Es vergingen Wochen, ich konnte mittlerweile zu Young Bae Kontakt aufnehmen.
Jedoch hatte ich ihm eines bisher verschwiegen.
Trotzdem musste ich es ihm erzählen, weshalb ich ihn zum Essen eingeladen hatte.
Ich deckte den Tisch, sprich Teller, Gläser, Besteck und bisschen Dekoration.
Mit viel Mühe sah das Silberbesteck ordentlich und prallen aus.
Aus beiden Plätzen.
Auch die Porzellanteller glänzten, so wie sie es sonst nie taten.Es dauerte keine 5 Minuten mehr, bis wir an dem Tisch zu zweit saßen und uns unterhielt und gemeinsam lachten, bis ich mich räusperte.
"Young Bae... Ich muss dir was sagen oder zeigen... ", begann ich meinen Satz.
Er hätte sich beinahe an dem Rotwein verschluckt, den er zu Mund führte: "Es muss wohl sehr wichtig sein, wenn du mich mit meinem kompletten Vornamen ansprichst."
Ich nickte, stand auf und kramte das Portmonee aus meiner Tasche.
Daraus zog ich ein etwas kleineres Bild und ging mit diesem zurück.
Ich nahm platz und schob das Bild über den Tisch, zu ihm hinüber."Weißt du was das ist?", fragte ich monoton und auch wenn ich es möglichst vorsichtig zu überbringen, zogen sich meine Mundwinkel nach oben, denn irgendwie konnte ich doch trotz allem stolz sein.
"Ein... ein Ultra-... Warte", er sprach darauf los und stammelte paar Wörter vor sich hin, "Ist das... deins?"
Nachdem er es verstand, nickte ich zögernd.
Was wenn er es nicht wollte?
Oder nicht nur das Kind, sondern auch mich verstoßen würde?
Aber wäre wirklich das seine Art, so zu reagieren?Er lief um den Tisch, samt Bild und blieb vor mir stehen: "Das ist wundervoll", hauchte er leise und zog mich hoch in seine Arme, "Das heißt wir sind eine Familie, richtig? Ich liebe es jetzt schon."
Ich lächelte, sogar Tränen sammelten sich in meinen Augen und ich war froh das er so reagierte.
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Auch die ganzen Monate über hielt er zu mir, er hielt zu mir wie nie zuvor und ich liebte es.
So auch nach der Geburt von Haruka.
Den Namen hatte meine Mutter heraus gesucht und ihr zu liebe, nahm ich ihn auch, trotz unserem mäßigen Verhältnis zueinander.
Und zugegeben, Young Bae war als Vater perfekt geeignet, denn er brachte alles mit was man brauchte.
Fürsorge, Hilfsbereitschaft und ein großes Herz, indem jeder seinen Platz hatte.Doch etwas war anders, als zuvor.
Ich fühlte mich knapp ein Jahr nach der Geburt Tag für Tag schwächer."Yoona, wir sollten zum Arzt", meinte Young Bae.
"Nein, das ist nur ein Schwächeanfall", gab ich zurück.
Er lachte, kopfschüttelnd, auf: "Schon der dritte heute. Und die verfärbten Stellen an deiner Haut breiten sich auch immer mehr aus. Tu es für uns, Haruka und mich."
"Für euch", entgegnete ich.
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Natürlich hielt ich mein Versprechen und noch am selben Tag gingen wir zum Arzt.
Ein Besuch, nachdem alles anders werden würde, dass stand fest.Ich wartete nur darauf aufgerufen zu werden, um mit meiner Stärkung, meinen wichtigsten Menschen, dass Zimmer betreten zu können.
Der komplett weiße Raum, mit seinem grellen Licht, war mir überhaupt nicht geheuer, weshalb ich dicht bei Young Bae blieb.Wir wurden gebeten Platz zu nehmen, ich gegenüber vom Arzt und Young Bae mit Haruka links neben mir.
Ich schilderte meinen Zustand, Symptome und alles was ich die letzte Zeit erlitt."Ich verstehe, dürfte ich kurz alleine mit Ihrem Freund sprechen?", fragte der Arzt und schaute herüber.
Mit Haruka ging ich raus und wartete, solange bis ich geholt wurde.
Diese, wenn auch nur paar Minuten, waren eine Ewigkeit.
Es war die Hölle.Nachdem die Tür auf ging kam Young Bae direkt auf mich zu und nahm mich in den Arm, alles fühlte sich anders an.
"Alles wird gut", murmelte er.
"Was?", ich wusste nicht was um mich geschah.
Nach einer Zeit des Schweigens kam der Arzt mit seinem Klemmbrett: "Es tut mir leid, aber ihre Symptome sind Anzeichen auf... Leukämie."
Ich riss meine Augen auf und reagierte erst überhaupt nicht.
Tränen rollten und brannten sich in mein Gesicht, Young Bae verengte seine Umarmung, während sich er zu kämpfen hatte."Krebs?", wiederholte ich geschockt und ließ meinen Tränen freien lauf.
Wie sollte es weiter gehen?
Er musste weiter gehorchen, wie es Jiyong vorschrieb und ich?
Wenn dies kein dummer Scherz war, konnte ich nicht mehr lange alleine weiter machen.
Ich war ohnehin schon überfordert.Ununterbrochen rollten die Tränen weiter und weiter, bis der Arzt mitmischte: "Ich lass sie kurz alleine."
Er ging und Young Bae schaute mich an: "Fighting."
"Aber Haruka", schluchzte ich, "Alleine geht das nicht."
"Und was schlägst du als Lösung vor? Erstmal sollten wir gucken, dass du gesund wirst", er wischte meine Tränen mit seiner Hand weg, vergebens.
Und da hatte ich den Gedankenblitz, der dafür sorgte, dass alles so geschah, wie es kam: "Jiyong. Ich sag ihm Haruka wäre seine... Tochter."
Nicht wirklich begeistert schaute er mich an: "Nur wenn du versprichst, dass du dich erholst."
"Versprochen", antwortete ich.
*Flashback Ende*
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A/N:
Hoffentlich habt ihr den Überblick behalten. Ich wollte das Special, für euch, nicht ewig lang machen, da ja noch Jiyong existiert und ich noch bisschen was aus seiner Sicht schildern möchte :).
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Eyes, Nose, Lips » k.j.y
Fanfiction❝Ich hatte keine Wahl, flüsterte sie.❞ ©2016, written by -jikookie