3。Schock!

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Wir lachten gemeinsam, dann schaute Haruka zu mir und streckte ihre Arme aus.

"Uhm...", hilfesuchend schaute schaute ich zu Yoona.

"Nehm sie auf den Arm", meinte sie grinsend und hielt mir Haruka hin.

Ich nahm sie ihr ab und setzte sie auf meinen Schoß.
Es war ein total neues Gefühl, aber ich fand es gut, es war eigentlich gut zu wissen das Yoona nicht versucht hatte, Haruka vor mir zu verheimlichen.
Ich glaube, dass ich das sogar schlimmer gefunden hätte.

Als ich zu ihr schaute, war die jedoch jegliche Freude aus Yoona's Gesicht verschwunden und die Leere war zurückgekehrt.

"Yoona?", fragte ich überrascht.

"Ich komm gleich wieder", waren ihre Worte bevor sie das Wohnzimmer verließ.

Ich wahr mir nicht sicher, ob ich ihr doch besser folgen sollte, jedoch konnte ich Haruka nicht alleine lassen.
Kaum fing ich an zu zweifeln, kommt mir eine Rettung nah.
In der Ecke stand ein Laufstall, der für ein paar Minuten wohl reichen würde.
So setzte ich Haruka und ein paar Kuscheltiere hinein und folgte Yoona mit schnellen Schritten.

Ich lief zuerst an der Küche vorbei, die ich aber leer auffand.
Danach öffnete ich vorsichtig die Badetür, alles was ich fand waren jedoch Schmerztabletten.

Ich vermutete nichts gutes als ich diese sah.

Mir gingen während ich weiter herum lief, tausende Gedanken durch den Kopf und ich erwartete wirklich nichts gutes.
Yoona war eine gesunde und selbstbewusste Frau.
Ihr Verhalten heute war komplett anders, als zuvor.

Ich hörte ein leises Schluchzten und stoppte am Schlafzimmer.
Vorsichtig klopfte ich und drückte die Türklinke herunter.

"Guck mich nicht an", murmelte sie leise und zeigte mir die kalte Schulter.

Ich ignorierte das vollkommen und ging zu ihr, mir war egal was sie gerade zu mir sagte, ich musste jetzt wissen was das alles sollte und was los war.

"Wieso liegen im Bad offen Schmerztabletten herum? Was ist los, verdammt?", ich wurde sehr ernst und wollte endlich eine Erklärung für diese plötzliche Kontaktaufnahme.

Sie schaute mich an und alles was man sah waren leere Augen und ein blasses Gesicht.

"Jiyong", sie flüsterte meinen Namen und streichelte über meine Wange.

Ich nahm sie in den Arm und streichelte ihr vorsichtig über den Rücken.
Auch wenn sie mir jetzt sagen würde, dass sie mich noch lieben würde, ich wüsste nicht ob wir trotz Haruka so zusammen finden würden, wie damals.
Falls es überhaupt das war, was ich vermutete.

Ich löste mich von ihr und schaute sie an.

"Es... Es gibt etwas, dass du etwas wissen musst", sagte sie mit zittriger Stimme.

"Ja?", ich wusste, dass dieses Gespräch kein gutes Ende haben würde.

"Ich bin krank... Ich muss ständig zum Arzt, verbringe viel Zeit im Krankenhaus. Deshalb brauche ich deine Hilfe. Ich schaffe das nicht mehr allein, du darfst mich jetzt nicht hängen lassen", murmelte sie.

Ich hielt mir geschockt die Hand vor den Mund und glaubte nicht, dass ich recht hatte.
Das Gespräch brachte wirklich kein gutes Ende.

Ich schüttelte leicht ungläubig den Kopf: "Du verarschst mich, oder?"

Auch sie schüttelte den Kopf und meinte das ernst.

"Du musst mich verstehen, ich habe ständig schmerzen und bin auf Hilfe angewiesen", sagte sie und wurde mit jedem Wort leiser.

"Wie kann ich dir helfen?", ich würde helfen so gut ich kann.

"Nimm Haruka heute Nacht mit zu dir. Ich weiß das es plötzlich ist und sehr viel für einen Tag, aber es würde mir etwas von dieser Last nehmen", erklärte sie.

Ich nickte und verstand ihre Sorgen.
So half ihr beim aufstehen und ging mit ihr zurück ins Wohnzimmer.

"Wann hast du gemerkt das du krank bist?", fragte ich sehr vorsichtig, um sie nicht zu verletzen.

Sie ignorierte diese Frage vollkommen, aber ich konnte sie auch verstehen, an ihrer Stelle würde ich auch nur ungern darüber reden.

Wir setzten uns wieder auf die Couch und schauten zu Haruka, die eingeschlafen war.

"Muss ich auf etwas achten?", ich erkundigte mich etwas über sie, ob sie Allergien hatte oder bestimmte Gewohnheiten, aber so wie es aussah würden wir uns gut verstehen.

Ich wusste, dass Mitleid das letzte war, was sie jetzt wollte, trotzdem sollte sie für Haruka kämpfen.

"Werde ich machen", versprach sie und wischte sich eine Träne weg.

Es machte auch mich traurig mit anzusehen, wie schlecht es ihr in diesem Moment ging.

Ich suchte eine Ablenkung: "Wie bist du eigentlich auf den Namen Haruka gekommen? Ich meine, dass ist ja ein japanischer Name?"

"Meine Mutter kommt ja aus Tokyo und... Ich hab sie gefragt, was sie für einen Namen sie vorschlagen würde und Haruka hat mir sehr gefallen, aber ich möchte trotzdem, dass sie mit der koreanischen Sprache aufwächst...", erklärte sie mir und ging zu Haruka.

Mit ihr auf dem Arm kam sie zurück und überreichte sie mir mehr oder weniger.

"Ich packe schnell paar Sachen, die sie braucht", murmelte sie leise.

Wieder saß ich alleine, mit Haruka auf dem Arm, auf der Couch und fühlte mich unbeholfen.
Ich streichelte der Kleinen über den Kopf, auch wenn das heute sehr plötzlich war, bin ich eigentlich froh überhaupt bescheid zu wissen.
Haruka gehörte ja auch auf eine Art und Weise zu mir, oder nicht?

Nach einigen Minuten kam Yoona mit einem Rucksack zurück, indem sich  alles befindet was ich brauchte, zumindest hatte sie mir das so erklärt.

Es waren bereits 2 Stunden vergangen, ich wollte es selber nicht glauben, als ich auf die Uhr blickte.

"Und Yoona? Bitte ruh dich aus, damit es dir besser geht", meinte ich mitleidig.

Eyes, Nose, Lips » k.j.yWo Geschichten leben. Entdecke jetzt