Kapitel 15

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Percy und ich hatten mal wieder zu unterschiedlichen Zeiten Pause von unserem ach so wichtigen Training, bei dem Chiron mich mehr quälte als irgendetwas anderes. Ich war grausam in den meisten aller Sportarten, was ich normalerweise durch Einfallsreichtum und Verrücktheit ausglich, doch in diesem Camp gab es keinen Ausgleich, da Sport einfach wirklich überwog. Schnaufend entfernte ich mich von den Laufbahnen, heute hatte Chiron es wohl extra auf mich abgesehen. Meine braunen Haare hingen mir platt ins Gesicht und ich hörte mich an, als hätte ich Kilometer des Sprintens hinter mir, es fühlte sich auch so an. Und das, obwohl ich geduscht und mich umgezogen hatte, da ich glücklicherweise nur noch beim Bogenschießen gequält werden würde, was nicht mehr hoffnungslos, sondern elendig war, folglich eine echte Verbesserung. Müde ließ ich mich auf einem Steg, der ins Wasser reichte nieder und schloss die Augen. Zwischen dem ganzen Training und den Dingen, die vorgefallen waren, nachdem ich angekommen war, hatte ich gar keine Zeit gehabt, die wunderschöne Lage des Camps zu bewundern. Wollte man Sonne und Wasser am Strand des Camps, die eine ruhige, aber fröhliche und lebendige Atmosphäre schafften, meiden, konnte man ich in die Wälder zurückziehen oder trainieren gehen, denn man konnte sich sicher sein, dass man auf weniger Campbewohner dort treffen würde und selbst wenn sich andere ebenfalls im Wald befanden, war die Wahrscheinlichkeit gering, dass man sie wirklich traf. Zu dieser Tageszeit war auch an dem Steg, den ich mir ausgesucht hatte, nicht viel los, lediglich einige Mädchen aus der Aphrodite-Hütte sonnten sich einige Meter entfernt und redeten über die neusten Paare aus dem Camp oder von irgendwelchen Marken, deren Namen ich in meinem ganzen Leben noch nicht einmal vernommen hatte. Seufzend entledigte ich mich meiner Schuhe und streckte die Füße in das kühle Nass, das unter mir hin- und herschwappte. Ich genoss die Bewegungen des Wassers auf meiner nackten Haut und die Stimme, mit der es seine ganz eigenen Lieder sang. Die Sonne ließ die Oberfläche glitzern, so dass ich an die Sterne denken musste, die sich normalerweise so weit entfernt am Nachthimmel über mir in die Ferne erstreckten. Einst hatte ich sie für unerreichbar und kalt gehalten, doch nun, da ich sie so vor mir sah, erfüllten sie mein Herz mit einer angenehmen Hitze, es war nicht einfach nur warm, nein, es war wie ein Feuer, das begann, in mir zu brennen. Ich lächelte gen Himmel und grüßte die vorbeiziehenden Wolken, wie gerne ich sie doch hatte begleiten wollen in meinem Leben, immer auf dem Sprung und ohne Halt. Der Gedanke kam mir beinahe schon lächerlich vor, warum sollte ich einen wundervollen Ort wie diesen verlassen wollen? Warum sollte ich keine Sekunde nutzen, um einfach einmal still zu stehen und in mich zu gehen?

Und während ich hier so saß, zog die Sonne weiter auf ihrem Weg und ließ mich im Kalten zurück. Es hatte nicht lange gedauert, aber ich hatte nur noch etwas Zeit übrig, bis ich beim Bogenschießen sein musste. Dieses letzte Bisschen an Zeit wollte ich damit verbringen, in der Sonne zu sitzen und die Schönheit von Apollos Wagen zu bestaunen. Langsam erhob ich mich und schlenderte am Wasser entlang der Sonne hinterher, bis ich an eine Art Plattform gelangte, die aus der Wasseroberfläche ragte. Es war ein schönes Plätzchen, von welchem man einen guten Blick auf die Sonne hatte, die immer noch über den Himmel tanzte. Ich ließ mich auf einer Bank nieder und drehte meinen Rücken zur Sonne, um mich wärmen zu lassen. Meine Haut kribbelte bei der Berührung der Strahlen, die sanft wie eine frische Brise meinen Arm entlang strichen. Mein Herz fühlte sich federleicht an, die Probleme rückten in den Hintergrund und die Zeit schien, langsamer zu fließen. Manche würden es als Glücklich sein bezeichnen, doch ich wusste es besser: Ich war nicht glücklich, ich war erleichtert. Die Welt drehte sich immer noch und es gab immer noch schöne Momente auf dieser Welt, die doch von Trauer und Schmerz durchzogen war. Vielleicht gab es mir Hoffnung, Hoffnung, dass ich mich eines Tages besser fühlen würde. Plötzlich ließ sich jemand an meinen Rücken fallen und mir wurde eine Packung von Schokoladenstäbchen, die ich als Mikado kannte, unter die Nase. Ich erschrak, aber die warme Stimme des Mädchens beruhigte mich ungemein:

"Du wirktest, als könntest du etwas Süßes vertragen!"

"Danke", lächelnd nahm ich mir eines der Stäbchen und steckte es mir zur Hälfte in dem Mund. Der Geschmack von Vollmilchschokolade breitete sich langsam in meinem Mund aus. Es war ein wundervoller Geschmack, auch wenn ich normalerweise gar nicht so unglaublich gerne Schokolade aß, sie machte letzten Endes wirklich alles besser. Sogar einen so schönen Moment!

"Ich bin Cassy, Tochter des Hermes! Mach dir keine Mühe, mir zu sagen, wer du bist! Wir kennen dich alle, Destiny, oder darf ich dich Ny nennen? Oder darf nur Percy dich so nennen? Wusstest du, dass es einige Gerüchte über deine Beziehung zu Percy gibt? Manche behaupten sogar, dass ihr viiieeeel mehr als Freunde seid! Ein schreckliches Gerüchte, wenn du mich fragst...", sie sprach so schnell wie das Wasser eines Wasserfalls nach unten strömte und die Flut an Worten wollte offenbar kein Ende nehmen. Letztendlich war es jedoch mein Lachen, dass sie unterbrach. Sie erinnerte mich sehr an eine Freundin, mit der ich lange Zeit durch Dick und Dünn gegangen bin, jemand, der mir sehr wichtig ist, auch heute noch.

"Freut mich, dich kennen zu lernen, Cassy! Percy kam auf diese Verunstaltung meines Namens, normalerweise bin ich total gegen ihn, aber dir scheint es wirklich egal zu sein, was ich darüber denken, also geht es klar, wenn du mich so nennst. Für Gerüchte kann ich nicht, Percy und ich sind einfach nur beste Freunde", ich lächelte sie an und sie erwiderte das Lächeln, bevor sie aufsprang und mir die Hand reichte, um mir beim Aufstehen zu helfen. Mit Schwung zog sie mich nach oben, so dass ich ein Stück in die Luft springen musste.

"Du hast jetzt auch Bogenschießen, richtig?"

"Ja"

"Lass uns zusammen hingehen!"

Der Moment war so unwirklich, aber so schön in dieser traurigen Welt.



Heey ♥

Also erstmal: VIELEN DANK FÜR DIE ZWEITAUSEND READS!!! ICH LIEBE EUCH!!! ♥♥♥ Und jetzt weiter im Text: Für manche mag das nicht viel sein, aber für mich ist es eine Menge und es bedeutet mir sehr viel, weswegen ich mich ordentlich mit einem Special bedanken will, deswegen: Habt ihr irgendwelche konkreten Wünsche, was ihr euch wünscht? ♥

Außerdem habe ich eine Widmung, dieses Kapitel ist Leo_Valdez4ever gewidmet ♥ Danke, dass du mir so manchen Moment wirklich erleichtert hast ♥

Liebste Grüße

Destiny ♥♥♥

Gefangen in deinem Lieblingsbuch( Percy Jackson FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt