürt hatte.“, sagt sie weinen und vergräbt ihr Gesicht in den Händen. Ein paar Leute schauen zu uns. „Was?“, frage ich etwas genervt, so dass sich alle gleich wieder weg drehen.
„Zoe.“, sage ich dann leise und greife nach ihren Händen. „Schau mich an.“, bitte ich sie, doch sie schüttelt den Kopf. „Komm schon.“, sage ich. Zoe befreit sich aus meinem Griff und wischt sich dann die Tränen weg.
„Was?“, fragt sie leise. „Liebst du mich wirklich immer noch?“, frage ich. „Ist es jetzt echt der passende Zeitpunkt darüber zu reden?“, fragt sie skeptisch. „Ich will es wissen.“, sage ich. „Ich…Niall…ich…“, stottert sie herum, doch in dem Moment haben mich schon meine Gefühle längst übermahnt und ich beuge mich zu ihr über den Tisch hinweg, um sie zu küssen.
Zuerst ist sie verwirrt und starrt mich entsetzt an, doch sie löst sich nicht von mir, stattdessen entspannt sie sich etwas und erwidert meinen Kuss.
„Niall was soll das?“, fragt sie als wir uns lösen. Ich setze mich wieder zurück auf meinen Platz. „Wenn du denkst, dass du mich damit aus dem Konzept bringen kannst, dann kannst du es vergessen, ich werde Amy zu mir nehmen! Versuch es erst gar nicht. Ich glaub es wäre besser, wenn ich jetzt gehe.“, sagt sie und greift zu ihrer Tasche.
„Warte. warte bitte. Lass es mich dir erklären okay?“, frage ich. Zoe seufzt und legt ihre Tasche wieder zur Seite.
„Ich hab die letzte Zeit viel an dich gedacht und auch viel über uns nachgedacht. Mich an unsere damalige Beziehung erinnert. Ich hab immer noch Gefühle für dich Zoe und wenn ich dich jetzt so sehe, dann kommt wieder alles hoch. Ja ich weiß ich hab meine Karriere dir vor gezogen und es war echt dumm von mir dich gehen zu lassen. Wir hätten es bestimmt gemeinsam geschafft. Ich war einfach nur dumm und jung und hab mich viel zu sehr von anderen beeinflussen lassen.“, erkläre ich und fahre mir durchs Haar.
„Was willst du mir damit sagen Niall?“, fragt sie verwirrt. „Ich will dir damit sagen, dass wir es vielleicht gemeinsam versuchen sollten. Ich mein du liebst mich immer noch, ich liebe dich auch noch und für Amy wäre es doch besser, wenn wir zusammen für sie da sind nicht?“, frage ich. „Ganz ehrlich Niall? Du überrumpelst mich grad völlig. Dein plötzliches Liebesgeständnis und all das. Das ist echt zu viel für mich auf einmal.“, sagt sie.
„Ich weiß. Du bist jetzt total überfordert, aber bitte gib mir doch die Chance. Ich will nicht noch mal die gleichen Fehler machen. Ich will für Amy da sein und auch für dich. Du kannst doch bei mir einziehen.“, schlage ich vor. „Wohnst du nicht mit den anderen zusammen?“, fragt sie. „Doch aber Zayn zieht bald aus, er will mit Perrie zusammen ziehen, dann können wir vielleicht sein Zimmer umbauen zu einem Kinderzimmer für Amy oder wir suchen uns auch ein Haus und jetzt sag nicht du hast das Geld nicht und so was. Ich hab es und ich will all das jetzt richtig machen was ich damals falsch gemacht habe. Gib mir bitte diese Chance. Bitte. Du weißt, dass wir es gemeinsam schaffen können. Ich bin älter geworden Zoe, ich verstehe jetzt mehr und weiß was es heißt Verantwortung zu haben, bitte glaub mir.“, sage ich.
Zoe wischt sich eine neue aufkommende Träne weg. „Vertrau mir. Ich lass dich nicht noch mal fallen.“, verspreche ich ihr und halte ihr meine Hand hin, wo sie etwas zögernd ihre hinein legt. „Ab jetzt wird alles besser Zoe, versprochen.“, sage ich und schließe die Finger um ihre Hand. Zoe lächelt leicht. Ich weiß sie ist skeptisch und ich weiß auch, dass ich damit vielleicht übertreibe, dass es alles zu schnell ist, aber die Panik alles zu verlieren was mir wichtig ist, ist einfach zu groß. Ich will, dass Amy bei mir bleibt, ich kann sie nicht weg geben und jetzt wo ich Zoe wieder haben kann, warum sollte ich sie ein zweites mal gehen lassen? Man macht Fehler im Leben, aber man sollte auch daraus lernen und ich will aus dem was ich falsch gemacht habe, lernen.
Gemeinsam verlassen wir das Café und fahren zur Villa. Zoe ist nervös, aber ich hab ihr Vorgeschlagen mit in die Villa zu kommen und Amy jetzt schon zu sehen, dass sie nicht noch ewig warten muss. „Sie wird mich bestimmt nicht wieder erkennen.“, sagt Zoe. „Doch. Ich mein sie ist zwar noch klein, aber sie wird sich bestimmt schon noch irgendwie an dich erinnern.“, sage ich und streiche ihr beruhigend über die Hand.
An der Villa angekommen bezahle ich das Taxi und steige mit ihr aus. Als wir zur Tür laufen greife ich erneut nach ihrer Hand. „Es wird alles gut.“, versichere ich ihr und sie lächelt mich an. Dann öffne ich die Tür.
„Niall bist du das?“, brüllt Harry mir aus dem Wohnzimmer zu. „Ja.“, rufe ich. „Daddyyyy.“, ruft Amy und ich höre ihre Kinderfüße bereits über den Boden traben. Zoe schaut mich mit großen Augen an, richtet dann jedoch ihren Blick auf Amy, die so eben in den Flur gerannt kommt.
Erst grinst sie erfreut, doch dann bleibt sie abrupt stehen und blickt etwas verwundert zu Zoe. „Niall, Alter. Was sollte der scheiß vorhin, warum bist du…“, Harry der sich eben noch aufgeregt hat, bricht seinen Satz ab als auch er im Flur ankommt und Zoe entdeckt.
Verwirrt blickt er uns Beide an. Zoe hat sich währenddessen von meiner Hand gelöst und sich auf den Boden gekniet. „Hey mein Schatz.“, sagt sie lächelnd. Amy geht langsam auf sie zu. „Deine Mummy ist wieder da.“, sagt sie leise. „Mummy?“, fragt Amy und läuft in ihre Arme hinein. Zoe drückt Amy fest an sich, während ihr wieder die Tränen über die Wangen laufen.
Auch mir kommen die Tränen, doch ich wische sie schnell weg und schiebe Harry aus dem Flur ins Wohnzimmer.
„Was tust sie denn hier?“, fragt Harry irritiert. „Ich musste sie einfach mit bringen. Sie hat ein Recht darauf Amy wieder zu sehen.“, erkläre ich. „Also bist du wegen ihr vorhin abgehauen?“, fragt er. Ich nicke. „Und nun? Wie geht es weiter?“, fragt er. Ich zucke die Schultern. „Ich hab gedacht, dass sie vielleicht erstmal hier einziehen kann.“, sage ich. Harry atmet tief aus. „Naja Zayn will ja eh ausziehen, vielleicht werden die anderen ja nichts dagegen haben. Aber seid ihr jetzt wieder zusammen oder wie?“, fragt er. Ich zucke erneut die Schultern. „Ich denke ja. Also Gefühle haben wir immerhin noch Beide füreinander.“, erkläre ich. „Das…ich hab keine Worte, das ist grad etwas krass.“, sagt Harry und ich nicke. „Für mich doch auch.“, sage ich.
Zoe betritt mit Amy auf dem Arm das Wohnzimmer. „Hey Amy, ist die Mummy wieder da ja?“, frage ich und fahre ihr über die Wange. Amy nickt grinsend. „Mummy.“, sagt sie und kuschelt sich an Zoe. Ich lächele. „Ich komm gleich wieder, schreib den anderen die sollen heim kommen und dass ich mit ihnen reden muss.“, sage ich an Harry gerichtet und führe Zoe hinaus.
Ich bringe sie hinauf in mein Zimmer und zeige ihr erstmal was ich alles für Amy gemacht hab. Zoe ist beeindruckt. „Ich hätte echt nicht gedacht, dass du deinen Vaterpflichten so gut nach gehen wirst.“, sagt sie und setzt sich mit Amy aufs Bett. „Tja siehst du mal.“, grinse ich. „Was sagt Mrs. Leighton?“, fragt sie nach. „Sie ist eigentlich ganz zufrieden. Anfangs hat sie rumgemeckert, dass ich kein Kinderbett und so habe und sich beschwert, dass ich Amy mit auf Tour nehmen wollte, aber es hat alles eigentlich ganz gut funktioniert. Mein Management war zwischendurch mal genervt, weil es mit Amy nun auch nicht so einfach ist, aber das ist mir egal. Die Jungs und ihre Freundinnen haben mir ganz gut geholfen, von daher bin ich der Meinung, dass es alles relativ einbahnfrei gelaufen ist.“, sage ich und Zoe lächelt. „Das freut mich zu hören.“, sagt sie. Ich nicke. „Meinst du wir können es echt noch mal versuchen?“, fragt sie. „Klar. Es wäre echt schön.“, sage ich und Zoe lächelt erneut. Danach atmet sie tief aus und nickt. „Okay. Versuchen wir es. Für Amy.“, sagt sie und schaut auf unsere Tochter. „Für uns alle.“, sage ich und gebe ihr einen Kuss ins Haar, ehe ich Amy auch einen Kuss auf der Wange hinterlasse.
„Niall komm runter.“, höre ich Harry rufen. „Komm mit.“, sage ich und gehe mit ihnen nach unten. Unten angekommen sind alle fünf Jungs da und Perrie mit Eleanor ebenso. „Hey.“, sage ich in die Runde und betrete mit meiner Freundin…man ist es merkwürdig sie wieder zur Freundin zu haben und Tochter das Wohnzimmer.
„Leute ihr kennt sicher noch Zoe.“, sage ich und Louis, Liam und Zayn schauen perplex drein. „Hi.“, sagt Zoe etwas verlegen.
„Hi.“, sagt Liam, der als erster aus seiner Starre erwacht. „Du siehst voll anders aus.“, stellt nun Louis fest und ich verdrehe die Augen. „Louis.“, sage ich grinsend und schüttele den Kopf. Er lacht. „Ist doch so.“, sagt er und grinst nun auch.
Ich erkläre den Jungs die Situation und zu meinem Glück zeigen sie mir wieder ihr vollstes Verständnis. Die Mädels haben sich sogleich Zoe gekrallt und fragen sie über alle möglichen Dinge, ehe sie in ihre typischen Frauengespräche abdriften. Ich schwöre, ich werde Frauen nie verstehen! Zum Glück ist Amy noch so klein und nicht ganz so kompliziert wie die Hühner im Wohnzimmer da.
„Jetzt kann es ja alles nur noch besser werden hm?“, fragt mich Zayn als ich in der Küche an der Theke lehne. Lächelnd nicke ich. „Ja. Ab jetzt wird hoffentlich alles gut.“, sage ich und trinke mein Glas Cola leer…
Es ist Mittwoch als ich mich samt Zoe zum Jugendamt begebe. „Die wird sicher Augen machen, wenn sie uns Beide zusammen sieht.“, grinse ich und Zoe lächelt. Gestern ist Zoe offiziell aus dem Hostel rausgezogen und bei mir eingezogen. Das Jugendamt weiß bis jetzt von nichts.
Gemeinsam betreten wir den Raum. Mrs. Leighton schaut uns Zwei etwas verwirrt an als wir uns ihr gegenüber setzen.
„Guten Tag Miss Houston.“, sagt sie und reicht Zoe ihre Hand, ehe sie sich an mich wendet. „Mister Horan.“, ich drücke ihr die Hand.
„So es geht heute um Amy. Aber wie ich sehe haben sie sich schon vorher getroffen oder wie?“, fragt sie, nach wie vor verwirrt. Ich lächele. „Zoe und ich haben uns ausgesprochen. Amy bleibt bei mir in der Villa und Zoe ebenso. Wir belassen die Situation jetzt so wie sie ist zunächst und überlegen uns dann ab August, wenn ich und meine Band die USA Tour hinter uns haben, ob wir in ein eigenes Haus ziehen.“, erkläre ich.
„Nun das sind ja große Pläne und vor allem sehr überraschend. Miss Houston haben sie nicht noch neulich gesagt, dass sie sich eine Wohnung suchen möchten und dann Amy wieder zu sich nehmen?“, fragt sie. „Nun ja in den letzten drei Tagen hat sich die Situation etwas geändert. Niall, also Mister Horan und ich haben uns zufällig vorher getroffen, dabei ist es zu einem Gespräch gekommen und wir haben für uns diese Lösung gefunden. Ich denke sie ist für Amy auch viel besser.“, erklärt Zoe.
„Nun ich weiß nicht so recht. So eine Beziehung die so plötzlich kommt, kann auch viele Probleme mit sich bringen. Sie haben sich doch Jahrelang nichts zu sagen gehabt, meinen sie nicht, dass sie sich da öfter streiten würden?“, fragt Mrs. Leighton nach.
„Ich denke nicht, dass es daran scheitern sollte. Sie haben doch keine Ahnung. Wir haben lange nicht miteinander gesprochen ist richtig und natürlich kommt das alles plötzlich. Das ist für uns Beide auch noch völlig neu, aber dennoch. Wir bleiben dabei, dass es so bleibt.“, sage ich und Zoe greift nach meiner Hand, die ich fest umschließe.
„Nun gut, das ist ihre Entscheidung. Aber ich weiß nicht, ob es in einem so großen Haushalt so wird wie sie es sich vorstellen und ob es nicht eine Überforderung für Amy wird.“
„Welche Überforderung soll es bitte für Amy geben?“, frage ich und klinge unerwartet genervt. „Nun, dass es ihr zu viel wird. Erst nur der Vater und jetzt Beide und dann noch all die vielen anderen Menschen.“, erklärt sie. „Aha. Ich denke nicht, dass es ein Problem sein wird. So ich denke wir brauchen hier auch nicht weiter diskutieren und ich möchte auch, dass sie uns von Jugendamt ab jetzt in Ruhe lassen. Wir sind jetzt eine Familie und möchten es auch genießen und so leben, dass uns keiner meint immer über die Schulter schauen zu müssen.“, sage ich.
„Nun Mister Horan, dem kann ich so nicht zustimmen, für das Wohl von Amy ist es schon wichtig, dass wir da noch weiterhin mal rein schauen.“, sagt sie.
„Hören sie mal. Ich glaub ich hab mich klar und deutlich ausgedrückt.“, sage ich und springe jetzt vom Stuhl auf. „Ich möchte kein Jugendamt bei mir sehen, ansonsten hören sie von meinem Anwalt. Zoe wir gehen.“, sage ich, helfe ihr auf und verlasse mit ihr das Zimmer. Zoe sagt nur noch schnell ein „auf Wiedersehen.“, während ich einfach nichts mehr sage. Ich glaub sie ist von meinem Ausbruch auch etwas überrascht. Aber ich will einfach das Gefühl eine Familie zu haben genießen und nicht ständig von irgendwelchen Mrs. Leighton’s oder sonst wem besucht werden!
„Findest du ich habe etwas übertrieben?“, frage ich auf dem Heimweg. Zoe lächelt. „Vielleicht ein bisschen, aber ich denke das war eine klare Ansage, an die sie sich jedoch bestimmt nicht halten werden.“, sagt sie ehrlich. „Dann werden sie ja sehen, wenn mein Anwalt bei denen steht. Die haben sich nicht mehr rein zu hängen, das ist unsere Familie und wir können die auch führen, ohne jegliche Hilfe von irgendwelchen Schrullen. Ich mag die Leighton nicht, ehrlich.“, sage ich und Zoe lacht. „Ich fand sie eigentlich nett, da wo ich Amy ihr anvertraut habe.“, sagt Zoe. „Nett? Du hättest sie mal sehen sollen wie sie sich aufgeführt hat wo sie Amy her gebracht hat. Beim letzten Besuch war sie halbwegs freundlich, aber nur halbwegs. Ich kann sie einfach nicht ab.“, sage ich noch einmal und Zoe lacht erneut, was mich dazu bringt ebenfalls zu lachen…
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Plötzlich Vater
FanficNiall schaut nicht schlecht als plötzlich eine ältere Frau samt Kleinkind vor ihm steht und behauptet, dass das Mädchen neben ihr seine Tochter sei. Zurück gelassen mit Kind und einem Brief der Mutter fühlt sich der Ire völlig überfordert. Doch wie...