Kapitel 24

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!!! Vorsicht! Dieses Kapitel ist komplett aus Joels Sicht geschrieben und spielt in seiner Vergangenheit, da Cassy Destiny erzählt, was sie über unseren Sohn der Hekate weiß !!!

Joels Sicht

Mal wieder eine neue Schule, es sollte mich schon nicht mehr wundern, immerhin schaffte ich es jedes Mal, von der Schule zu fliegen. Seufzend fuhr ich mir durch das zu lang gewordene, braune Haar, während ich jede Bewegung im Spiegel betrachtete. Unter meinen Augen lagen tiefe Schatten, die ich versucht hatte, mit Make-up abzudecken. Manche Jungen fanden es schrecklich, solch 'weibliche Produkte' zu verwenden, jedoch benutzte ich auch Kayal um meine Augen dunkel zu umranden, weswegen der Concealer jetzt auch keinen Unterschied mehr machte. Noch ein letztes Mal strich ich meine Haare zurück, bevor ich in meine schwarzen Combat Boots schlüpfte und meine Lederjacke anzog.

"Joel, wir haben keine Zeit", rief mein Vater von unten und ich spürte wieder diesen Hass in meinem Inneren. Seit er seine neue 'große Liebe' gefunden hatte, war er unausstehlich. Plötzlich war ihm die Arbeit wichtig geworden und sein Sohn noch unwichtiger als vorher. Kleidung musste ich mit dem spärlichen Taschengeld kaufen, das ich bekam, oder ich benutzte meine alten, zerrissenen Sachen. Schnell griff ich mir meine Tasche, dann polterte ich die Treppe herunter, um Rosalind auch noch einmal schön zu wecken, was meinem Vater so wirklich gar nicht gefiel, erst recht nicht, als er meine Kleidung und meine Haare sah.

"Können wir?", ich bemühte mich, einen möglichst neutralen Ton anzuschlagen, obwohl ich ihm am liebsten vor die Füße spucken würde.

"Zieh dich um, Joe", seine Miene wurde strenger, auch wenn das in seinem Ton nicht mitschwang.

"Ich hab' nichts anderes", mit den Schultern zuckend, öffnete ich die Haustür und stapfte mit den Händen tief in die Hosentaschen meiner zerrissenen, dunkelbraunen Hose nach draußen. Mein Vater seufzte, bevor er mir folgte.

~Zeitsprung drei Wochen später~

Mit den schrägen Blicken und dem Wispern auf den Gängen konnte ich gut umgehen, die Leute mieden mich, weil ich anders aussah als sie. Manche hörte ich sogar flüstern, dass ich 'eine dunkle Aura' hätte. Gerade knallte ich mein Schließfach zu-einen Spaß, bei dem jeder auf dem Gang sich erschreckte-, als vor mir plötzlich ein Mädchen mit platinblondem Haar, das durchzogen von türkisen Strähnen war, stand. Ihre braunblauen Augen starrten in meine dunklen.

"So gruselig bist du nicht", stellte sie schließlich fest. Verwirrt sah ich sie an, was sie jedoch nur zum Kichern brachte. "Ich bin Aley-die Kurzform für Aleydis"

"Joel"

"Ich weiß", sie lächelte, bevor sie auf eine Gruppe hinter ihr deutete. Sie bestand aus zwei Typen mit ganz offensichtlich dunkel gefärbtem Haar und einem Mädchen mit dunkelvioletten Haaren, die in allen Richtungen von ihrem Kopf abstanden. "Hast du Lust, mit uns zu essen?"

"Warum nicht?", ich nickte, dann folgte ich ihr.

~Zeitsprung von weiteren vier Wochen~

Aley inspizierte meine Poster und die Sprüche, die ich in schwarz an die weiße Wand gemalt hatte. Ihre schlanken Finger fuhren über die geschwungenen Buchstaben, während ihre Augen glühten.

"Da liegt er", ich deutete auf einen schwarzen Ordner auf meinem Schreibtisch, den ich hastig an mich nahm. Ich mochte es nicht, wenn andere Leute in diesem Raum waren, denn immer dann kam es mir vor, als würden sie einen Teil meiner Seele aufdecken.

"Lass uns ein bisschen länger bleiben", sie lächelte mich an, bevor sie sich auf mein Bett fallen ließ. Ihre seidigen Haare hatten sich auf meinem ganzen Kissen ausgebreitet, als sie die Augen schloss.

"Aley, die anderen warten", drängte ich sie angespannt. Eigentlich wollte ich sie mir über die Schulter werfen und aus dem Zimmer tragen. Seufzend drehte sich die Blonde auf ihre Seite und sah mich vorwurfsvoll an.

"Ich dachte, du magst mich. Warum willst du mich dann loswerden?", ihre braunblauen Augen wurden groß-natürlich war das nur gespielt, aber sie tat mir leid, weswegen ich mich schließlich neben sie warf. Lächelnd legte sie einen Arm um mich und so lagen wir dort.

~Zeitsprung drei Monate danach~

Ich starrte Aley an, ihre blonden Haare hatte sie zu einem unordentlichen Pferdeschwanz zurückgebunden und ihre Augen waren dramatisch geschminkt. Auf ihren neonpinken Lippen lag ein herablassendes Grinsen-das war nicht die Aley, die ich kannte. Die anderen standen schweigend-teilnahmslos-hinter ihr und unterhielten sich, als gäbe es das Wesen nicht, das direkt vor mir stand.

"Du hast mich gehört, Joel: Haub ab! Darin bist du doch gut, oder?", sie kicherte, doch das Geräusch lang in meinen Ohren stumpf und weit entfernt. Hilfesuchend blickte ich zu den anderen, doch diese warfen mir nicht einmal einen Blick zu, dabei hatten sie es von Anfang an gewusst-gewusst und nichts gesagt. Mein ganzer Körper zitterte vor Anspannung, während mein Blick zurück zu der Blonden vor mir streifte.

"Glückwunsch, du hast gewonnen", ich merkte nicht wirklich, was ich gesagt hatte, bevor ich mich umdrehte und den schwarzen Beutel schulterte. Meine Schritte waren schwer auf dem grauen Asphalt, der mich in die Nacht führte. Es war kalt, aber die Kälte machte mir nichts aus, während ich in meinem Kopf immer wieder abgespielt hatte, was gerade passiert war. Erneut sah ich vor meinem inneren Auge den Streit mit meinem Vater, ich sah mich aus dem Haus laufen zu Aley, ich hatte Hilfe gewollt und mir wurde gesagt, dass ich gehen sollte-das war nicht mein Platz. Seit ich mit ihr zusammen gewesen war, war es nicht immer leicht gewesen und wir hatten oft-zu oft-Streit gehabt, jedoch war das hier kein Streit, es war kein Herzbrechen-es war Verrat, purer Verrat. Ich dachte an ihre strahlenden Augen, an ihr melodisches Lachen und das Gefühl, verstanden zu werden-alles gespielt. Zum ersten Mal seit Jahren tropften die Tränen auf die Straße unter mir.

~Zeitsprung einige Stunden später~

Zwar hatte ich auf der Straße schlafen müssen, doch das war immer noch besser als zurück zu meinem Vater, dem ich erklären müsste, dass ich mich in meinem 'Freunden' getäuscht hatte. Das herablassende Lächeln und die ständigen Ansprachen seiner Güte und Vergebung hätte ich mir wirklich nicht geben können-ich hatte hinaus gewollt und das war ich jetzt, raus aus meinem Zuhause, auf der Straße.

"Hey!", ich blickte auf und erkannte eine junge Frau mit kurzem, braunblonden Haar und eine schwarzen Brille auf der Nase. Der Blick in ihren graublauen Augen war deutlich sorgenvoll, als sie meine zusammengekauerte Figur betrachtete.

"Ich verschwinde schon", murmele ich, doch als ich gerade auf dem Weg war, mich aus dem Staub zu machen, lachte sie glockenhell.

"Komm rein, mir gehört der Laden da vorne und du siehst aus, als könntest du einen Kaffee vertragen", sie winkte mich zu sich und etwas vorsichtig trat ich näher an sie heran, woraufhin sie mir die Hand entgegen streckte. "Ich bin Tsy"

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Ich hoffe sehr, dass das nicht zu verwirrend war mit den ganzen Sprüngen, aber da Cassy auch nur bestimmt Teile kennt, kam mir das irgendwie richtig vor.

Somit habt ihr jetzt eine grobe Vergangenheit von Joel :)

Liebe Grüße

Destiny ♥♥♥

Gefangen in deinem Lieblingsbuch( Percy Jackson FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt