Kapitel 7

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Alice. Von allen Menschen muss es Alice sein. Warum?

„Was machst du hier, Ali?", frage ich sie bemüht ruhig. Gerade muss ich mich sehr zusammenreißen, sie nicht gleich zu packen und so lange zu schütteln, bis sie mir erklärt, weshalb sie bei den Moore's ist. Das würde mich nun doch mal brennend interessieren.

Sie lächelt gezwungen und sieht zu dem Mann links von ihr, der immer noch seinen Arm um sie geschlungen hat. Wer ist das? Der Kerl scheint gerne zu reden, denn er antwortet mir als einziger. Selbst Mason sieht ein wenig mit der Situation überfordert aus. Warum wohl, wusste er etwa davon?

„Hi, ich glaube wir hatten noch nicht die Ehre. Ich bin Louis, Masons Bruder. Du musst dann wohl unsere reizende neue Nachbarin Irina sein, oder?", stellt er sich vor.

DAS ist dann der Bruder ok. Warte mal, welcher Junge sagt schon wir hatten noch nicht die Ehre? Es scheint schon fast, als käme er aus einer anderen Zeit. Naja möglicherweise liest er aber auch nur Jane Austen Romane.Das will ich sehen! Einen Jungen, der anständige Literatur liest!

Ich nicke höflich und blicke erwartungsvoll zu meiner besten Freundin. Sie zuckt mit den Schultern.

Will sie mich eigentlich nun komplett verarschen? -_-

„Ich kann es dir erklären. Bitte gib mir nur die Chance dazu.", fleht sie mich an. Okay, es kann sein, dass ich ein kleines bisschen theatralisch bin. Aber das ist mir in dem Moment egal.

Ach scheiß drauf. Ich habe heute schon zu mehreren Sachen zugestimmt, eine Weitere kann es nun auch nicht aus dem Gleichgewicht bringen.

„Wie wäre es, wenn wir in die Küche gehen? Der Flur ist so leer, außerdem sind Irina und ich immer noch nass von unserem Spaziergang.", jammert die Memme.

Nicht falsch denken. Nicht. Ach mist, es ist schon wieder zu spät. Meine Wangen werden wieder ehrlich und offenbaren, was ich gerade gedacht habe. Alice scheint sich ein Lachen verkneifen zu müssen. Und so etwas nennt man beste Freunde. Toll. Wir bewegen uns also in die Küche und ich bin echt positiv überrascht.

Es ist eine offene Küche mit hellblauen Fliesen und weißen Schränken. Das sieht echt nicht schlecht aus. Am anderen Ende des Zimmers ist eine Couch, wo wir uns hinsetzten (Davor nimmt mir Louis allerdings noch ganz gentlemenlike die Jacke ab, vielleicht sollte ich ihm doch noch eine Chance geben).

Er und Alice sitzen Mason und mir gegenüber. Das wird was. Nichts gutes.

„Also, ich habe dir doch von blauen Augen erzählt, bevor du es mir gegeben hast. Erinnerst du dich?", beginnt sie.

Ich nicke und deute ihr, weiter zu machen. Sie atmet tief durch bevor sie ganz locker, als wäre es schon immer so gewesen sagt.

„Ja also Louis, Masons Bruder und ich, wir sind zusammen."

Nein. Das gibt's doch nicht. Nein! Ich gönne es ihr wirklich, doch wehe er verletzt sie. Dann hat er es mit mir zu tun und ich mache ihm das Leben zur Hölle. Jetzt da es raus ist, scheint es, als könnten wir wieder durchatmen.

„Er ist also der unbekannte Typ?", frage ich noch ein wenig perplex. Das Mädchen das ich schon immer kenne bricht in schallendes Gelächter. Was ist so komisch? Habe ich etwas im Gesicht?

„Der unbekannte Typ? Ja, das ist er, aber wir sind noch nicht fertig.", teilt sie uns mit.

Was kommt jetzt? Ist sie schwanger? Mit 18?! Nein, das kann nicht sein! Irgendetwas sagt mir, ich sollte das lieber nicht laut sagen, sonst würde ich mal wieder mit meiner großen Klappe Probleme bekommen. Das brauche ich momentan echt nicht.

„Wir sind seit fünf Wochen zusammen.", legt diesmal das ältere Kind der Moore's offen.

„Wieso hast du nichts gesagt?", frage ich sie verletzt. Ihre Augen schimmern traurig.

„Du hattest noch nie eine gute Einstellung zu meinem Männergeschmack. Ich dachte du würdest mir wohl wieder vorschreiben, was ich lassen soll und was nicht.", beichtet sie.

Was ist das nur für ein Missverständnis. Ich beuge mich zu ihr vor und greife nach ihrer Hand.

„Ich will doch nur, dass du glücklich bist und wenn er es eben ist, der dich so macht dann kann ich doch nichts dagegen haben. Es tut mir leid, dass du dachtest ich würde es dir nicht gönnen, doch glaube mir, das tue ich und zwar aus ganzem Herzen.", zum Ende hin lächle ich warm.

Sie breitet ihre Arme aus.

„Freunde?", schlägt sie vor.

Nein, mehr als das.

„Für immer!", gebe ich zurück und umarme mein Bienchen.

Louis und Mason werfen sich wissende Blicke zu und grinsen dann nur noch. Das wird gruselig. Mit einem Mason kommt man gerade noch zurecht, aber doch nicht mit zwei!

Louis greift die Hand seiner Freundin, ebenso Mason bei mir und die beiden Brüder ziehen uns ohne weitere Worte in den Flur wo sie sich dann unerwartet auf uns werfen.

„Gruppenkuscheln!", rufen die Zwei laut, bevor ich wenige Sekunden später fast keine Luft mehr bekomme. Ihr Griff wird immer stärker und langsam fühle ich mich nicht mehr von Jungs umgeben sondern eher wie Bären. Von der Stärke sind die beiden Tiere echt ähnlich.

„Irina, los wir zeigen wie man sich richtig umarmt!", höre ich meine andere Hälfte von irgendwo. Also ich bin dabei.

„Auf drei!", rufe ich, damit sie mich auch wirklich hört.

„Eins!"

„Zwei!!"

„Drei!!!"

Also jetzt glaube ich, sollte jeder Probleme mit dem Atmen bekommen! Das ist unser Geheimtrick. Alice und ich waren beide vier Jahre lang bei der Feuerwehr und haben so auch Muskeln. In Situationen wie diesen, können sie echt nicht schaden.

Man hört langes schmerzvolles tiefes Stöhnen und mir wird klar, dass wir lieber aufhören sollten.

Ich löse mich als Erste und die Anderen folgen auch schon bald später. Einzig allein Mason bleibt an Alice hängen und umarmt sie unter ihren Möpsen.

„Mason! Hat man dir keine Manieren beigebracht? Mom würde dich verprügeln, wenn sie sehen könnte, was für eine Show du hier abziehst. Komm bro, ich glaube du kannst auch alleine stehen.", mahnt sein Bruder ihn.

Ich kriege mich nicht mehr ein, nein mir kommen sogar Tränen in die Augen von dem vielen Lachen. Louis scheint es allerdings nicht so witzig zu finden, dass sein Bruder an seiner Freundin hängt. Okay das ist jetzt zwar das falsche Wort, aber ich finde gerade kein besseres.

Nach ein paar Versuchen und zehn weiteren Wellen von meiner Lachattacke steht Mason wieder alleine auf seinen eigenen Füßen und grinst mich an. Mit dem was nun kommt habe ich einfach mal so gar nicht gerechnet und bekomme meinen Mund einige Augenblicke vor Fassungslosigkeit nicht mehr zu.

„Deine Brüste sind aber die Besseren, Irina."

Dumm. Wie dumm ist dieser Junge?

Es gibt zwei Sachen bei denen ich mir ganz sicher bin.

Erstens, Mason ist so ziemlich der dümmste Junge in ganz Irland und zweitens, er gibt eine Sache an ihm oder ist es doch seine Art, was mich ständig zum lachen bringt. Ist das gut oder schlecht?

Herr im Himmel, womit habe ich das verdient?





A/N:

HALLO LEUTE!

DREI KAPITEL AN EINEM WOCHENENDE! MIR WAR IRGENDWIE DANACH....ICH MUSSTE SOVIEL LACHEN BEIM SCHREIBEN DES KAPITELS. ICH HOFFE IHR HABT EBENSO VIEL FREUDE BEIM LESEN. ES DAUERT NICHT MEHR LANGE, BIS DIE 30 TAGE VORBEI SIND DOCH ES KOMMEN NOCH EINIGE KAPITEL, KEÍNE SORGE!

VIEL SPAß,

EURE FORRESTPRINCESSS



Honest HumansWo Geschichten leben. Entdecke jetzt