Kapitel 7

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Nach dem Bogenschießen hatte ich mich beim Schwertkampftraining in der Arena blamiert, wobei ich ständig ausgewichen, gestolpert und die halben anderen Trainierenden mit zu Boden gerissen hatte. Sagen wir einfach, dass es nicht meine liebste Sportart werden würde.
Glücklicherweise hatte ich nun eine Pause, beziehungsweise auch alle meine Geschwister und zwei weitere Hütten: die Aphordite-Hütte und die Hades-Hütte (also Nico). Will war darüber ziemlich aufgeregt, immer wieder tippte er mich an und fragte mich, ob er Nico suchen sollte. Nach dem zehnten Mal musste ich mich stark davon abhalten, dem mit sich selbst Debattierenden eine runterzuhauen. Stattdessen seufzte ich nur und stand auf.

"Destiny? Wohin gehst du?", verwirrt blickte er zu mir auf, seine blauen Augen schauten wie ein verlassenes Hundebaby (was ich ziemlich niedlich fand, auch wenn ich das niemals zugegeben hätte).

"Ich geh jetzt den lieben Nico suchen, damit du mir endlich nicht mehr auf die Nerven fällst", ich grinste und war weg, bevor er die Chance hatte, nach mir zu greifen. Bis er aufegstanden war, konnte er mich schon nicht mehr sehen. Mein Weg führte zunächst zur Kabine 13, an deren Tür ich klopfte, doch niemand öffnete mir und als ich durch die Fenster spähte, merkte ich, dass dort niemand war. Also machte ich mich auf den Rückweg. Gerade als ich Wills Blondschopf erkannte, fiel mir auch Nico auf, der mit meinem Bruder sprach. Abrupt blieb ich stehen, um die beiden zu beobachten. Auf Nicos Wangen war ein leichter Rotschimmer zu erkennen, und da ich auf dem einen Auge fast blind war, musste Nico einer Tomate gleichen, was bedeutete...-. Ein Quietschen (wie das eines Schweinchens) drohte, meinen Mund zu verlassen. Erst recht, als Will dem Sohn des Hases seine Hand anbot und der sie, ohne zu zögern, aber mit hochrotem Kopf, annahm und sich mitziehen ließ.

"Endlich, oder?", ein Flüstern direkt an meinem Ohr ließ mich mit einem unterdrückten Aufschrei zusammenfahren. Neben mir stand Piper, deren Augen fröhlich glitzerten.

"Ja, dass sie so offensichtlich waren, schien ihnen gar nicht klar zu sein", lachend schüttelte ich den Kopf, mein Herz raste immer noch, doch meine Gedanken beschränkten sich nicht mehr nur auf: 'HILFEEEEE!' und 'Wegrennen' und 'Und ich dachte, letztes Jahr Biologie würde meinen Tod besiegeln...'.

"Sag mal...du und Leo, wo seid ihr am Morgen gewesen?", die Tochter der Aphrodite zog mich in Richtung der Bäume, in deren Schatten wir uns setzten. Neuguerig blickte sie mich von der Seite an.

"Ich habe ihm bei etwas geholfen, aber sag mal, warum seid ihr alle so interessiert daran? Das ist doch nicht unnormal, dass ein Mädchen mit einem Typen befreundet ist!", nun war es an mir, interessiert zu sein. Die ganze Zeit hatte ich mich schon gefragt, warum sich alle so verhielten, die verstohlenen Blicke beim Training, die getuschelten Worte und die offenen Fragen.

"N-nein...es ist nur...na ja...nach Percy...wir dachten nur...und Leo", mittlerweile wirkte sie ziemlich verlegen. Ihr Blick war auf den Boden geheftet und sie spielte nervös an ihrer braunen Haarsträhnen herum.

"Ganze Sätze, bitte!", bat ich mit einem Grinsen. Nun begegnete sie meinem Blick. Vielleicht wurde ihr klar, dass egal, was sie sagen würde, ich würde sehr wahrscheinlich darüber lachen. Vor langer Zeit hatte ich aufgehört, das Leben wirklich ernst zu nehmen. Am Ende kommt man ja sowieso nicht lebend heraus.

"Wir alle dachten, dass du endlich über Percy hinweg bist, es war niemals wirklich ein Geheimnis-zumindest bei den Kindern der Aphrodite beziehungsweise Venus-, dass du sehr verliebt in ihn warst/bist...aber nachdem du die Nähe zu Leo gesucht hast-", ich brach in schallendes Gelächter aus. Mein Lachen hallte durch das Camp, jedoch stoppte Pipet mich nicht.

"Keine Sorge, Schönheitskönigin! Ich stehe weder auf den einen noch den anderen", nachdem ich mir die Lachtränen aus den Augenwinkeln gewicht hatte, fand ich auch die Kraft zu sprechen wieder. Piper lächelte mich an, bevor sie aufstand. Mit einem letzten freundlichen Blick bedachte sie mich.

"Ich bin froh, dass du ihn glücklich machst", damit ging sie zu ihren Geschwistern. Verständnislos sah ich ihr hinterher. In diesem Moment ließ sich jemand anderes neben mich fallen.

"Hey", es war Leo, dessen braune Augen unruhig umher wanderten. Trotzdem lag ein Lächeln auf seinen Lippen und seine Hände wirkten noch unruhiger als sonst, was ich als gutes Zeichen ansah.

"Hi", begrüßte ich ihn, woraufhin uns eine angenehme Stille einhüllte. Langsam lehnte ich mich gegen ihn und schloss seufzend die Augen.

"Destiny, darf ich dich etwas fragen?", murmelte der Braunhaarige. Ein unterdrücktes Gähnen auf den Lippen öffnete ich ein Auge, um den Sohn des Hephaistos ansehen zu können.

"Sicher", murmelte ich unf schloss das Auge wieder. Sein gleichmäßiges Atem machte mich unglaublich schläfrig.

"...", ich wartete, doch er sagte kein Wort. Ich öffnete die Augen und sah auf. Seine waren geschlossen, die langen Wimpern berührten die Haut und sein Atem war ruhig und regelmäßig. Leo war eingeschlafen. Ohne mich noch weiter zu bewegen, kuschelte ich mich an ihn und schloss ebenfalls die Augen. Kurz bevor ich eingeschlafen war, hörte ich sanft die Stimme meines Kissens:

"Warum bist du nicht anders?"

Guten Abend/Gute Nacht
Erst einmal möchte ich mich entschuldigen, dass das Kapitel nicht so lang ist, dad nächste wird wieder länger, aber ich habe mir fest vorgenommen, einmal in meinem Leben an meinem Geburtstag ein Kapitel zu veröffentlichen und mein Geburtstag hat noch volle 24 Minuten, also warum nicht jetzt? ;) ♥
Die liebsten und winterlichsten Grüße
Destiny ♥♥♥

Gefangen in deinem Lieblingsbuch( Percy Jackson FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt